Ein kaiserliches Siegel aus Jade war der Star der abschließenden Auktion der Frühjahrssaison. Zahlreiche Bieter im gut besuchten Saal sowie an den Telefonen, online vervielfachten für weitere Lose die Erwartungen. Das große Angebot an Netsuke wurde fast vollständig weitergereicht. Das Gesamtergebnis der Auktion beträgt mit 2,64 Millionen Euro das Doppelte der Taxen (1,34 Millionen Euro). Ein herausragendes Paar kaiserlicher Jadesiegel fand nach langem Bieterwettstreit einen herausragenden Zuschlag. Zahlreiche Bieter im Saal und an den Telefonen steigerten das exklusive Paar auf das Ergebnis von 705.000 Euro. Ebenfalls mit einem sechsstelligen Ergebnis wurde ein weiteres, seladonfarbenes Paar Jadesiegel der Qianlong-Ära verkauft. Beide Siegelpaare gehen in eine Privatsammlung nach China. Der hochbedeutende kaiserliche Chengni-Tuschereibstein in Form eines Tigers hat sein neues Zuhause mit dem Ergebnis von 100.000 Euro in Hongkong gefunden. Diese Lose waren Teil einer Sammlung, aus der insgesamt neun Stücke in der Auktion waren. Über Generationen hatte eine westfälische Familie die wertvollen Objekte bewahrt, teilweise waren sie als Dauerleihgabe im Museum für Asiatische Kunst in Berlin-fahlem.Nach China geht ein Paar Stühle mit hufeisenförmiger Lehne. Die Möbel aus dem 17. Jahrhundert konnte sich ein privater Sammler für 144.000 Euro sichern. Ebenfalls von mehreren Bietern begehrt war ein Stellschirm mit Jadearbeiten aus der Ming- und Quing-Zeit. Das aufwändig dekorierte Stück wurde schließlich für 119.000 Euro verkauft. Die sechs Paneelen, aus denen der Schirm besteht, bieten eine besondere Möglichkeit, die auf ihnen angebrachten Sammelobjekte aus älterer Zeit auf besonders repräsentative Weise zu zeigen.
Gefragt waren auch japanische Holzschnitte der Sammlung Familie Scheiwe. Unter den Losen aus dieser bedeutenden privaten Kollektion war der „Augenbrauenstift“ von Itô Shinsui mit dem Ergebnis von 7500 Euro das erfolgreichste. Das Blatt geht in den Kunsthandel.
Fast durchgängig fanden die Netsuke der Auktion Käufer. Herausragend war hierbei ein Ronin, der als Bauer getarnt unter einem Bastumhang lauert. Für das kleine Kunstwerk, das fast identisch mit einem Netsuke im British Museum ist, bewilligte eine osteuropäische Privatsammlung 30.000 Euro. Ebenfalls im fünfstelligen Bereich wurde das Netsuke eines liegenden oni versteigert, für das ein deutscher Privatsammler 13.000 Euro aufbrachte. Das Ergebnis von 12.000 Euro brachte ein großes Netsuke der gähnenden Okame mit Baby. Insgesamt haben die Netsuke in der Auktion 304.000 Euro erlöst.