Kirche St. Mauritius in Bad Neuenahr-Ahrweiler-Heimersheim © Dr. Eckhard Wegner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz Kirche St. Mauritius in Bad Neuenahr-Ahrweiler-Heimersheim © Dr. Eckhard Wegner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 17.01.2014

Nach zehn Jahren Arbeit an der statischen Sicherung und Dachsanierung der St. Mauritiuskirche im Stadtteil Heimersheim von Bad Neuenahr-Ahrweiler steht nun die Instandsetzung im Inneren des Gotteshauses an. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Arbeiten mit 30.000 Euro. Den diesbezüglichen Fördervertrag für die vorbereitenden Maßnahmen zur Erneuerung des…
Nach zehn Jahren Arbeit an der statischen Sicherung und Dachsanierung der St. Mauritiuskirche im Stadtteil Heimersheim von Bad Neuenahr-Ahrweiler steht nun die Instandsetzung im Inneren des Gotteshauses an. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Arbeiten mit 30.000 Euro. Den diesbezüglichen Fördervertrag für die vorbereitenden Maßnahmen zur Erneuerung des Bodenbelags im Mittelschiff überbringt Erich Engelke, Ortskurator Koblenz/Mittelrhein der DSD, vor Ort am Montag, den 20. Januar um 11.30 Uhr im Beisein von Thomas Kirsch von Lotto Rheinland-Pfalz an Pastor Herbert Ritterath.

Die katholische Pfarrkirche St. Mauritius in Heimersheim entstand als gewölbte Emporenbasilika mit Querhaus und hohem Vierungsturm im dritten Viertel des 13. Jahrhunderts, worauf die spätromanische Formensprache als Erbauungszeit schließen lässt. Das Langhaus wurde dabei vermutlich von einem Vorgängerbau übernommen und später umgestaltet. Der Bau ist innen wie außen reich mit Blendbögen, Lisenen, Diensten und Kapitellen gegliedert.

Von besonderem kunsthistorischen Wert sind insbesondere die bauzeitlichen spätromanischen Glasmalereifenster im Chor, die zu den ältesten Kirchenfenstern Deutschlands zählen. Dargestellt sind Heilige, die Verkündigung und die Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt Christi.

1960/1961 fügte man dem Bauwerk im Westen nach Plänen des Trierer Architekten Otto Vogel einen Anbau an, der wie eine eigenständige zweite Kirche wirkt.

Immer schon traten bei der Mauritiuskirche Mauerwerksschäden aufgrund des zu feuchten Erdreichs auf, das Setzungen begünstigte, die zu einer Schiefstellung des Turms von über einem Meter führten. Brände in den Jahren 1588 und 1624 entzogen dem Tuffstein der Vierungspfeiler darüber hinaus das Bindemittel, so dass sie wegzubrechen drohen.

Lange Zeit führten Sicherungsversuche zu keinem dauerhaften Erfolg. Die Hauptschadensursache lag aber weniger im nachgebenden Fundament als im nicht homogenen Mauerwerk. Ab 2006 erfolgten die statischen Sicherungen, Mauerwerksertüchtigungen und Sanierungsarbeiten im Dachbereich. Nach der Außensanierung der Basilika hat das spätromanische Juwel nun die Instandsetzung der Innenraumfassung verdient.

Bedingt durch die Arbeiten zur statischen Sicherung sind die Wand- und Gewölbeflächen in einem schlechten Zustand. Außerdem wurden bei einer Sanierung in den 1960er Jahren nicht atmungsaktive Anstriche aufgebracht, die entfernt werden müssen. Instandsetzungs- bzw. Restaurierungsbedarf besteht auch am Fußboden und an den Chorfenstern, um die Kirche zumindest sporadisch wieder nutzen zu können. In diesem Zusammenhang ist eine Tieferlegung auf das ursprüngliche Niveau vorgesehen. Dabei muss auf archäologische Grabungsbefunde Rücksicht genommen werden.

St. Mauritius ist eines von über 130 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.

Bonn, den 16. Januar 2014/tkm

Tags: Bad Neuenahr, Dachsanierung, denkmalschutz, Kirche

20. Januar um 11.30 Uhr