Glockengießerstraße in Lübeck, Stuckdecke © Annette Liebeskind/Deutsche Stiftung Denkmalschutz Glockengießerstraße in Lübeck, Stuckdecke © Annette Liebeskind/Deutsche Stiftung Denkmalschutz - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Wer: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 23.06.2014

Für die Restaurierung der Holzbalkendecke zum Obergeschoss und der Stuckdecke zum Dachgeschoss im Kontorhaus in der Glockengießerstraße 28 in Lübeck überbringt Johannes Schindler, Ortskurator Lübeck der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Donnerstag, den 26. Juni 2014 um 15.00 Uhr im Beisein von Karen Ibold von NordwestLotto vor Ort einen Fördervertrag in Höhe von 15…
Für die Restaurierung der Holzbalkendecke zum Obergeschoss und der Stuckdecke zum Dachgeschoss im Kontorhaus in der Glockengießerstraße 28 in Lübeck überbringt Johannes Schindler, Ortskurator Lübeck der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Donnerstag, den 26. Juni 2014 um 15.00 Uhr im Beisein von Karen Ibold von NordwestLotto vor Ort einen Fördervertrag in Höhe von 15.000 Euro an den Eigentümer Helmut Loy.

Das typische Lübecker Kontorhaus besteht aus Vorderhaus, Seitenflügel mit Verlängerung und einem rückwärtigen selbständig stehenden Querhaus am Ende eines schmalen Hofs. Die Straßenfassade des Hauses in der Glockengießergasse ist als Treppengiebel in der Renaissance gestaltet worden. Im Vorderhaus befindet sich noch die Diele mit teilweise historischem Belag aus Gotlandplatten. Die westliche Brandwand ist durch zwei große gotische Nischen mit gefasten Kanten gegliedert.

Eine Holztreppe aus dem 19. Jahrhundert führt in die Obergeschosse, ein klassizistisches Fenster ist im ersten Obergeschoss erhalten. Die Fachwerkkonstruktion wird in Teilen ins Mittelalter datiert. Wände, Böden und Decken in den Wohnungen und im Laden wurden neuzeitlich verkleidet.

Der Seitenflügel aus Backstein stammt aus dem 16. Jahrhundert, der Verlängerungsanbau aus dem 18. Jahrhundert. Zwei bemalte Balkendecken und eine barocke Stuckdecke wurden jüngst wieder freigelegt.

Das Gebäudeensemble ist exemplarisch für die historisch überformten Parzellenbebauungen in Lübeck und das bis heute fast vollständige Netz der mittelalterlichen Brandmauern. Nach der Sanierung des Vorderhauses und des Seitenflügels stehen weitere Restaurierungsmaßnahmen an: die barocke Stuckdecke aus dem 17. Jahrhundert, die Restaurierung der Stuckornamente am barocken Seitengiebel, die Restaurierung zweier bemalter Decken aus dem 16. und 17. Jahrhundert und die Sanierung der Durchgangsdiele mit dem historischen Treppenhaus.

Der Gebäudekomplex ging im Jahr 2011 in das Eigentum neuer Besitzer über, die den sanierungsbedürftigen Seitenflügel für den eigenen Wohnbedarf herrichten wollten. Der Fund dreier wertvoller Decken – eine Stuckdecke und zwei bemalte Decken – zwang zur Veränderung der Planungen, die die Eigentümer dem eigenen Wohnkomfort überordneten.

Das Kontorhaus gehört nun zu den über 140 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.

Tags: denkmalschutz, Fördervertrag, Lübeck, Stuck

26. Juni 2014 um 15.00 Uhr