Nach der erfolgreichsten Frühjahrsauktion des Hauses im Bereich „Schmuck und Uhren“ glänzte auch das Europäische Kunstgewerbe am Samstag mit hohen Ergebnissen. Somit erlebte Van Ham wieder einmal die stärkste Frühjahrsauktion im Bereich Kunstgewerbe und Schmuck in Köln.Europäisches KunstgewerbeDas Highlight der Auktion „Europäisches Kunstgewerbe“ war die Folge von drei prunkvollen englischen Konsoltischen mit vollplastisch gearbeiteten Figuren aus dem Inventar eines rheinischen Barockschlosses. Die in der Art des William Kent, Henry Flitcroft und Matthias Lock gearbeiteten, prächtigen Konsolen erregten schon in der Vorbesichtigung großes Aufsehen. Sie gingen für einen Gesamtpreis von 175.000 Euro in den englischen Handel.
Für die zwei Kommoden aus der Werkstatt Abraham Roentgens wurden jeweils 11.250 Euro erzielt, die kleine Schatulle aus derselben Werkstatt ging für 7.500 Euro an den neuen Besitzer.
Beim Porzellan des 19. Jahrhunderts war zu beobachten, dass fast alle Lose in den russischen oder chinesischen Handel verkauft wurden. Stellvertretend dafür ist ein prunkvolles Paar Potpourri-Vasen von Meissen des 19. Jahrhunderts zu nennen, das für 27.500 Euro nach Russland geht. Die Meissner Figurengruppen aus der sogenannten „Großen russischen Bestellung“ für Katharina II sicherte sich ebenfalls die russische Kundschaft. Diese deutlich höhere Wertschätzung für das Kunsthandwerk des 19. Jahrhunderts steht im Gegensatz zu der momentanen hiesigen Einstellung. Das große Interesse und eifrige Kaufverhalten des russischen und chinesischen Publikums war analog auch beim Silber spürbar.
In der Rubrik Keramik wurde die Sammlung Dr. Alfred Schubert angeboten, die fast vollständig umgesetzt werden konnte. Das charmante Hundepaar aus Poppelsdorf, entstanden um 1770/80, erzielte dabei das höchste Ergebnis von 9.375 Euro. Die beiden Keramiken sind ein seltenes Beispiel für die wandelhafte Geschichte der Poppelsdorfer Manufaktur. Das Gesamtergebnis für die Sammlung liegt bei rund 30.000 Euro.
Schmuck und UhrenMit herausragenden Ergebnissen erlebte Van Ham Kunstauktionen seine erfolgreichste Frühjahrsauktion im Bereich für Schmuck und Uhren. Das seltene Vanity Case von Cartier lockte zahlreiche Bieter an die Telefone. Das Bietgefecht endete bei unglaublichen 93.750 Euro. Die Rarität aus Frankreich überzeugte durch die fein gearbeitete asiatische Szenerie, gearbeitet um 1926 in der „lacque burgauté“-Technik.
Ebenfalls sehr gefragt waren Diamanten im hohen Reinheitsgrad und seltene Orientperlen. Das schillernde Diamantencollier, welches den Katalog als Titelbild ziert, erzielte ein Ergebnis von 25.000 Euro. Ein eleganter Art Decó Ring mit einem 2,4-karätigen Diamanten im Emerald Cut stieg auf 22.500 Euro, ein weiterer feiner Diamantring wurde für 16.250 Euro verkauft. Aus der Zeit des Art Decó stammt auch das feine, französische Diamantenarmband, das für 22.500 Euro den Besitzer wechselte. Ein delikates Paar Ohrgehänge mit weißen und grauen Orientperlen war bei dem Publikum sehr beliebt und erzielte ein Ergebnis von 37.500 Euro.
Die unikale Herrenarmbanduhr der Manufaktur Glashütte mit einem Porzellanziffernblatt aus dem Hause Meissen ging für 12.500 Euro an den neuen Besitzer. Schon im Herbst 2012 konnte eine Armbanduhr aus dieser Serie erfolgreich versteigert werden. Das exklusive Armbanduhrmodell „Kleine Lange 1“ von A. Lange & Söhne, eine Sonderanfertigung mit blauem Ziffernblatt, überstieg die Erwartungen und wurde für 30.000 Euro verkauft.
Anne SrikiowPresse- und Öffentlichkeitsarbeit
Van Ham Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als persönlich haftender Gesellschafter geleitet wird. Jährlich finden circa zwölf international beachtete Auktionen in den Bereichen Alte Kunst, Europäisches Kunstgewerbe, Schmuck und Uhren, Moderne Kunst, Zeitgenössische Kunst, Photographie, Teppiche und Dekorative Kunst statt. Durch regelmäßig erzielte Auktionsrekorde gehört Van Ham zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland mit Spitzenpositionen im Schmuck und bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts.