Die Jury zeigt sich überwältigt von der Anzahl und Qualität…
Die Jury zeigt sich überwältigt von der Anzahl und Qualität…
Die Jury zeigt sich überwältigt von der Anzahl und Qualität der Einreichungen zu der diesjährigen ersten Ausschreibung, bei der jede an der Messe teilnehmende Galerie Entwürfe eines/einer von ihr repräsentierten Künstlers oder Künstlerin einreichen konnte.
Die Skulptur von Carola Dertnig, die von der Galerie CRONE repräsentiert wird, überzeugte auf Anhieb durch ihre präzise visuelle Ästhetik und ihre Relevanz für den Kontext des Stadtparks: „Was den Vorschlag für uns am stärksten macht, ist die Erzählung hinter dem Objekt – eine Hommage an die Zirkus- und Varietékünstlerin, Tänzerin und Saxophonistin Lucia Westerguard (1912-2008), die ihr Saxophon oft dem Publikum an genau dem Ort vorspielte, an dem die Skulptur im Park aufgestellt werden soll. Wir halten es für eine wesentliche feministische Geste, eine weibliche Künstlerin öffentlich neben die derzeit ausschließlich männliche Denkmallandschaft im Stadtpark zu stellen. Wir gratulieren Carola zu dieser großartigen Arbeit und dem wohlverdienten Sieg!”, so das Statement der Jury, die sich aus Attilia Fattori Franchini, unabhängige Kuratorin, Autorin und Gründerin des KUNSTVEREIN GARTENHAUS; Lilli Hollein, Generaldirektorin und künstlerische Leiterin des MAK; Reza Akhavan, geschäftsführender Gesellschafter der JP Immobiliengruppe; und Boris Ondreička, künstlerischer Leiter von viennacontemporary, zusammensetzt.
Carola Dertnig, in Innsbruck geboren, leitet seit 2006 den Fachbereich Performative Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. 2013 erhielt sie den österreichischen Kunstpreis und 2022 den Kulturpreis des Landes Niederösterreich.
Die Künstlerin beschreibt die Inspiration hinter der Skulptur folgendermaßen: „Joggt man durch den Stadtpark, so begegnet man Denkmälern von Johann Strauss, Franz Schubert, Franz Lehar und Robert Stolz, einem Marmorstandbild des Malers Hans Makart, Bronzebüsten des Komponisten Anton Bruckner und des Wiener Bürgermeisters Andreas Zelinka, unter dessen Regierung der Stadtpark gestaltet wurde. Joggt man weiter über den Stadtparksteg (Architekt: Hermann Czech) zur Donald Judd Installation, so stellt man letztendlich fest, dass eine breite Anzahl von Herren, in all ihren Facetten, Historien und Memoiren, den Stadtpark dominieren. Außer dem Mutter-Kind-Brunnen und dem Donau-Weibchen gibt es keine Denkmäler für weiblich gelesene Personen. So gilt es, im Stadtpark Platz für diese zu schaffen.”
Lucia Westerguard trat bis zu ihrem 96ten Lebensjahr im Stadtpark vor der Johann Strauss Wiese mit ihrem Saxofon auf. Dertnig kannte Artistin von Teenager-Jahren an: „Als wir auf der besagten Wiese für “Im Rasen sitzen und sich darauf bewegen dürfen“ demonstrierten, spielte Lucia Westerguard uns ein Ständchen und unterstütze uns im Widerstand. Trotz tiefgreifender Altersarmut war sie vergnügt, liebte es sich mit uns zu unterhalten und performte mit großer Leidenschaft für ihr Publikum”, erinnert sich die Künstlerin. Ihre ursprünglich aus Bewegungen und Biegungen abgeleitete und von Hand gebogene Skulptur aus Edelstahlrohren spannt den Bogen zur ephemeren performativen Kunst und erinnert so an die Koryphäe Lucia Westerguard.
