Für die Restaurierung undichter Fenster an Burg Adendorf im Kreis Wachtberg, deren Bleiverglasungen sich bereits wölben, überbringt Bernd-Michael Vangerow, Ortskurator Bonn der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Dienstag, den 30. August 2011 um 10.00 Uhr im Beisein von Jürgen Rausch von West-Lotto vor Ort einen Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro an den Eigentümer Georg Freiherr von Loe. Möglich wurde die Förderung aufgrund einer zweckgebundenen Spende. Burg Adendorf, in ihren Ursprüngen ein mittelalterliches Offenhaus des Markgrafen von Jülich, gehörte bis 1829 den Herren von der Leyen. Sie ließen die heutige wasserumwehrte Anlage mit dem vierflügeligen Herrenhaus um einen Innenhof und der hufeisenförmig zum Haupthaus geöffneten Vorburg im Wesentlichen im 17. und 18. Jahrhundert errichten. Beide über eine steinerne Bogenbrücke erreichbare Baukomplexe liegen auf einer Insel. Die zur Burg gehörigen Wirtschaftsbauten und der Park liegen vor dem Graben.
Das zwei- und dreigeschossige Herrenhaus wurde Mitte des 17. Jahrhunderts unter Verwendung von Resten des Vorgängerbaues errichtet. Den vierflügeligen Putzbau, der zwei und drei Geschosse hoch ist, gliedern regelmäßige Hochrechteckfenster mit Natursteingewänden und Geschossgesimse in Brüstungshöhe. Drei vieleckige Erker mit Pyramidendächern und ein großer Rundturm akzentuieren die Ecken der Anlage. Steile Satteldächer mit Dachhäuschen decken das Gebäude.
Den Eingang erreicht man über den Wirtschaftshof. Eine zweiläufige, geschwungene Freitreppe führt zu einem rundbogigen Renaissanceportal, das ein Dreiecksgiebel bekrönt. Beim Wirtschaftshof liegt die zwei Geschoss hohe Rentei, deren hohes Walmdach und Dachhäuschen ins Auge fallen. An die danebenliegende eingeschossige Remise schließen sich eine hohe Scheune und das langgezogene, zweigeschossige Stallgebäude sowie das dreigeschossige Torwärterhaus an. Quadratische Ecktürme fassen die wasserseitigen Ecken der Scheune ein.
Die engagierte Eigentümerfamilie hat die Burganlage stets mit größter Sorgfalt und Achtung vor der überkommenen Bausubstanz gepflegt. Dabei lässt sie sich von erfahrenen Architekten unterstützen. Wie seinerzeit am im Wasser liegenden Sockel, so waren auch an den Natursteinen die Schäden weit umfangreicher als befürchtet. Besonders der helle Naturstein unterhalb der Ecktürme sandet und löst sich schalenartig. Die original erhaltenen Fenster haben sich im Lauf der Zeit verzogen. Falls nicht rechtzeitig Abhilfe geschaffen wird, gehen die einzelnen Scheiben verloren, da das alte Bleinetz zum Teil bereits gänzlich zerstört ist.
Burg Adendorf ist eines von über 270 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Dazu gehören unter anderem Schloss Barntrup, die Windmühle in Ennigerloh und Hof Grube in Lüdinghausen.
Bonn, den 26. August 2011/Schi