Blick auf die Steinerne Brücke bei Röhrnbach im Bayerischen Wald © bayerischer-wald.de Blick auf die Steinerne Brücke bei Röhrnbach im Bayerischen Wald © bayerischer-wald.de - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 10.12.2012

Durch Vernachlässigungen in der Bauunterhaltung - die Auffüllung der Gewölbekonstruktionen führte zum Schiefstand der Wände und Abrisse in den Gewölbekappen verhindern den Ausgleich der Horizontaldrucks -, vor allem aber durch die Schädigungen infolge der tagtäglichen Verkehrsnutzung ist eine Komplettsanierung der historischen Steinbrücke über den Osterbach bei Bruckmühle…
Durch Vernachlässigungen in der Bauunterhaltung - die Auffüllung der Gewölbekonstruktionen führte zum Schiefstand der Wände und Abrisse in den Gewölbekappen verhindern den Ausgleich der Horizontaldrucks -, vor allem aber durch die Schädigungen infolge der tagtäglichen Verkehrsnutzung ist eine Komplettsanierung der historischen Steinbrücke über den Osterbach bei Bruckmühle in Röhrnbach im Landkreis Freyung-Grafenau unaufschiebbar. Am Montag, den 10. Dezember 2012 überbringt um 11.30 Uhr Franz Graf von Stillfried und Rattonitz vom Ortskuratorium München der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Anwesenheit von Helmut Habammer von Lotto Bayern vor Ort einen Fördervertrag über 100.000 Euro an den Ersten Bürgermeister Josef Gutsmiedl. Weitere Mittel erhält die Gemeinde von Bund und Land, vom Landkreis, der Kommune und der Bayerischen Landesstiftung.

Die erstmals 1594 erwähnte Brücke in Röhrnbach ist Teil des Oberen Goldenen Steigs, der vor zwei Jahren sein 1000jähriges Bestehen feierte und als "Saumhandelsweg" mit Abzweigen von Passau nach Böhmen führte.

Die Brücke verdankt ihre Entstehung einer gut florierenden Mautstelle, die der Bau an dem mittelalterlichen Handelsweg mit seinen drei Hauptrouten besser zu kontrollieren und kanalisieren half. Im ostbayerischen Raum war die Brücke als wirtschaftlicher und gebietsstruktureller Impulsgeber für den Steig von herausragender Bedeutung.

Den Bogenbau aus Bruchsteinen fügte man optimal in die vorhandene Landschaft ein. Die Gradiente der Brücke, also der Höhenverlauf der Trasse, wurde dem landschaftlichen Geländeverlauf genau angepasst. Die Brücke überspannt den Wasserlauf mit vier Jochbögen, dabei beträgt die einzelne Bogenspannweite bis zu 5,7 Meter. Der Mittelpfeiler ist 5,4 Meter breit. Die Brüstungshöhe beträgt 4,4 Meter. Zum Bau der Brücke verwandte man die klein- und mittelformatig gebrochenen Granitsteinen der unmittelbaren Umgebung, für das Brüstungsmauerwerk wählte man großflächige Granitplatten. In der Brückenmitte an der südlichen Brüstungsmauer errichtete man eine dem Heiligen Johann Nepomuk geweihte Brückenkapelle. Bis 1806 wurde auf dem 83,5 Meter langen und 5,8 Meter breiten Flussübergang, der bis heute dem öffentlichen Verkehr dient, Maut verlangt. Im 20. Jahrhundert kam ein neuer Asphalt auf den historischen Fahrbahnbelag.

Die historische Steinbrücke bei Brückmühle, die nationale, wenn nicht gar internationale Bedeutung besitzt, ist eines von über 200 Projekten, die die bundesweit tätige Denkmalstiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale bisher allein in Bayern fördern konnte. Bonn, den 6. Dezember 2012/Schi

Tags: Röhrnbach, Sanierung