München, August 2012 – Vom 14. bis 23. Oktober findet die diesjährige Herbstauktion der Hermann…
München, August 2012 – Vom 14. bis 23. Oktober findet die diesjährige Herbstauktion der Hermann…
München, August 2012 – Vom 14. bis 23. Oktober findet die diesjährige Herbstauktion der Hermann Historica oHG mit gewohnt großem und qualitätsvollem Angebot statt. Rund 5.370 Lose aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden sowie historische und militärgeschichtliche Objekte – werden aufgerufen und versteigert.
AntikenIm Antiken Katalog beeindruckt auch in diesem Herbst das reiche Angebot an frühen Helmen in gutem Erhaltungszustand: darunter ein überaus seltener bronzezeitlicher Helm aus Mitteleuropa, der um 1.000 vor Christus gearbeitet wurde. Für dieses frühe Stück mit umlaufender Dekoration, getrieben aus dem namensgebenden Material seiner Entstehungszeit, der Bronze, müssen mindestens 12.500 Euro aufgebracht werden. Ein illyrischer Helm aus dem sechsten Jahrhundert vor Christus, ebenfalls aus Bronze und mit einer Borte aus linsenförmigen Ziernieten, ist hingegen schon ab 8.000 Euro zu ersteigern. Schön auch die Vielfalt der angebotenen antiken Blankwaffen, die von bronzezeitlichen Vollgriffschwertern aus Süddeutschland, welche ab 4.000 Euro aufgerufen werden, bis hin zu einem ausgefallenen römischen Dolch, einem sogenannten Pugio, aus dem 1./2. Jahrhundert vor Christus reicht. Der Dolch
zeigt die typische, in geschweifter Form gearbeitete, eiserne Klinge und kommt ab 4.500 Euro zur Auktion. Unter den nicht militärischen Objekten stechen besonders ein thrakisches Pektoral aus Gold mit getriebenen Zierbuckeln, um 800 vor Christus und eine römische Bronzekanne mit plastisch gearbeitetem Deckel aus dem ersten Jahrhundert nach Christus hervor. Während für den Brustschmuck mindestens die Summe von 15.000 Euro aufgebracht werden muss, kann die qualitätsvolle bauchige Kanne mit plastisch gearbeiteten Henkeln und feinster Edelpatina ab 10.000 Euro einen neuen Besitzer finden.
Alte Waffen und KunsthandwerkJagdliches und Kunsthandwerk eröffnen wie gewohnt im Katalog der Alten Waffen. Neben historischen Jagdtrophäen überzeugt hier das Gemälde „Orientalische Löwenjagd“, deutsch um 1700 - 1720. In der dramatischen Darstellung wirft ein bereits verletzter Löwe seinen berittenen Angreifer samt Pferd zu Boden. Das vielfigurige Bild in den Abmessungen von 57,5 x 81 Zentimetern kommt mit 4.500 Euro zum Aufruf. Hohe malerische Qualität zeigt auch das der Antwerpener Schule zugeschriebene Gemälde “Beweinung Christi“ aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert. Im Mittelgrund der Szenerie der aufgebahrte Leichnam Christi umgeben von Maria, Maria Magdalena und Johannes sowie zwei weiteren trauernden Frauen und drei Engeln. Die Taxe für das Öl-auf-Holz-Gemälde in den Maßen 75 x 104 Zentimetern beläuft sich auf 9.000 Euro.
Ein Stück von musealer Bedeutung kommt mit einem romanischen dreifüßigen Dornleuchter aus dem elften/zwölften Jahrhundert zur Auktion. Figuren aus reliefiertem Zinn bilden in zwei Etagen den Leuchter, der durch eine gewölbte Tropfschale mit Blütendekor gekrönt wird. Objekte dieser Art sind aus dem Nord- und Ostseeraum bekannt, jedoch ist ungeklärt, wo die Produktionszentren lagen. Die Seltenheit hat ihren Preis, mindestens 12.000 Euro müssen für den frühen Leuchter, zu dem Vergleichsstücke in Museen dokumentiert sind, geboten werden. Von beeindruckender kunsthandwerklicher Fertigkeit zeugen auch zwei weitere Objekte, die unterschiedlicher nicht sein können. So eine bedeutende französische Kriegskasse aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die ungewöhnlich massiv gearbeitet ist, deren hochwertige und präzise Schlossmechanik mit 17 Riegeln den höchsten damaligen Sicherheitsstandards entsprach und die fernab
der reinen Funktionalität, mit einem liegenden Eroten als Schlossabdeckung dekoriert ist. Mit über 150 Kilogramm und originalem Schlüssel ist die Truhe auf 8.000 Euro taxiert. Aus anderer Zeit und leichterem Material kommt für 18.000 Euro ein figürlich mit badenden Mädchen beschnitzter Nashornbecher zum Aufruf. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland gefertigt und rund zwei Kilogramm schwer, ist das Hochrelief am Fuß und oberen Rand in Silber gefasst.
