Die Windmühle in Schlotheim im Unstrut-Hainich-Kreis hat stark gelitten: Risse im Bruchsteinmauerwerk, Schäden an den Deckenbalken und den Holzpodesten, ein defektes Gebälk, an dem die Windrose befestigt ist, zuletzt die defekte Konstruktion der Flügel. Nun überbringt Barbara Schönfelder, Ortskuratorin Weimar der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Dienstag, den 29. April 2014 um 11.00 Uhr im Beisein von Dr. Michael Cremer von Lotto Thüringen einen Fördervertrag über 20.000 Euro für die Dachdeckerarbeiten an Bürgermeister Hans-Joachim Roth. Weitere Mittel erhält das technische Denkmal von der Städtebauförderung und vom Landesamt für Denkmalpflege.Die Turmholländermühle wurde 1861 als einfache zweigeschossige Mühle errichtet. Das Mauerwerk des massiven, konischen Schaftes besteht im unteren Teil aus Naturstein, dann aus Kalkstein und im oberen Bereich aus Backstein. 1922 wurde der Mühlenturm um fünf Meter aufgestockt. Er bekam ein neues Flügelkreuz mit Volljalousie und eine aus Wittenberge stammende Haube mit Windrose, durch die sich die Mühle automatisch in den Wind drehen konnte. Die Kraftübertragung der neuen Technik übernahm eine entsprechende Transmission, die die hölzerne Königswelle ablöste. Bei Windflaute wurden seit den 1920er Jahren ein Gas- bzw. später ein Dieselmotor zugeschaltet. Ab 1969 wurde nur noch mit Elektrokraft geschrotet. Schließlich wurde die Mühlentechnik teilweise abgebaut und verkauft. Da von den einst 27 Windmühlen des Kreises nur noch fünf erhalten sind, besitzt der Bau einen besonderen wirtschaftsgeschichtlichen Zeugniswert.
Die Schlotheimer Windmühle ist eines von über 400 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.