ÜBER DAS PROJEKTDas VCT SCULPTURE PROJECT wurde 2022 von viennacontemporary in Kooperation mit JP Immobilien und der Kursalon Betriebs GmbH ins Leben gerufen. Inmitten des Wiener Stadtparks wird jedes Jahr eine Skulptur im öffentlichen Raum realisiert. An der Messe teilnehmende Galerien und dort vertretene Künstler:innen sind eingeladen, Vorschläge einzureichen. Die Gewinnerin oder der Gewinner erhält ein Preisgeld von 10.000,- Euro sowie ein zusätzliches Produktionshonorar von 25.000,- Euro.
Die ausgewählte Skulptur wird auf einem Sockel des österreichischen Künstlers Heimo Zobernig aufgestellt und erstmals im Rahmen von viennacontemporary 2023 enthüllt, die vom 7.–10. September erneut im Kursalon Wien stattfindet. Sie wird auf dessen Areal zu sehen sein, bis sie bei viennacontemporary 2024 durch den oder die Gewinner:in des darauffolgenden Jahres ersetzt wird.
Markus Huber, Geschäftsführer viennacontemporary: „Mit dem Sculpture Project setzt viennacontemporary einen ersten Schritt, Galerien und ihren Künstler:innen eine prominente Präsenz über die Messewoche hinaus zu bieten. Es ist unser Ziel, neue kulturelle Formate und Schnittstellen zu kreieren, die eine größere Sichtbarkeit zeitgenössischer Kunst in der Gesellschaft und am Kunstmarkt gewährleisten. Das Sculpture Project ist das erste vieler Vorhaben, die in diese Richtung gehen.”
„Unser Sculpture Project hat das Potenzial, eine ikonische Wiener Sehenswürdigkeit zu werden. Das Projekt vereint die Qualitäten von Stabilität und Solidität mit regelmäßiger Erneuerung – so, dass es nie zu berechenbar wird. Außerdem wird es einem großen Publikum zur Verfügung gestellt und bietet einen Grund zum Zusammenkommen und Feiern!”, so der künstlerische Leiter Boris Ondreička.
Kuratorin ZONE1 2023: Francesca Gavin
viennacontemporary freut sich, Autorin, Herausgeberin und Kuratorin Francesca Gavin als Kuratorin für die diesjährige ZONE1 gewonnen zu haben.
Gavin, die zwischen London und Wien lebt, gilt als eine der einflussreichsten Stimmen in der zeitgenössischen Kunstszene. Sie ist Chefredakteurin der halbjährlich erscheinenden Publikation EPOCH, die sich mit dem Schnittpunkt von Geschichte und zeitgenössischer Kultur befasst. Sie war Mitkuratorin der Manifesta11-Biennale sowie von Ausstellungen im Palais de Tokyo, Somerset House und der Fondacao Serralves. Gavin ist außerdem Redakteurin bei Financial Times HTSI Magazine, Kaleidoscope, Twin und Beauty Papers, hat zehn Bücher über visuelle Kultur geschrieben und moderiert eine monatliche Sendung über Kunst und Musik bei NTS Radio. Sie war die Gründungskuratorin der Soho House-Kollektion und hat eine Sammlung von über 3.000 Werken aufgebaut.
“Obwohl sich ein Großteil meiner kuratorischen Arbeit auf psychedelische oder technologische Ideen konzentriert hat, liegt allem ein Dialog zwischen neuen Sichtweisen und der physischen und emotionalen Erfahrung des heutigen Menschen zugrunde. Mit ZONE1 möchte ich sowohl das Talent und die Qualität der Arbeiten aus Wien als auch die zeitgenössischen Entwicklungen in der Ästhetik und den Ideen aufzeigen”, so Gavin.
Das Ausstellungsformat ZONE1 zeigt ausschließlich Künstler:innen unter 40 Jahren, die in Österreich leben, arbeiten oder ausgebildet wurden. Seit 2015 ist ZONE1 eines der Highlights der Messe und wird von Kunstexpert:innen und Besucher:innen sehr geschätzt. Das Format findet mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport statt.
Eröffnungstag – nur mit Einladung: 6. September 2022Öffentliche Tage: 7. – 10. September 2023, täglich 13:00 – 19:00 UhrLOCATION
Kursalon WienJohannesgasse 33, 1010 Wien
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