Besondere Sammlungstücke mit beachtlichen Provenienzen finden sich auch wieder unter den Alten Waffen und Rüstungen. Eine überaus seltene feinst geätzte Helmbarte der Leibwache Ferdinands von Bayern (1550 - 1608) ist 1584 datiert. Für 12.000 Euro kommt die mit bayerischen Wappen, bekröntem Herz und umlaufendendem Motto verzierte Stangenwaffe zum Aufruf. Sehr schön auch ein barocker süddeutscher Luxus-Hirschfänger in fürstlicher Qualität. Entstanden um den Wechsel vom 17. zum 18. Jahrhundert überzeugt die Waffe durch reiche Zierätzung mit jagdlichen Motiven und Blattranken. Der beschnitzte figürliche Elfenbeingriff, die Lederscheide und das eingeschobene Beinmesser komplettieren die hochwertige Anmutung der auf 6.000 Euro taxierten Blankwaffe.
Von sensationeller Seltenheit und einer Qualität, wie sie kaum auf dem Markt zu finden ist, ist ein Paar gotischer Hentzen, deutsch um 1470/80. Die schlanken, fein gearbeiteten Panzer-Handschuhe mit aufwändiger Flutung und zweifach geschobenem Fingerschutz boten ihrem Träger neben bestmöglichem Schutz, größtmögliche Beweglichkeit. Gemarkt und von außerordentlicher Qualität und Erhaltung – Vergleichsstücke finden sich weltweit nur in den namhaftesten Museen – müssen diese Belege feinster Plattnerkunst einem Bieter mindestens 10.000 Euro wert sein. Um 1500 vermutlich in Innsbruck entstanden ist ein Paar leichter ritterlicher Hentzen mit fünffach geschobenem Fingerschutz und Resten von Feuervergoldung. Die Art der technischen Ausführung weist auf das Umfeld der bekannten Innsbrucker Plattnerfamilie Treytz. Ab 6.000 Euro kann der Handschutz ersteigert werden. In sehr guter Erhaltung ist auch ein gotisches Armzeug aus der Zeit um 1480/90, das auf 8.000 Euro taxiert wurde. Ein Kleinod plattnerischer Kunstfertigkeit kommt mit einem bedeutenden Miniaturharnisch aus der Werkstatt des in der ersten Hälfte des19. Jahrhunderts in Paris tätigen E. Granger zur Auktion. Ritter und Ross sind im Stil um 1530/40 ausgestaltet. Alle Harnischteile sind in feinster Qualität den Originalen nachgearbeitet und ebenso voll beweglich wie funktionsfähig (Startpreis 8.000 Euro).
Afrika, Orient und AsienGewohnt vielfältig und qualitativ überzeugend ist auch wieder das Angebot an Losen aus Afrika, dem osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China. Herausragend schön und mit reicher Symbolik versehen ist ein chinesischer Rhinozeroshornbecher aus dem 18. Jahrhundert. Der karamell- bis bernsteinfarbene Becher ist gesamt in Form eines Gebindes aus Lotusblüten und -blättern sowie Hirse und Pfeilkraut beschnitzt. Reinheit, Großzügigkeit und Überfluss in Zeiten der Not sind die in der Schnitzerei symbolisierten Werte. Ab 24.000 Euro kann dieses beeindruckende Beispiel eines Lotusbouquet-Bechers ersteigert werden. Ebenfalls aus dem China des 18./19. Jahrhunderts kommt ein Paar Cloisonne-Vasen. In ausgewählter Farbigkeit mit Blumen und Rankendekor emailliert kommen die jeweils 25,7 Zentimeter hohen Vasen für 3.500 Euro zum Aufruf. Eine ganz andere Art der Rhinozeroshorn-Verarbeitung findet sich bei zwei afrikanischen Knobkerries. Die hier vorliegenden historischen Waffen der südafrikanischen Zulu/Nguni sind in einem Stück aus Horn gearbeitet und haben einen teils mit grafischen Ornamenten beschnitzen schweren Schlagkopf. Die Taxen für diese seltenen Schlagwaffen belaufen sich auf 3.500 und 5.000 Euro.
