An der Sanierung des historischen Schafstalls im niedersächsischen Rullstorf beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Erträge der Lotterie GlücksSpirale sowie einer überaus großzügigen zweckgebundenen Einzelspende des Ritterschaftlichen Kreditinstitutes des vormaligen Fürstentums Lüneburg mit 40.000 Euro. Das zum historischen Ortskern gehörende Gebäude zählt nunmehr zu den über 430 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.Der kleine Ort Rullstorf liegt zwischen Lüneburger Heide und Elbe in einem uralten Kulturland, das bereits seit der Bronzezeit besiedelt ist. Die bis heute bewirtschaftete Hofstelle im Ort umfasst mehrere Fachwerkbauten, zu denen auch der ehemalige Schafstall aus dem 17. Jahrhundert gehört. 1937 erforschte ihn der Hausforscher Paul Albers und datierte das Bauwerk ins Jahr 1614, also vor den Dreißigjährigen Krieg. Somit handelt es sich bei dem Schafstall um eines der ältesten Wirtschaftsgebäude Norddeutschlands.
Der Wandständerbau wurde aus Eichenfachwerk mit Ankerbalken gebaut. Ursprünglich mit Stroh, wurde das Kehlbalkendach um 1967 mit modernen Faserzementplatten gedeckt. Zum Dach gehören beidseitig Walme, über denen sich Eulenlöcher mit Pferdekopfschmuck befinden. Heute gewährt nördlich eine Gaube Zugang zum Heuboden. Die Fachwerkgefache sind teilweise mit Backsteinen oder Grünlingen, teilweise mit Lehmstaken ausgefacht. Auf beiden Giebelseiten gibt es große Toröffnungen, wobei die südliche vermauert wurde. Die kleine Tür, die früher neben dem Tor am Nordgiebel vorhanden war, ist heute nicht mehr zu sehen. Bei der anstehenden Umnutzung zum Hofladen sollen alle Öffnungen und die Reetdeckung mit seitlicher Gaube wiederhergestellt werden.