Mit zwei von Wolfgang Holzmair arrangierten Konzertmatineen zum Thema „LETZTE BLÜTEN“ UND VOLKSLIEDHAFTES mit Musik von Franz Schubert (1797–1828) eröffnet das MAK die diesjährige Saison im Geymüllerschlössel und knüpft damit an die historische Bedeutung der MAK-Expositur als wichtiger gesell- schaftlicher Treffpunkt des Wiener Musik- und Theaterlebens an. Vom 3. Mai bis zum 29. November 2015 ist das Geymüllerschlössel in Pötzleinsdorf, die einzige öffentlich zugängliche Sommerresidenz der Empire- und Biedermeierzeit in Österreich, jeweils sonntags geöffnet. Ab 12. Juni verwandelt das britische Designduo Dunne & Raby das biedermeierliche Ambiente in der zeitgenössischen Intervention MAK DESIGN SALON #04: DUNNE & RABY. The School of Constructed Realities zum Begegnungsort der GründerInnen einer fiktiven Schule, die die Unwirklichkeit er- forscht. Regelmäßige geführte Rundgänge, Kuratorenführungen, eine Matinee im Rahmen der VIENNA DESIGN WEEK 2015 sowie Schwerpunkte am MAK DAY komplettieren das vielseitige Programm.Das Geymüllerschlössel in Pötzleinsdorf wurde nach 1808 im Auftrag des Handels- herrn und Bankiers Johann Jakob Geymüller (1760–1834) als „Sommergebäude“ errichtet und blieb bis 1842 in Familienbesitz. Danach wechselte es mehrfach den Eigentümer, bis es 1948 schließlich von der Oesterreichischen Nationalbank an die Republik Österreich verkauft wurde. Den Kaufpreis bezahlte Franz Sobek, der dafür ein lebenslanges Wohnrecht im Schlössel erhielt. 1965 wurde es dem MAK als Au- ßenstelle angegliedert. Neben den permanent ausgestellten 160 erlesenen Alt-Wiener Uhren der Sammlung Franz Sobek ergänzen Empire- und Biedermeiermöbel aus der Möbelsammlung des MAK das wertvolle Gesamtbild des Geymüllerschlössels. Im Park des Lustgebäudes stellen sowohl das skulpturale Ensemble Der Vater weist dem Kind den Weg von Hubert Schmalix (1996/1997) als auch James Turrells Skyspace The other Horizon (1998/2004) einen zeitgenössischen Aspekt im Dialog mit der Vergangenheit dar.
Programm Geymüllerschlössel 2015 Konzertmatineen „LETZTE BLÜTEN“ UND VOLKSLIEDHAFTESDas Verbindende der beiden von Wolfgang Holzmair zusammengestellten Matineen ist die Musik Franz Schuberts. Am 3. Mai 2015 wird mit dem Schwanengesang, dessen Lieder vom Verleger als „die letzten Blüten seiner [Schuberts] edlen Kraft“ gepriesen werden, eine Musik präsentiert, die das Biedermeier weit hinter sich lässt. Schubert schlägt darin, besonders in den Heine-Liedern, ein neues Kapitel aus- drucksstarker Vokalkomposition auf. Im intimen Raum und durch die Begleitung am Hammerflügel wird der Geist der „Schubertiaden“ heraufbeschworen.
Mit der Matinee am 10. Mai 2015, wo Singstimme und Gitarre sich zum gemeinsa- men Musizieren verbinden, wird das nicht anders sein. Umrankt von deutschen Volksliedern wird hier ebenfalls Schubert, dessen Lieder auch volksliedhaften Cha- rakter haben und zu seinen Lebzeiten häufig mit Gitarrenbegleitung öffentlich darge- boten wurden, im Mittelpunkt stehen.