Nachbericht 209. Auktion „Moderne und zeitgenössische Kunst, Fotografie & Privatsammlung Hugo Borst“ am 12. Mai 2012 Erfolgreiche Zuschläge und ein breites internationales Interesse prägten die zweite Auktion im Hause Dr. Jürgen Fischer, die voll und ganz moderner und zeitgenössischer Kunst gewidmet war. Ein Resultat marktfrischer Kunstwerke aus deutschen Privatsammlungen, die am vergangenen Samstag erfolgreich versteigert wurden.Den Auftakt und damit eindeutig ein Highlight der Auktion waren die offerierten Werke der Stuttgarter Privatsammlung des Industriellen Hugo Borst, die mit einer fast hundertprozentigen Verkaufsquote Ihren Wert unter Beweis stellte. Gefragt waren dabei vor allem die beiden winterlichen Skilandschaften Reinhold Nägeles, der durch Hugo Borst einen großen Förderer fand. „Inner Arosa im Winter“ (Lot 1001, Taxe 10.000-20.000 Euro) und „Aroser Skischule“ (Lot 1002, Taxe 7.000-11.000 Euro), beide von Nägele im Jahr 1933 gemalt, weckten das Heimatgefühl eines Bieters und finden nun Ihren Weg zurück in die Schweiz. Somit schließt sich hier der Kreis und die Bilder wechselten für den Erlös von 21.600* und 16.500* Euro den Besitzer. Leonhard Schmidts „Frauen unter einem Baum“ von 1937 (Lot 1004, Taxe 4.000-10.000 Euro), dessen romantische Stimmung und intensive Farbigkeit den Betrachter in seinen Bann zieht, ließ einen Käufer zu einem Gebot von 10.200* Euro hinreißen. Auch die ausgewählten Stücke skulpturaler Kostbarkeiten bezeugen den Geschmack des Stuttgarter Sammlers.
Eine weitere Privatsammlung, die sich auf Werke des süddeutschen Künstlers Peter Jakob Schober fokussiert hatte, stieß ebenfalls auf breites Interesse. Die marktfrischen Gemälde mit attraktiven Schätzpreisen bestechen vor allem durch Ihre intensiven Farben und einer Leichtigkeit im malerischen Duktus der dargestellten Landschaften, was sich nicht zuletzt in der Verkaufsquote von 100 % widerspiegelte. Beispielsweise erfüllte die „Herbstliche Landschaft“ von 1974 (Lot 1022, Taxe 600-800 Euro) mit einem Preis von 1.500* Euro ebenso die Erwartungen wie die „Baumlandschaft“ von 1971 (Lot 1028, Taxe 800-1.500 Euro), die einen Erlös von 1.900* Euro erzielte.
In der Sparte der Gemälde darf außerdem Theodor von Hötzendorffs „Chiemseeufer“ (Lot 1047, Taxe 900-1.000 Euro) nicht unerwähnt bleiben. Die großformatige Landschaftsszene übertraf seine Erwartungen um ein vielfaches und wechselte für 5.000* Euro den Besitzer. Ikonen der Geschichte ist die siebenteilige Serie von Matthias Köster gewidmet: u.a. Apollinaire, Le Corbusier, Balzac oder Marilyn Monroe (Lot 1093). Die quadratischen Werke zeigen jedoch nicht das glanzvolle und ruhmreiche Leben dieser Größen, sondern es sind in grellen Farben ihre Gräber dargestellt. Taxiert mit 3.000 bis 3.300 Euro erzielten die Werke erwartungsgemäß 3.800* Euro.
Tomi Ungerers humorvolle Wiedergabe eines Footballspielers in Tiergestalt (Lot 1126, Taxe 2.000-2.500 Euro) erzielte den Touchdown bei 3.200* Euro. Eine Collage des Verhüllungskünstlers Christo, stieß ebenfalls auf breites Interesse. Festgehalten ist die Verhüllung der Standfigur Leonardo da Vincis auf der Piazza della Scala in Mailand, die einem italienischen Käufer 2.800* Euro wert war. Bertellis rundansichtiges Profil des italienischen Diktators Mussolini war das Highlight der Skulpturen-Sparte (Lot 1247, 2.800- 3.500 Euro). Das ausgefallene Porträt aus Terracotta erzielte einen Erlös von 6.300* Euro und bot damit einen gelungenen Abschluss der Auktion.
Bis einschließlich 25. Mai 2012 lädt unser Auktionsnachverkauf ein, die eine oder andere Kostbarkeit zu entdecken.
* Der Erlös entspricht dem Zuschlagspreis inkl. des Aufgeldes von 27 Prozent.