Im vergangenen Jahr stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Sanierung der Fassade des Steinhauses in der Weenermoorer Straße 119 in Weener im Landkreis Leer 10.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der DSD, am Donnerstag, den 3. Januar 2013 um 11.00 Uhr eine Bronzetafel für das beispielhaft restaurierte Steinhaus an Dr. Birgitt Knust und Holger Surendorf. Durch den Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" wird so auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.Der Ort Weener liegt linksseitig der Ems im Rheiderland. Er wurde 951 erstmals erwähnt und entwickelte sich bis ins 16. Jahrhundert stetig weiter, wobei er sowohl das Markt- als auch das Waagerecht erhielt. Der Ausbau des Hafens 1570 markiert die Bedeutung des Ortes als wichtiger Standort für den Handel.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Weener nahezu völlig zerstört. Durch den Pferdehandel erlebte die Ortschaft rasch einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung, der bis ins 18. Jahrhundert anhielt. Erst unter französischer Herrschaft flaute er nach 1807 ab.
Das sogenannte "Steinhaus" wurde dendrochronologischen Untersuchungen zufolge 1657/1658 gleich zu Beginn der Aufschwungphase nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtet. Steine im Sockelbereich weisen aber auf einen Vorgängerbau hin.
Das Vorderhaus ist ein steinsichtiger, eingeschossiger Backsteinbau, den ein Satteldach deckt. Das heutige Walmdach kam nach Abnahme eines Teils des Giebels um 1800 auf das Gebäude. In dieser Zeit baute man ebenfalls die großformatigen Blockrahmen-Schiebefenster ein. Im Inneren gab es ursprünglich drei Räume. Wann die Gulfscheune angebaut wurde, ist nicht bekannt, doch neigen Fachleute aufgrund von Konstruktionsdetails und Balkenquerschnitten zu einer Datierung ins frühe 18. Jahrhundert.
Die Eigentümer, die im Jahr 2000 in ihre frühere Heimat zurückkehrten, setzten die Hofanlage in mehreren Bauabschnitten wieder instand. Dabei kümmerte sich die Familie insbesondere um den Erhalt und die Wiederherstellung der ursprünglichen Anmutung des Gebäudes und führten die Maßnahmen vorrangig denkmalverträglich durch. Dafür verzichtet sie gegebenenfalls auf eine vordergründig bequeme Nutzung. Die dabei entstandenen Erfolge macht die Familie so weit als möglich auch der Öffentlichkeit zugänglich.
Das Steinhaus in Weener, das auch in eine Publikation der 100 exemplarischen Höfen der Weser/Ems-Region aufgenommen wurde, ist eines von über 270 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung seit ihrer Gründung 1985 dank individueller Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.
Bonn, den 2. Januar 2013/Schi