Montag, 20. Januar 2014 „Haus der Familie“ entsteht Am Mittwoch, dem 22. Januar 2014 um 11.00 Uhr überbringt Holger Bierbaum, Ortskurator Fränkische Stadtbaumeister der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen Fördervertrag über 70.000 Euro für die Inneninstandsetzung des Zeughauses in Schweinfurt an Oberbürgermeister Sebastian Remelé im Rathaus. Das Zeughaus ist mit dem Schrotturm, dem Rathaus, dem Ebracher Hof und dem Alten Gymnasium einer der wichtigsten historischen Profanbauten der Stadt. In Form und Gefüge kann sich das Bauwerk in die stattliche Zahl vergleichbarer Amts-, Schütt- und Vogteigebäude einreihen, wie sie für die Zeit um 1600 im Raum des alten Bistums Würzburg typisch gewesen sind. Im Schweinfurter Fall liegt die reichsstädtische Variante dieses Typus vor.Unter dem Giebel auf der Westseite hat man Kanonenkugeln eingemauert zur Erinnerung an die Belagerung und Eroberung Schweinfurts durch schwedische Truppen Ende des Dreißigjährigen Krieges. Am Treppenturm ist ein teilweise vergoldetes Wappen Rudolfs II. zu sehen.
Das Zeughaus, einer der letzten großen repräsentativen Bauten der Renaissance in Schweinfurt, wurde 1589/1590 von den Stadtbaumeistern Urban Fend und Johann Holzapffel als Waffenarsenal der Reichsstadt errichtet. Im Zeughaus brachte man Geschütze und Munition unter. Im 19. Jahrhundert nutzte man das Gebäude als Kaserne.
Bis 2009 wurde das Zeughaus vom Schweinfurter Tagblatt und der Volkszeitung genutzt. 2010 erwarb es die Stadt, die spätere Erweiterungsbauten entfernen ließ und das Anwesen derzeit renoviert. Nach der Restaurierung soll das „Haus der Familie“ als offener Begegnungsort für Kinder, Jugendliche und Familien aus dem gesamten Stadtgebiet dienen.
Das Zeughaus in Schweinfurt gehört zu den über 240 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.