Altes Schulhaus in Eberstadt (Württemberg), erbaut 1880 Altes Schulhaus in Eberstadt (Württemberg), erbaut 1880 - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 19.10.2011

Gisela Lasartzyk, Ortskuratorin Stuttgart der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am Mittwoch, den 19. Oktober 2011 um 11.30 Uhr im Beisein von Pressesprecher Klaus Sattler und Bezirksdirektor Christoph Grüber von der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg einen Vertrag über 120.000 Euro für die Fassadensanierung des stattlichen ehemaligen…
Gisela Lasartzyk, Ortskuratorin Stuttgart der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am Mittwoch, den 19. Oktober 2011 um 11.30 Uhr im Beisein von Pressesprecher Klaus Sattler und Bezirksdirektor Christoph Grüber von der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg einen Vertrag über 120.000 Euro für die Fassadensanierung des stattlichen ehemaligen Schulhauses in Eberstadt im Landkreis Heilbronn an Bürgermeister Timo Frey. Außer von der DSD erhält die Stadt für das alte Schulhaus auch Mittel aus dem Landessanierungsprogramm und vom Landesamt für Denkmalpflege.

Das der Kirche benachbarte stattliche Sandsteingebäude wurde von 1877 bis 1880 nach einem Entwurf des Oberamtsbaumeisters Gottlob Wagner aus Weinsberg an der Stelle eines Vorgängerbaus errichtet. Das zweigeschossige Gebäude mit hohem Sockelgeschoss und Satteldach schmücken ein Mittelrisalit und mehrere Ziergiebel. Die Schulsäle im Inneren sind großräumig und hoch. Es haben sich gusseiserne Stützen, Stuckkehlungen, Lamperien, Tür- und Fensterelemente erhalten. Sogar die "Lehrerpodeste" sind noch vorhanden und im Obergeschoss eine Lehrerwohnung.

Das Gebäude spiegelt anschaulich die Überlegungen zum Schulhausbau des 19. Jahrhunderts wider. In Bauweise, Raumstruktur und Ausstattung zeigt sich die bauliche Umsetzung der Anordnungen, die in der Ministerialverordnung "Einrichtung der Schulhäuser und Gesundheitspflege in den Schulen" vom 28. Dezember 1870 erlassen worden war. In die Verordnung waren die Schlüsse aus langjährigen Erkenntnissen von Schulmedizinern eingeflossen, die sich erstmals Gedanken über Raum- und Fenstergrößen, Steigungsverhältnis der Treppen und Beschaffenheit der Ausstattung gemacht hatten.

Nachdem das Gebäude im Ortskern von Eberstadt bis in die 1960er Jahre als Schule genutzt worden ist, stand es danach leer und verfiel. Insbesondere durch das schadhafte Dach konnten Schnee und Regen den Bau intensiv schädigen. Geplant ist nun die Wiedergewinnung des Gebäudes mit einer neuen Nutzung.

Das Schulhaus ist nunmehr eines von über 160 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte. Dazu gehören der einstige Gasthof zum Hirschen in Frickingen-Altheim, Haus Kleeblatt in Biberach und Schloss Haigerloch.

Bonn, den 17. Oktober 2011/Schi

Tags: Eberstadt, Fördervertrag, Kunstdenkmäler, Sanierung