An dem feuchtigkeitsgeschädigten sogenannten Platzmeisterhaus in Freudenstadt besteht dringender Handlungsbedarf. Dr. Gerold Jaeger, Ortskurator Neckar-Alb der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt nun dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist, am Donnerstag, den 31. Januar 2013 um 10.30 Uhr vor Ort einen Fördervertrag. Das Dokument in Höhe von 45.000 Euro für die Arbeiten an Dach und Fassade des historischen Gebäudes nimmt in Anwesenheit von Marion Caspers-Merk, der neuen Geschäftsführerin der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, Siegfried Schmidt, der Erste Vorsitzende des Vereins für Kulturdenkmale e.V. entgegen.Das sogenannte Platzmeisterhaus von Freudenstadt wurde 1838 als Verwaltungssitz des "Platzmeisters" der königlichen Eisenhüttenwerke Christophstal und Friedrichstal errichtet. Dem frühindustriellen unverputzten Sandsteinbau mit seinen zwei Geschossen gab man ein herrschaftliches Aussehen. In dem Satteldach gedeckten Gebäude sind glücklicherweise noch die Türen, Fenster, Wandvertäfelungen, Böden und Ausstattungsdetails der Erbauungszeit - des Biedermeier - erhalten.
Derzeit befindet sich das Bauwerk aufgrund der unterbliebenen Instandhaltung des Vorbesitzers in einem bedauerlichen Zustand. Insbesondere ist das Dach undicht, so dass es zu Feuchtigkeits-schäden in der Dach- und Deckenkonstruktion gekommen ist. Schwamm hat das Haus befallen. Einige Bereiche, insbesondere in den Giebeln, sind bereits eingestürzt. Zudem durchziehen Risse das Mauerwerk. Schließlich wirkt auch das Innere des Bauwerks insge-samt desolat.
Um das Gebäude zu retten, kaufte es der Verein für Kulturdenkmale e.V. Freudenstadt im Schwarzwald und führte noch im selben Jahr 2011 Notsicherungen durch. Nun möchte der Verein die Sanierung des Dachs, der Decken und des Mauerwerks sowie der Fenster und Türen durchführen. Ohne das entschiedene Engagement des Vereins wäre das Baudenkmal vermutlich nicht zu retten gewesen.
Das sogenannte Platzmeisterhaus, das ein authentisches Stück früher Eisenindustriegeschichte in der Region repräsentiert und nach der Instandsetzung museal genutzt werden soll, ist somit eines von über 230 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalstiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Bonn, den 28. Januar 2013/tkm