Christian Krohg (1852-1925) war ein einflussreicher norwegischer Maler, Autor und Journalist, bekannt für seine realistischen Darstellungen des Lebens der Arbeiterklasse und sozialkritischen Themen. Geboren am 13. August 1852 in Vestre Aker, Norwegen, zeigte Krohg schon früh Interesse an Kunst. Er studierte zunächst Rechtswissenschaften, bevor er sich der Malerei zuwandte und an der Königlichen Kunst- und Handwerksschule in Oslo sowie später an der Kunstakademie in Berlin studierte.

Krohg war ein führendes Mitglied der Bohème-Bewegung in Norwegen und setzte sich für soziale Gerechtigkeit ein. Seine Gemälde zeichnen sich durch ihre realistische Darstellung und ihr soziales Engagement aus. Eines seiner bekanntesten Werke ist "Albertine i politilægens venteværelse" (Albertine im Wartezimmer des Polizeiarztes) von 1887, das die Missstände im Umgang mit Prostituierten in Oslo thematisiert. Dieses Werk sorgte bei seiner Veröffentlichung für großes Aufsehen und führte zu einer öffentlichen Debatte über soziale Reformen.

Krohg war auch ein produktiver Autor und schrieb mehrere Bücher, darunter den Roman "Albertine", der ebenfalls die Probleme der Prostitution in Norwegen behandelt. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitete er als Journalist und Professor an der Staatlichen Kunstakademie in Oslo.

Christian Krohg starb am 16. Oktober 1925 in Oslo. Seine Werke sind in zahlreichen Museen und Galerien weltweit zu sehen, darunter das Nationalmuseum in Oslo und das Skagens Museum in Dänemark, da er auch Mitglied der Skagen-Malerkolonie war. Auf Auktionen erzielen seine Werke hohe Preise; der bisher höchste Preis in Euro wurde für das Gemälde "Kampen for tilværelsen" (1890) erzielt, das 2,7 Millionen Euro erreichte.

Bekannte Sammler seiner Werke sind neben norwegischen Museen auch private Sammler und Kunstliebhaber weltweit. Ein berühmtes Zitat von Christian Krohg lautet: "Kunst sollte nicht nur dekorativ sein, sondern auch eine tiefere Bedeutung und einen sozialen Zweck haben."

Christian Krohg hinterließ ein bedeutendes Erbe in der norwegischen und internationalen Kunstgeschichte. Seine Werke bleiben ein eindrucksvolles Zeugnis seines Engagements für soziale Gerechtigkeit und seiner Fähigkeit, die Realität des menschlichen Lebens in Kunst zu verwandeln.