Das gewohnte Sortiment von Schmuck und Silber, Porzellan und Glas, Kunst und Kunstgewerbe unserer 147. Auktion (21.–25.01.) wird dieses Mal ergänzt von einer pikanten Sammlung bedeutender Provenienz. Als das Beate Uhse Museum im Jahr 2014 schließen musste, ging die Geschichte einer Berliner Institution zu Ende. Nun haben Sie jedoch die Gelegenheit, die ehemals öffentlich ausgestellten Exponate privat zu erwerben. Mehrere hundert Objekte zur Sittengeschichte aller Zeiten und Völker, vor allem aus dem asiatischen und afrikanischen Raum, kommen zum Aufruf. So wird die museale Sammlung noch einmal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bleibt zu hoffen, dass das eine oder andere Ausstellungsstück Einzug in eine andere öffentliche Sammlung hält.Die Schmuckabteilung kann wieder mit fast 600 Teilen aufwarten und begeistert mit einer Vielzahl günstig angesetzter Ringe, altem und neuem Schmuck, einer Kollektion ungefasster Steine und ca. 50 Armband- und Taschenuhren. Herausragendes Stück ist eine patentierte Zeitzonenuhr inklusive Patent und Bauplänen, bei der auf das legendäre ETA Automatik Kal. 2893-2 elabore Werk als Basis zurückgegriffen wurde. Lediglich sieben Exemplare wurden bisher gebaut, von denen eines ab März im Technikmuseum zu sehen sein wird. Exklusivität hat ihren Preis und so liegt das Limit bei 210.000 €.
Unter den knapp 280 Silberlosen sticht ein russischer, achtflammiger Tafelleuchter hervor, für welchen wohl der Moskauer Meister Lev Fridrikhovitch Oleks verantwortlich zeichnet. Mit 5.000 € geht er als Los 1454 ins Rennen. Aus Hanau stammt eine streng gehaltene Deckeldose mit emailliertem, stilisiertem Schwan und Wappenschild auf dem Deckel. Der interessante aber nicht identifizierte Entwurf startet bei 2.000 €.
Die nahezu 800 Teile umfassende Porzellanofferte hält neben umfangreichen Servicen vor allem hochwertige figürliche Entwürfe bereit, worunter Malabar und Malabarin aus Meissen hervorzuheben wäre (2.800 €), während unter den knapp 140 Glasobjekten eine Reihe von gleich sieben Vasen von Emile Gallé zum Aufruf kommen wird (450–1.800 €).
Die nahezu 170 angebotenen Großuhren werden angeführt von einer opulenten, 90 cm hohen Boulle-Uhr aus dem 19. Jahrhundert mit zwei vergoldeten Engelsplastiken. 5.000 € müssten für die meisterliche Arbeit mindestens geboten werden. Glanzstück der am Anschluss daran zum Aufruf kommenden fast 200 Skulpturen ist das Meerweibchen von Georg Kolbe aus der Gießerei Noack in Berlin. Lediglich acht Güsse sind bekannt und so liegt der Mindestpreis auch bereits bei 60.000 €.
Unter den ca. 900 Losen aus den Abteilungen Asiatika und Sammlerobjekten sind sämtliche gängige und wenige bekannte Sammelgebiete vertreten. Bücher und Autographen, Waffen und Militaria, Kleinbronzen, Instrumente und dekorative Gebrauchsgegenstände. Zu den interessantesten zählt sicherlich die kleine Figur eines Neo-Mamlukischen Affengottes, der mit 1.000 € ins Rennen geht.
Unter den älteren der mehr als 700 Gemälde und Papierarbeiten befindet sich eines der äußerst selten angebotenen Aquarelle von Friedrich Hoffstadt aus dem Jahr 1832 (2.500 €). Freunde das Dadaismus kommen hingegen bei Marcel Duchamp auf ihre Kosten. Das rare Portfolio "The Large Glass and related Works" in zwei Bänden beinhaltet 18 Aquatintaradierungen von Duchamp. Zu erwähnen ist unbedingt auch ein kleines, charmantes Aquarell von der Hand Ernst Wilhelm Nays. Die Weihnachtsgrußkarte von 1956 kommt mit 1.500 € unter den Hammer.
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