Das Museion – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen wurde im Jahr 1985 gegründet. Initiatorin war die Südtiroler Sammlerin und Kunstliebhaberin Adele Oberrauch, die mit ihrer Stiftung einen bedeutenden Grundstein für das heutige Museum legte. Ziel war es von Anfang an, einen Ort für moderne und zeitgenössische Kunst in Südtirol zu schaffen, der internationale Strömungen mit regionalen Positionen verbindet.
Die Geschichte des Museion ist eng mit dem Wandel der europäischen Kunstlandschaft und der gesellschaftlichen Öffnung Südtirols verbunden. Bereits kurz nach seiner Gründung etablierte sich das Museum als Plattform für zeitgenössische Kunst und interkulturellen Dialog. Im Jahr 2008 erfolgte der Umzug in das heutige, markante Gebäude am Talferufer, entworfen vom Berliner Architekturbüro KSV Krüger Schuberth Vandreike. Der moderne Bau aus Glas und Aluminium wurde schnell zum architektonischen Wahrzeichen Bozens.
Inhaltlich widmet sich das Museion der Moderne und der zeitgenössischen Kunst. Dabei reicht die Spannweite von den Avantgarden des 20. Jahrhunderts bis hin zu aktuellen internationalen Positionen der Gegenwartskunst. Neben Malerei und Skulptur gehören Installationen, Medienkunst, Fotografie und performative Kunst zum Programm des Hauses. Charakteristisch für das Museion ist die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen und die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler.
Zu den bedeutenden Künstlern, deren Werke im Museion ausgestellt wurden oder in der Sammlung vertreten sind, zählen unter anderem Marina Abramović, Joseph Beuys, Martin Kippenberger, Carla Accardi, Monica Bonvicini und Rosemarie Trockel. Die Sammlung legt dabei einen besonderen Fokus auf italienische und internationale Nachkriegskunst sowie die aktuellen Entwicklungen der Gegenwart.
Heute wird das Museion von Bart van der Heide geleitet, der die künstlerische Direktion seit 2020 innehat. Unter seiner Führung setzt das Museum verstärkt auf interdisziplinäre Projekte, Kooperationen mit internationalen Institutionen und die Vermittlung komplexer gesellschaftlicher Themen durch Kunst. Das Museion versteht sich als offenes Forum für die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen unserer Zeit und als lebendiger Ort der Begegnung zwischen Kunst, Publikum und Stadt.