Die PREVIEW BERLIN präsentiert sich souverän als selbstbewusste Messe im Berliner Kunstherbst und entwickelt auch für 2012 eine Perspektive. Dass sich der Berliner Kunstmarkt im ständigen Wandel befindet, ist nichts Neues. 2011 hat sich nun aber die gesamte Berliner Kunstmesselandschaft auf eine sehr radikale Art und Weise neu formiert. Die einschneidendste Veränderung - der Wegfall des Art Forums – erzeugte Verunsicherung; brachte aber auch neue Herausforderungen und Chancen für die Akteure des Berliner Kunstherbstes. Vielfach attestiert, präsentierte sich die PREVIEW BERLIN in ihrer siebten Ausgabe als das Berliner Messeformat.
Das Profil der PREVIEW BERLIN hat sich bewährt: Junge internationale und nationale Galerien und Projekträume zeigten ihre vielversprechendsten jungen Positionen. Die Direktoren der Messe Kristian Jarmuschek, Rüdiger Lange und Ralf Schmitt setzten bei der Konzeption auf ihre Erfahrungen mit den Mechanismen der Berliner Kunstszene. Mit der kommenden Edition 2012 soll eine Plattform geschaffen werden, der sich auch etabliertere Galerien zugehörig fühlen. Das Hauptanliegen der PREVIEW BERLIN 2012 ist es, durch diese Profilierung Berlin als Kunstmarktplatz zu stärken. Die Messe wird also noch genauer abbilden, was die Kunstlandschaft Berlins international gesehen einzigartig macht.
Die Konstanz gelingt der Emerging Art Fair durch die regelmäßige Revision und Weiterentwicklung. Deutlich sichtbar wird dies am Projekt Fokus Osteuropa, das im Jahr zuvor die Teilnahme osteuropäischer Galerien förderte. Das Ergebnis war in diesem Jahr erfreulicherweise ein noch größerer Bewerberandrang von Galerien aus diesen Ländern. Zusätzlich dazu wurden 2011 gleich zwei neue Plugins realisiert. Das Kooperationsprojekt zwischen Fresh Paint, Tel Aviv und PREVIEW BERLIN startete mit einer Berlin-Reise für israelische Kuratoren und Sammler, einer Podiumsdiskussion mit den jeweiligen Direktoren der Partnermessen und mit der VIDEO ART BOX by Fresh Paint im zentralen Bereich der Messe im Hangar2. Hier präsentierte die Kunst-Messe aus Tel Aviv die Deutschlandpremieren von Videoarbeiten israelischer Künstler. Mit dem FOCUS ACADEMY wendet sich die PREVIEW BERLIN in einem neuen Format den Kunsthochschulen und ihren Studenten zu: Gezeigt wurden in der diesjährigen Messeausgabe Arbeiten von Studenten der Bauhaus-Universität Weimar, der Muthesius Kunsthochschule Kiel und der Kunstakademie Nürnberg.
Um dem Anspruch der kontinuierlichen Verbesserung und den Bedürfnissen des Kunstmarktes auch 2012 gerecht zu werden, verändert die PREVIEW BERLIN ihre Struktur. Eine neue, unabhängige Jury wird eingesetzt, die sich aus innovativen Akteuren der Kunstwelt zusammensetzt, jedoch stimmberechtigte Galeristen ausschließen wird. Durch diesen renommierten Beirat wird es in der Diskussion wieder um die Auseinandersetzung mit den überzeugendsten künstlerischen Positionen gehen, die über den Zugang zur Messe entscheiden. Auf diese Weise wird das Vertrauen in den Kunststandort Berlin zurückgewonnen.