Im Städel Garten I: Watering Hole von Adrian Williams Eröffnet wird die Neupräsentation „Skulptur im Städel Garten“ am Dienstag, den 30. April 2013, um 20.30 Uhr mit der Performance Watering Hole (2013) von Adrian Williams (geb. 1979 in Portland, Oregon, USA, lebt und arbeitet in Frankfurt a. M.). Die Aufführung verbindet Text, Musik und Klangobjekte mit einer weiträumigen Choreografie. Die Improvisation ist für Williams, den Komponisten Theodor Köhler und die mitwirkenden Künstler ein wichtiges Moment dieser raumbezogenen Musik- und Geräuschcollage. Die Performance wird realisiert unter Mitwirkung von Mitgliedern der Jungen Deutschen Philharmonie und des Kinderchors Frankfurt in Verbindung mit dem Hessischen Rundfunk und mit Unterstützung der Stadt Frankfurt am Main. Die Aufführung von Adrian Williams bildet den Auftakt für die in regelmäßigen Abständen geplante Bespielung des Gartengeländes rund um das Städel Museum. Ermöglicht wird dies durch die neu ins Leben gerufene „Städel Gartengesellschaft“, einen Förderkreis von engagierten Privatpersonen, der gezielt die Präsentation von Gegenwartskunst im Städel Garten unterstützt. Der neugestaltete Garten wird fortan stetig als eigenständige Ausstellungsfläche genutzt, in der diverse Projekte und Veranstaltungen der Gegenwartskunst in Ergänzung zum laufenden Ausstellungsprogramm des Museums realisiert werden. Gegenwartskunst soll auf diese Weise und unter freiem Himmel den Frankfurter Bürgern und interessierten Besuchern jederzeit frei zugänglich gemacht werden. Weitere Termine der Aufführung von Watering Hole sind Mittwoch, 1. Mai, 16.00 Uhr, Donnerstag, 2. Mai, 20.00 Uhr, sowie Samstag, 4. Mai, 20.00 Uhr und 21.30 Uhr im Rahmen der „Nacht der Museen“.
Fortsetzung des Programms im Städel Garten: Ausblick auf den Sommer Im Juni und Juli 2013 werden im Städel Garten im Anschluss an Adrian Williams’ Performancereihe unter dem Titel „Im Städel Garten II“ Installationen von Adolf Luther gezeigt. Luther erschafft seit den 1950er-Jahren Kunstwerke im Wirkungsraum zwischen Licht, Skulptur und Architektur. Mit seiner Vorliebe für die physischen und ästhetischen Eigenschaften von Glas, Linsen und Hohlspiegeln geht er in raumgreifenden Werken der Dynamik von Momentaneität und Vergänglichkeit nach. Ausgewählte Werke können Besucher des Städel Gartens zu Beginn der zweiten Jahreshälfte auf sich wirken lassen.
Skulptur im Städel GartenDie Sammlung im Städel Garten umfasst aktuell insgesamt 15 Werke der deutschen und europäischen Skulptur des 20. und 21. Jahrhunderts. Die neuen Gartenskulpturen, die im Wesentlichen mit Unterstützung des „Städelkomitee 21. Jahrhundert“ erworben werden konnten, laden zur aktiven Teilnahme und zum Spiel mit Natur und Kunst wie zum Sitzen und Verweilen gleichermaßen ein. Die Kugel von Capri Moon (2011) des an der Städelschule lehrenden Künstlers Tobias Rehberger (geb. 1966 in Esslingen am Neckar) leuchtet nur dann über der Bank, wenn der Mond über der Insel Capri zu sehen ist. Er stiftet eine irreale, suggestive Verbindung zwischen zwei weit voneinander entfernten Orten. Die Plinthe könnte der Lichtkegel des Mondes sein – so wirkt die Installation spielerisch, kontemplativ, fast mystisch. Zugleich suggerieren die strenge Geometrie und nicht zuletzt die klare Linienführung eine ästhetische Spannung zwischen Kunst und Natur, Museum und Park, Nähe und Distanz. In einer ruhigen Ecke des Gartens lädt eine zunächst unscheinbare Bank den Besucher zum Verweilen ein: The Bench (2012) von Janet Cardiff & George Bures Miller (geb. 1957 in Brussels, Ontario, Kanada, bzw. 1960 in Vegreville, Alberta, Kanada). Nimmt der Besucher Platz, findet er sich unerwartet inmitten eines geflüsterten Monologs wieder. Eine Frauenstimme verliest einen Brief und kommentiert diesen zugleich: Der Gast wird zum Zuhörer, zum Lauschenden, aber auch zum Angesprochenen, wenn sich die verschiedenen Ebenen – Garten, Imagination, Brief, Dialog, Selbstgespräch – zunehmend vermischen. Die Soundinstallation richtet sich allein an den Hörsinn des „Betrachters“ und lässt subjektive wie assoziative Bilder vor seinem geistigen Auge entstehen. Shutter’s Lullaby/Ellipse for Städel (2012) des in Berlin lebenden Künstlers Olaf Nicolai (geb. 1962 in Halle a. d. Saale) ist ein begehbarer Pavillon aus schwarzen Perlenschnüren. Diese umschreiben zwei konzentrische Ellipsen, die zugleich transparent und geschlossen sind. Die Strenge und Schlichtheit der Formen erinnert an die wuchtigen Installationen Richard Serras. Zugleich erzeugen die ständige Bewegung und Überschneidung der Perlenschnüre eine Art optischer Täuschung, wie wir sie aus der Op-Art kennen. Zudem wird im Städel Garten Erster Schornstein II (2013) des schwedischen Künstlers Jan Svenungsson (geb. 1961 in Lund, Schweden) gezeigt. Die zehn Meter hohe Skulptur wurde erstmals 1992 vor dem Moderna Museet Stockholm als erste einer ganzen Reihe von Kunst-Schornsteinen platziert und zieht nun in den Städel Garten. Seit den 1990er-Jahren errichtet der in Berlin lebende Svenungsson vereinzelte, funktionslose Schornstein-Skulpturen und verwandelt damit unterschiedlichste Orte in surreale (Stadt-)Landschaften im Stile Giorgio de Chiricos.
Veranstaltungsprogramm: Begleitend zur Eröffnung von „Skulptur im Städel Garten“ findet die Performance-Reihe Watering Hole der Künstlerin Adrian Williams (Dauer: ca. 45 Minuten) an folgenden Terminen statt: Dienstag, 30. April, 20.30 Uhr (Erstaufführung), Eintritt frei; Mittwoch, 1. Mai, 16.00 Uhr, Eintritt frei; Donnerstag, 2. Mai, 20.00 Uhr, Eintritt frei; Samstag, 4. Mai, 20.00 Uhr und 21.30 Uhr, Eintritt mit Ticket zur „Nacht der Museen“. Unter Mitwirkung der Mitglieder der Jungen Deutschen Philharmonie und des Kinderchors Frankfurt in Verbindung mit dem Hessischen Rundfunk.
Ort: Städel Garten, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt Eröffnung: Dienstag, 30. April, 19.00 Uhr
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