Wohnstallhaus in Kolitzheim, Foto © David Laudien, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Wohnstallhaus in Kolitzheim, Foto © David Laudien, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 31.10.2020

2016 unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) den Verein IG für Bauwerkerhalt, Umwelt- und Kulturpflege e.V. bei der Dachinstandsetzung des Wohnstallhauses, Herlindenstraße 32 in Kolitzheim-Herlheim mit 30.000 Euro. Nun stellt die spendensammelnde Denkmalschutzstiftung weitere 2.900 Euro für die restauratorische Sicherung historischer Putze und Oberflächen…
2016 unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) den Verein IG für Bauwerkerhalt, Umwelt- und Kulturpflege e.V. bei der Dachinstandsetzung des Wohnstallhauses, Herlindenstraße 32 in Kolitzheim-Herlheim mit 30.000 Euro. Nun stellt die spendensammelnde Denkmalschutzstiftung weitere 2.900 Euro für die restauratorische Sicherung historischer Putze und Oberflächen bereit. Der so genannte Riehlshof gehört zu den über 420 Projekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Der nach den ursprünglichen Erbauern, den Brüdern Hans und Jakob Riehl, genannte Riehlshof war Bestandteil eines ehemals größeren Anwesens aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, dem Ebracher Zehnthof, zu dem die heutigen Hausnummern 32 und 34 gehören. 1608 wurde er zunächst komplett in Fachwerkbauweise als eingeschossiges Wohnstallhaus mit ausgebautem Dachgeschoss errichtet. Trotz umfangreicher Veränderungen, vor allem im 19. Jahrhundert, ist der bauzeitliche Grundriss im Erdgeschoss nach wie vor gut ablesbar. Es handelt sich um einen 19,5 Meter langes und etwa 10 Meter breites Gebäude. Im nördlichen Drittel sind die Wohnräume untergebracht. Nach Süden hin schließen sich die Wirtschaftsräume und der Stall an.

Viele Baudetails stammen noch aus der Erbauungszeit. Sie geben wertvolle Hinweise zur Bau- und Besitzergeschichte des Anwesens. Der Verein IG für Bauwerkerhalt, Umwelt- und Kulturpflege e.V. möchte in diesem authentischen Zeugnis der bäuerlichen Kultur um 1600 eine museale Nutzung einrichten.

So kamen auch bei der Instandsetzung des Daches ausschließlich alte Ziegel zur Anwendung. Dabei wurde bei der Deckung zum einen auf die ursprünglichen Ziegel zurückgegriffen, die noch von der nunmehr bereits 200 Jahre zurückliegenden letzten Eindeckung des Daches stammen sowie zum anderen auf Ziegel aus Dächern der Region, deren Deckung erneuert wurden. Es handelt sich um längliche Hohlziegel, die damit von einer ausgesprochen hohen Witterungsbeständigkeit zeugen.

Tags: Baudenkmäler, denkmalschutz, Metallkunst, Restaurierung, Skulpturen

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