Katharina Schnitzler führt den Betrachter in Welten, die er durch das tägliche Abstumpfen im Kampf um Erfolg und Macht oft nicht mehr betreten hat. Es geht jedoch nicht um verklärte esoterische Ruhe oder um romantische Märchen, die sie in ihren Bildern zum Ausdruck bringt: Es sind sowohl humoristische als auch politische Blicke auf den Menschen, die die Künstlerin einfängt.In der aktuellen Ausstellung werden Arbeiten auf Leinwand und Installationen gezeigt. Katharina Schnitzler lotet darin die unterschiedlichen Aspekte von Love and Trouble aus. Sie stellt Poesie „Ich hänge dein nasses Hemd ins Fenster“ gegen Aussagen wie „Eh Du geboren war die Liebe tot“. Sie bekennt: „I love my boobys“ und fragt nach „Wo ist Ai Wei Wei?“ Ziel ist es die Betrachter aufzustören, zu belustigen oder mit Schönheit einzuseifen.
Katharina Schnitzler ist eine Meisterin der Mischtechnik: Oftmals besteht der Hintergrund aus unzähligen Schichten. Da der Pinselstrich zu sehen ist und dieser in verschiedene Richtungen gezogen wird, entstehen Strukturen und Muster. Dabei unterstreicht Schnitzler die Materialität der Arbeit: manchmal ist es Stoff, manchmal erscheint es nur so, denn die Strukturen erinnern an Ausschnitte von Stoffbahnen. Häufig entsteht ein Gefühl von Raum. Im Vordergrund befinden sich manchmal zarte Zeichnungen, die bis in das Abstrakte gehen oder geometrische Formen, welche mit viel Farbe aufgetragen wurden. Aber auch graziöse Pflanzen oder ornamentale Verzierungen ergänzen die Komposition und erinnern an chinesische Malerei.
Die Darstellung des „Dazwischen“ ist ihr künstlerischer Anspruch. Die Künstlerin Katharina Schnitzler bezeichnet sich als eine Forscherin im „Dazwischen“. Obwohl der Hinter- und der Vordergrund auch jeweils für sich stehen könnten, kommunizieren und harmonieren sie miteinander.„Ich möchte, dass meine Bilder vielschichtig sind, der Betrachter sie nicht leersieht, sondern seine subjektive Wahrnehmung das Bild immer wieder verändert. Der Facettenreichtum allen Seins, beinhaltet Momente, in denen alles möglich scheint“, sagt Katharina Schnitzler über ihr künstlerisches Anliegen. Katharina Schnitzlers Werke strahlen eine subtile Zeitlosigkeit aus und beschäftigen sich mit den existenziellen menschlichen Themen wie Liebe und Glück, Schönheit und Freude, aber auch Trauer und Kriege.
von Viviana Kleinert
VitaKatharina Schnitzler, geboren 1963 in Düsseldorf, wächst durch Ihre Eltern, Vater, Conrad Schnitzler, ist Künstler, ihre Mutter Christa Schauspielerin, in einem künstlerischen Umfeld mit Happenings, Vernissagen, experimenteller Musik und Freundschaften zu Kindern anderer Künstlerfamilien auf.Nach ihrem Schulabschluss folgt eine rege Such-Findungsphase: Sie probiert sich aus und sammelt Erfahrungen in verschiedensten Ausbildungen und Jobs in den Bereichen Mode, Messe, Film, Theater, Fotografie und Kunst. Eine ausgedehnte Reisen nach Südamerika, in die USA und ihre erste Erlebnis-Installation Final Kath in New York (1990 Galerie Art Space) öffnen ihr die Augen für ihre künstlerische Laufbahn. Von 1995 bis 1999 macht sie eine Ausbildung zur Diplom Kunsttherapeutin/Pädagogin an der Fachhochschule Ottersberg und 2003 ihren Master of Art an der Universität der Künste Berlin.