MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST KÖLN
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Das Museum bewahrt und vermehrt eine der bedeutenden deutschen Sammlungen europäischer Angewandter Kunst vom Mittelalter bis zur unmittelbaren Gegenwart sowie eine hochrangige Kollektion des Design seit 1900. Geboten wird ein Rundgang durch gestaltete Räume verschiedenster Epochen und Stile seit der Gotik. Möbel und Bildteppiche, Zeugnisse der Tisch- und Tafelkultur, mit hohem Anspruch gestaltete Geräte und Textilien sowie Kleinplastik, Luxus- und Zierobjekte erzählen die Geschichte des qualitätsbewusst eingerichteten Lebensraums – zeitgenössisch Interior Design genannt. Hauptwerke sind etwa Basler Bildteppiche und ein Venezianischer Hochzeitspokal des 15. Jahrhunderts, ein geometrisch marketierter Nürnberger Kabinettschrank der Renaissance, barocke Gobelins aus Brüssel und Beauvais, zwei lebensgroße Tierfiguren aus Meißener Porzellan (J.J Kaendler, um 1730), Mobiliar von Abraham und David Roentgen (um 1760-90), Schmuckgarnituren des 19. Jahrhunderts von Falize und Castellani, ein Silberservice von Henry van de Velde (1905) oder das bedeutende Suprematistische Schreibzeug von N. Sujetin (um 1920).

In wechselnden Ausstellungen präsentiert und diskutiert das Museum Künstler und Entwicklungen sämtlicher Sparten der Angewandten Künste, die Bereiche Architektur und Mode, aber auch Fotografie, Film und vielfältige interdisziplinäre künstlerische Ansätze.

Das Museum für Angewandte Kunst Köln wurde 1888 auf Anregung engagierter Kölner Bürger gegründet und wesentlich vom Kölnischen Kunstgewerbe-Verein getragen. Der historische Kernbestand umfaßt die Sammlungen der Gelehrten und Sammler Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824) und Matthias Joseph de Noël (1782-1849); er wurde in rascher Folge erweitert durch qualitätvolle Stiftungen vorwiegend aus der Kölner Bürgerschaft. Der Kölner Textilfabrikant Otto Andreae finanzierte das 1900 eröffnete neugotische Museumsgebäude am innerstädtischen Hansaring, mit dem 1943 durch Kriegseinwirkung auch ein bedeutendes Gesamtkunstwerk des Jugendstils – der nach seinem Stifter benannte und von Melchior Lechter gestaltete Pallenbergsaal – verloren ging.

Die rund vier Jahrzehnte lang deponierte und nur in Einzelaspekten im romanischen Overstolzenhaus gezeigte, trotzdem dynamisch gewachsene Sammlung wird seit 1989 mit innovativem Präsentationskonzept im Museumsgebäude An der Rechtschule (erbaut 1953-57 für das Wallraf-Richartz-Museum) gezeigt.

Öffnungszeiten

Di-So 11-17 Uhr