Die drei Auktionen der Classic Week brachten ein erfreuliches Gesamtergebnis von rund 4 Mio. Euro ein.n der Fine Art führte die Entdeckung eines Gemäldes von Lionello Spada zu einem bemerkenswerten Zuschlag, während im Schmuck ein strahlend schöner Fancy Intense Yellow Diamant-Ring die Bieter begeisterte. Das Europäische Kunstgewerbe konnte eine monumentale Marmorbüste Napoleons I. meistbietend an seine französische Heimat verkaufen.
Fine ArtMit der Entdeckung von Lionello Spadas Autorenschaft bei dem Gemälde „Samson und Delilah“ hob Van Ham einen verborgenen Schatz. Die außerordentliche Qualität der Malerei entging auch der internationalen Kennerschaft nicht, die sich in einem spannenden Bietgefecht um das Gemälde bemühte. Letztlich setzte sich ein italienischer Sammler durch und erwarb das Werk für stolze 270.900 Euro.
In seinem Gemälde „Die Briefleserin“ demonstriert der niederländische Barockmaler Jakob Ochtervelt sein Können. In der minutiösen Darstellung der Stofflichkeit kommen die Textur der edlen Stoffe besonders leuchtend zu Geltung. Der Preis für diese meisterhafte Genreszene kletterte rasant nach oben: Mit einem Ergebnis von 161.250 Euro wurde der Schätzpreis mehr als verachtfacht.
Emilie Preyer gilt als Meisterin der Stillleben – ihre Werke sind unverkennbar. Das Früchtestillleben mit Aprikose, Pflaumen und Trauben stieg sowohl in der Gunst der Bieter als auch im Preis. Ein belgischer Sammler ließ bei 51.600 Euro seine Konkurrenz hinter sich.
Fine Jewels & WatchesEin Fancy Intense Yellow Diamant-Ring strahlte nicht nur auf dem Cover des Schmuck-Kataloges, auch in der Auktion überzeugte das attraktive Schmuckstück durch seine Qualität und Farbkraft. Dies erkannte auch ein norddeutscher Bieter, der den Ring für 25.800 Euro nun sein Eigen nennen darf. Auch lose Diamanten gelten nach wie vor als sichere Anlage, so dass zahlreiche ungefasste Steine in der Auktion den Besitzer wechselten. Besonders hoch ging ein Konvolut bestehend aus 14 losen Brillanten in ausgezeichneter Qualität, das sich ein deutscher Internetbieter für 55.470 Euro sicherte.
Ein „Produktionsfehler“ machte die angebotene Rolex Daytona Armbanduhr zu einem besonderen Sammlerobjekt: Beim sogenannten „Cream Dial“ verfärbt sich der hell weiße Lack des Zifferblatts zu einem off-white, crème oder sogar rosa. Dieses „Missgeschick“ macht diese Version der Daytona zu einer der begehrtesten Variationen der modernen Rolex Produktion. Mit einem Ergebnis in Höhe von 83.850 Euro wurde der Schätzpreis um das Fünffache übertroffen. Das Highlight einer umfangreichen süddeutschen Taschenuhrsammlung war eine museale Taschenuhr von William Ilbery, die um 1800 in London für den chinesischen Markt gefertigt wurde. Auch heute interessierten sich insbesondere Bieter aus Fernost für diese seltene und aufwendig gestaltete Taschenuhr, so dass sie schließlich für stolze 70.950 Euro an den chinesischen Handel ging.
Decorative ArtRund einen Meter Höhe misst die kolossale Marmorbüste Napoleon I. als Mars Pacificus. Sie wurde nach der überlebensgroßen Skulptur Napoleons von Antonio Canova gefertigt, welche heute in Apsley House in London aufgestellt ist. Die Marmorbüste geht für 41.280 Euro an einen privaten Sammler in Paris.
1790 bestellte der dänische Kronprinz und spätere König Friedrich der VI. ein umfangreiches Speiseservice bei der königlichen Porzellanmanufaktur in Kopenhagen, das nicht nur den Namen, sondern auch die Motive der „Flora Danica“ – des umfassenden Hebrariums und der Enzyklopädie der dänischen Pflanzenwelt – tragen sollte. Die nun offerierten 193 Teile aus dem Porzellanservices „Flora Danica“ von Royal Copenhagen wurden bei Van Ham in drei Losen aufgeteilt und gelangen für zusammen 50.310 Euro an einen chinesischen Kunden.
Van Ham feierte damit trotz der zahlreichen durch Corona bedingten Einschränkungen und Unsicherheiten einen erfolgreichen Saisonauftakt, nicht zuletzt da sich über 1.500 Online-Bieter auf vier internationalen Plattformen live über das Internet an den Auktionen beteiligten