Häuslingshaus in Langwedel (c) Wolfgang Zimpel/Deutsche Stiftung Denkmalschutz Häuslingshaus in Langwedel (c) Wolfgang Zimpel/Deutsche Stiftung Denkmalschutz - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 26.06.2013

Freude für das Team des Langwedeler Kulturvereins e.V. rund um Dr. Wolfgang Ernst. An der Konservierung des historischen Bestandes der Raumfassungen in Diele, Stube und Kammer des Häuslingshauses Auf dem Sandberg in Langwedel im Landkreis Verden beteiligt sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991…
Freude für das Team des Langwedeler Kulturvereins e.V. rund um Dr. Wolfgang Ernst. An der Konservierung des historischen Bestandes der Raumfassungen in Diele, Stube und Kammer des Häuslingshauses Auf dem Sandberg in Langwedel im Landkreis Verden beteiligt sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist. Der Fördervertrag in Höhe von 10.000 Euro erreicht das Vereinsbüro in der Weserstadt in diesen Tagen.

Das Häuslingshaus Auf dem Sandberg in Langwedel war ein Wohnhaus für einen Häusling, eine Art Landarbeiter im Dienst eines Bauern. Häuslinge wohnten mietfrei oder gegen geringen Mietzins in einem Haus des Bauern und erhielten ein wenig Land zur eigenen Bewirtschaftung. Im Häuslingshaus konnten sie auch eigenes Vieh halten. Viele Häuslinge verdienten sich ein Zubrot als Handwerker. So fertigten sie Topfkratzer, Körbe oder Holzschuhe.

Der Fachwerkbau in Langwedel aus der Zeit um 1768 war ursprünglich eine typische Zweiständerkonstruktion. Erst 1842 wurde er um ein weiteres Fach verlängert. Der neu errichtete Wirtschaftsgiebel erhielt ein Dielentor. Glücklicherweise haben sich hier die bauzeitliche Raumstruktur und charakteristische Einbauten wie die offene Feuerstelle im Kammerfach mit einem auf der Decke stehenden Rauchabzug erhalten.

Viele Häuslingshäuser wurden wegen ihrer einfachen Bauweise und der nicht privilegierten Nutzung stark umgebaut oder einfach abgerissen. Daher kommt dem Häuslingshaus in Langwedel auf Grund seiner Seltenheit und Vollständigkeit ein sehr hoher Zeugniswert zu.

Das Haus zeigt sowohl konstruktive Details als auch noch den ursprünglichen Grundriss mit Rauchküche und zwei Feuerstellen zur Beheizung der "Wohnzimmer". Manche Bauteile, etwa die Fenster, gingen zwar verloren, lassen sich jedoch durch die noch vorhandenen leicht nachempfinden. Auch hier war es ihre Ärmlichkeit, weswegen nur noch wenige erhalten blieben.

Die Schäden am Häuslingshaus in Langwedel sind offensichtlich und gravierend, sie gefährden die Standsicherheit des Bauwerks. Witterungsbedingt sind Dach und Fassaden geschädigt, auch der Innenraum ist auf Grund unterlassener Instandhaltungsmaßnahmen nicht vor Schäden verschont.

Dem Engagement des Kulturvereins ist es zu verdanken, dass das Haus noch nicht abgerissen und das Grundstück verkauft wurde. Er konnte das Anwesen erwerben und möchte das Gebäude kulturell nutzen - als Bürgertreff für Lesungen und sonstige Veranstaltungen. Nachdem mit Hilfe eines Aufmaßes das Anforderungs- und Sanierungskonzept erarbeitet werden konnte, steht nun die Konservierung des historischen Bestandes der Raumfassungen in Diele, Stube und Kammer an. Hierbei ist auch die Untere Denkmalschutzbehörde tatkräftig einbezogen.

Das Häuslingshaus ist eines von über 280 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen bei ihrer denkmalgerechten Instandsetzung fördern konnte.

Bonn, den 26. Juni 2013/tkm

Tags: denkmalschutz, Fördervertrag, Langwedel, Sanierung