116003120 Sam Francis White line (SF59-283), 1959. Gouache Schätzpreis: € 150.000 + 116003120 Sam Francis White line (SF59-283), 1959. Gouache Schätzpreis: € 150.000 + - Mit freundlicher Genehmigung von: dorotheumAT

Was: Auktion

Wann: 08.12.2016 - 10.12.2016

München, 20. Oktober 2016 (kk) – Ob Sam Francis, Enrico Castellani, Roy Lichtenstein oder Helen Frankenthaler - Internationalität wird bei Ketterer Kunst ganz groß geschrieben. Der Fokus in den Auktionen vom 8.-10. Dezember liegt dabei unter anderem auf hochkarätiger amerikanischer Kunst.

Zu den Top-Losen im Bereich der Kunst nach 1945 zählt mit einem Schätzpreis von €…

München, 20. Oktober 2016 (kk) – Ob Sam Francis, Enrico Castellani, Roy Lichtenstein oder Helen Frankenthaler - Internationalität wird bei Ketterer Kunst ganz groß geschrieben. Der Fokus in den Auktionen vom 8.-10. Dezember liegt dabei unter anderem auf hochkarätiger amerikanischer Kunst.

Zu den Top-Losen im Bereich der Kunst nach 1945 zählt mit einem Schätzpreis von € 250.000-350.000 Helen Frankenthalers großformatige Arbeit „Marchioness“, die eine echte Rarität auf dem europäischen Auktionsmarkt darstellt (siehe separate Meldung).

Daneben besticht Sam Francis gleich mit fünf Werken im höherpreisigen Segment, allen voran die beiden Ende der 1950er Jahre entstandenen Gouache- und Aquarellarbeiten „White line“ und „Over orange“. Die zwei Hochformate mit ihren kräftig leuchtenden Schätzpreis: € 150.000-200.000 Farbkontrasten leben von der Poesie der Farbkomposition und sind mit jeweils € 150.000-200.000 bewertet.

Im Bereich der Pop Art glänzt neben dem gefragten Motiv „Bedroom Collage“ (Taxe: € 25.000-35.000) von Tom Wesselmann, das durch die Collagearbeit Unikatcharakter erhält, auch die 1990 entstandene Arbeit „Yellow Vase“ aus der „Interior series“ von Roy Lichtenstein. Der menschenleere Wohnraum ist ein reduzierter Ausdruck des modernen amerikanischen Lebensstils. Hier setzt sich der Künstler mit dem klassischen Genre des Interieurs auseinander, das sich im 17. Jahrhundert in der niederländischen Malerei als selbständige Kunstgattung entwickelt hat, und überführt die klassische Motivik in eine moderne Bildsprache. Die Taxe liegt bei € 60.000-80.000.

Zu dem 1954 entstandenen Ölgemälde „Weiblicher Akt, auf einem Stuhl sitzend“ (Taxe: € 30.000- 40.000) von Allan Kaprow, einem Wegbegleiter Jackson Pollocks, gesellen sich weitere spannende Werke der US-Kunst u.a. von Cy Twombly („Natural History Part I, Mushrooms (Mappe mit 9, statt 10 Blättern)“, Taxe: € 28.000-34.000), Jim Dine („Mid Summer Wall Study # 5 (Red bandana)“, Taxe: € 24.000-28.000) und Louise Bourgeois („Cunt I“, Taxe: € 20.000-30.000).

An der Spitze der Abteilung steht jedoch mit Günther Uecker ein deutscher Künstler, dessen Werk inzwischen auch international äußerst gefragt ist. Seine imposante, 2002 entstandene und mit € 400.000-600.000 bewertete „Spirale III“ versteht es bravourös, den Betrachter mit ihrem ganz eigenen, sehr sensiblen und gleichzeitig äußerst kraftvollen Ausdruck in ihren Bann zu ziehen.

Daneben glänzen auch die beiden weiteren Hauptvertreter der ZERO-Kunst Heinz Mack und Otto Piene mit rund einem Dutzend Arbeiten. Während ersterer mit einem titellosen Ölgemälde aus dem Jahr 1962 (Taxe: € 200.000-300.000) besticht, verführt letzterer mit „Tandem“ (Taxe: € 150.000- 200.000), einer leuchtenden Öl-, Feuer- und Raucharbeit aus den frühen 1980er Jahren.

Im ZERO-Umfeld ist auch der Italiener Enrico Castellani beheimatet, dessen „Superficie bianca“ aus dem Jahr 1978 (Taxe: € 300.000-400.000) zu seiner zentralen Werkgruppe zählt, mit der er sowohl internationale Berühmtheit erzielte, als auch stetig für Höchstpreise auf dem Auktionsmarkt sorgt.

Während Willi Baumeisters „Phantom in Rot“ mit einem Schätzpreis von € 250.000-350.000 an den Start geht, kommen weitere wichtige Arbeiten in dieser Abteilung neben Victor Vasarelys „Korna“ (Taxe: € 100.000-150.000) und Afro Basaldellas 1963 entstandener Collage „Per senza titolo (Progetto per il Grande Rosso)“ u.a. von Günther Förg, Rupprecht Geiger, Gotthard Graubner, Asger Jorn, Imi Knoebel, Marino Marini, Henry Moore, Eduardo Paolozzi, Serge Poliakoff, Kazuo Shiraga, Hiroshi Sugimoto und Fritz Winter.

In der Abteilung Contemporary Art brilliert Keith Tyson mit seinem Diptychon „Geno/ Pheno Painting: Two Curves“ (Taxe: € 50.000-70.000) aus dem Jahr 2004, in dem es um eine mathematische Formel und die Repräsentation ihrer physischen Manifestation geht. Beide sind als gleichwertige Ausdrucksformen ein und derselben Kurvenformation zu sehen, die jeweils die fundamentale Natur des anderen verdeutlichen. Werke des Londoner Künstlers sind u.a. im MOMA und im Whitney Museum in New York sowie im LACMA in Los Angeles zu sehen.

Im Bereich der Fotografie dürfte vor allem der Amerikaner David LaChapelle für Begeisterung sorgen, in dessen visionärem und fantasievollem Œuvre Surrealismus, Pop Art und die vielzitierte „Postmoderne“ ihre Spuren hinterlassen. Beispielhaft hierfür steht „Intervention“ aus der sechsteiligen Serie „Jesus is my Homeboy“, die 2003 durch die Reflektion des Künstlers über den entsprechenden Schriftzug auf einem T-Shirt entstand und ikonische Szenen aus dem Leben Christi modern interpretiert. Die Taxe für dieses Werk liegt bei € 30.000-40.000. Weitere Top-Lose kommen neben einem „Gum painting“ von Dan Colen (€ 30.000-40.000) u.a. von Martin Eder, Eberhard Havekost, Nathan Hylden, Roman Kochanski, Joseph Kosuth, Stefan Kürten, Alex Mirutziu, Dasha Shishkin, Alexander Ernst Voigt und Cornelius Völker zum Aufruf.

116002570 Heinz Mack Ohne Titel, 1962. Öl Schätzpreis: € 200.000 + 116002570 Heinz Mack Ohne Titel, 1962. Öl Schätzpreis: € 200.000 + - Mit freundlicher Genehmigung von: dorotheumAT / Dorotheum Wien
Tags: Kunst nach 1945, Malerei

Auktion in München: Klassische Moderne (siehe separate Pressemeldung) / Kunst 1945 / Contemporary Art vom 8.-10. Dezember