Aus dem Orient bestechen, neben einer Vielzahl kostbar gearbeiteter Waffen, besonders zwei ausgesprochen schöne Rossstirne. Die schmiedeeisernen Chamfrons stammen aus dem ostanatolischen oder westiranischen Gebiet und können dem frühen 17. Jahrhundert zugeschrieben werden. Der Startpreise für die Rossstirne, die beide mit dem Signet des St. Irenen-Arsenals in Konstantinopel gekennzeichnet sind, liegen bei 9.000 und 12.000 Euro. Aus der Wiege des Schachs überzeugen zwei aufwändigst gearbeitete, auf 1884 datierte, indische Schach- sowie zwei Pachisispiele. Die Figuren aus gefärbtem Bein mit Silberapplikationen sind teils mit naturalistischen Köpfen beschnitzt. Aufbewahrt werden die seltenen kompletten Spiele-Sets für Damen und Herren, die üblicherweise immer getrennt spielten, hier gemeinsam in einem messingbeschlagenen Mahagonikasten. Für 9.800 Euro ist das einmalige Ensemble im Aufruf.
Historische und militärgeschichtliche ObjekteFür die Sammler kaiserlicher deutscher Militaria bietet sich in dieser Herbstauktion die seltene Gelegenheit ihre Kollektionen um rare Belegstücke dieser Zeit zu erweitern. Mit der Sammlung W. Baer, kommen mehrere hundert Objekte wie Helme, Uniformen, Ausrüstungen und Gewehre, besonders auch aus der Zeit des ersten Weltkrieges zur Auktion. Der bekannte Fachautor und ausgewiesene Militaria-Experte hatte die einmalige Sammlung vordringlich in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zusammengetragen. Hermann Historica wurde nun die Ehre zuteil, die Stücke in neue Hände zu vermitteln.
Auch die anhaltende Nachfrage nach Memorabilien aus den europäischen Königshäusern kann wieder entsprechend bedient werden. Sei dies mit einem hochbedeutendem, vergoldet und geätztem Geschenksäbel an Prinz Heinrich von Preußen (1862 – 1929), Startpreis 35.000 Euro, den er anlässlich seiner USA-Reise 1902 von der German Patriotic Relief Association of Philadelphia verliehen bekam, mit einer seltenen, auf 1893 datierten Vogelarmbrust aus dem Besitz von Prinz Leopold von Bayern (1846 – 1930), Start 9.500 Euro, oder mit der persönlichen Attila als Chef des zweiten Westfälischen Husaren-Regimentes Nr. 11 des letzten Kaisers von Österreich, Kaiser Karls I. (1887 – 1922), die mit 18.500 Euro aufgerufen wird. Erwähnenswert auch ein Paar silberne Magnolienleuchter, die dem Kaiserpaar Franz Josef I. und Kaiserin Elisabeth anlässlich ihrer silbernen Hochzeit 1879 von der Familie des Sektionschefs des Obersten Rechnungshofes, von Kaiser, geschenkt wurde. 15.000 Euro muss diese exquisite Silberschmiedearbeit einem neuen Besitzer mindestens wert sein.
Wachsendes Interesse zeigt sich seit Jahren an historischen Fotografien als Dokumentationen ihrer Zeit. So kann der Versteigerung einmaliger Alben, wie die ebenfalls aus dem persönlichen Besitz des Kaiserpaares, Start je 5.000 Euro oder vier Fliegeralben aus der Zeit von 1914-1918, Start von 4.000 – 6.000 Euro mit großer Spannung entgegengesehen werden.
Unter den russischen Objekten bestechen qualitätsvolle und kostbare Arbeiten aus dem Umfeld des zaristischen Hofes. Sehr schön eine Kosaken-Schaschka von 1838 für 20.000 Euro aus der Kunstabteilung der Zlatouster Waffenfabrik mit beidseitigen, goldtauschierten Kartuschen, teils mit Herrscherkrone, teils mit Zarenchiffre dekoriert. Ein Miniaturporträt, Gouache und Aquarell auf Bein, des Fürsten Nikolay Feliksovitsh Yusupov Graf Sumarikov-Elston (1883 – 1908), Vertreter einer der berühmtesten und wohlhabendsten Familien des Landes, kommt mit 13.000 Euro zur Auktion.
Dass nicht nur Männer Militärgeschichte schrieben, zeigt das abenteuerliche Leben der Gräfin Mary von der Borch (1895 – 1969), die als Mann verkleidet ab 1916 für Russland unter dem Pseudonym Wladimir Graf von der Borch an die Front zog, hier 1917 eine Tapferkeitsauszeichnung bekam, zur Pilotin ausgebildet wurde, gegen die rote Armee kämpfte, als Geheimkurier nach Finnland ging und 1921 den Mann heiratet, der ihre wahre Identität entdeckte, Generalmajor Peter von Glasenapp. Versteigert wird das ihr verliehene Kreuz für Treue und Dienst um Russland 1918 – 1920 mit einem Startpreis von 1.500 Euro.
Wahre Raritäten finden sich auch in dem weiteren Kapitel der Orden, so ein geschlossener Ordensnachlass des Divisionsgenerals des Ersten Weltkrieges und Pour le Mérite-Trägers Generalmajor Wilhelm von Groddeck. Ab 50.000 Euro kann diese Ordensgruppe ersteigert werden. Mindestens 38.500 Euro müssen dagegen für die Auszeichnungs- und Urkundengruppe des westfälischen Pour le Mérite-Ritters und späteren Oberstleutnants Heinrich Brinkord (1882 - 1965) aufgebracht werden.
Schusswaffen aus fünf JahrhundertenSehr ausgewählt ist in diesem Herbst wieder das Angebot an hochwertigen, antiken Schusswaffen, besonders auch an Radschlosswaffen: Von einer verbeinten deutschen Prunk-Radschlossbüchsen aus dem 17. Jahrhundert, die auf 15.000 Euro taxiert ist, über ein Paar Perkussionspistolen im Kasten, Gastinne-Renette, Paris, für 12.000 Euro, bis hin zu Waffen von fürstlichen Höfen. Herausragend ist hier aus dem persönlichen Besitz der Zarin Elisabeth Petrovna (1709 – 1762) eine geschnittene, aufwändig gravierte und vergoldete Steinschlossflinte aus Thula, datiert auf 1741. Seltenheit, Provenienz und museale Bedeutung finden hier ihren Niederschlag in der Taxe, die auf 60.000 Euro festgelegt wurde. Nicht minder geschichtsträchtig ist ein bedeutendes Paar elsässischer Bronze-Falkonette aus dem Jahr 1554, die mit einem Startpreis von 75.000 Euro zum Aufruf kommen. 1811 sollte auf persönliche Order Napoleons das ursprünglich aus sechs Kanonen bestehende Set eingeschmolzen werden. Die Stadt gab daraufhin vier der Kanonen heraus, die dann zerstört wurden. Das hier vorliegende Paar wurde jedoch bis zum Fall des Empire versteckt und konnte erhalten werden.
Ausgesprochen rare Stücke finden sich auch wieder unter Waffen moderner Systeme. So ein Mauser Selbstladekarabiner Model 1915 Kaliber 8 x 57 im Aufruf für 15.000 Euro und ein neuwertiger Ischler Stutzen mit Kaliber 6,5 x 75 R von Furtschegger, Kufstein, im Koffer, der ab 12.000 Euro ersteigert werden kann. Eine Sammlung hochwertiger und aufwändig gearbeiteter Abbiatico & Salvinelli Luxusflinten mit Startpreis von 39.000 bis 59.000 Euro und eine Kollektion von seltenen Signalpistolen runden das breite Angebot ab.
Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 23 Prozent Aufgeld. Die Vorbesichtigung zur Auktion findet vom 09. bis 13. Oktober und am 21. Oktober in den Räumlichkeiten der Hermann Historica oHG statt
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