Ilna Ewers-Wunderwald Rotfeuerfisch o.J.- Feder und Aquarell auf Papier Privatbesitz Ilna Ewers-Wunderwald Rotfeuerfisch o.J.- Feder und Aquarell auf Papier Privatbesitz - Mit freundlicher Genehmigung von: broehan

Wer: broehan

Was: Ausstellung

Wann: 28.02.2019 - 16.06.2019

Ilna Ewers-Wunderwald (1875–1957) war im Jugendstil eine wahre Ikone. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde die mythenliebende Künstlerin von der Kunstkritik gefeiert, geriet dann aber für mehr als 100 Jahre in Vergessenheit. Grenzgänge von Erotik und Phantastik, ein märchenhafter Bildkosmos aus Wasserwesen und Paradiesvögeln, schillernden Blumen und grotesken Fabeltieren…
Ilna Ewers-Wunderwald (1875–1957) war im Jugendstil eine wahre Ikone. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde die mythenliebende Künstlerin von der Kunstkritik gefeiert, geriet dann aber für mehr als 100 Jahre in Vergessenheit. Grenzgänge von Erotik und Phantastik, ein märchenhafter Bildkosmos aus Wasserwesen und Paradiesvögeln, schillernden Blumen und grotesken Fabeltieren kennzeichnen ihr Werk. Dem Engagement privater Sammler ist es zu verdanken, dass große Teile des künstlerischen Nachlasses von Ilna Ewers-Wunderwald heute für eine Ausstellung greifbar sind. Mit dieser ersten Werkschau möchte das Bröhan-Museum einen Beitrag zur Wiederentdeckung der Künstlerin leisten.

In der Wilhelminischen Gesellschaft wurde die Kulturszene von Männern dominiert, dem weiblichen Geschlecht blieb sogar ein Kunststudium verwehrt. Umso erstaunlicher ist es, dass die Autodidaktin Ilna Ewers-Wunderwald erfolgreich an wichtigen Ausstellungen wie der Berliner und Münchener Secession oder auch der Großen Berliner Kunstausstellung teilnahm. Öffentliche Bewunderung und Anerkennung erhielt die Künstlerin nicht nur für ihre Bilder, auch ihre Buchgestaltungen und Modeentwürfe erfreuten sich großer Beliebtheit – ebenso wie ihre Auftritte als Kabarettistin auf der Berliner Jugendstil-Bühne des „Überbrettl“. Sie pflegte Beziehungen zu bedeutenden Galeristen wie Paul Cassirer und erlangte Aufmerksamkeit bei prominenten Künstlerkollegen wie Emil Orlik und Hermann Struck. Mit Herrenanzug, Kurzhaarschnitt und Zigarette sprengte sie die damaligen Rollenklischees. In den 20er Jahren wurde Ilna Ewers-Wunderwald vergessen. Damit teilte sie das Schicksal vieler Jugendstilkünstler, die in einer Zeit sozialpolitischer Sorgen nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr zeitgemäß erschienen. Dennoch malte sie bis in ihre letzten Jahre und war auch noch in den 50er Jahren unverkennbar mit dem Jugendstil verbunden. Literaturkennern ist sie heute noch als Ehefrau des skandalumwitterten Schriftstellers Hanns Heinz Ewers (1871–1943) bekannt, dessen Bücher sie illustrierte.

In der Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Philosophen, Autor und Ewers-Kenner Dr. Sven Brömsel entstand, werden sowohl ihre Arbeiten mit leuchtenden Pastellfarben gezeigt als auch eine erst kürzlich entdeckte Serie von schwarz-weißen Federzeichnungen. Diese entstanden nach einer besonders prägenden Indienreise, die das Ehepaar 1910 antrat. Das dort erfahrene Nebeneinander von „Schönheit und Grauen“, wie es im Reisebericht der Künstlerin heißt, verarbeitete sie in ihrer Kunst. Die ausgedehnten Fernreisen waren ihr stets eine schier unerschöpfliche Quelle der Inspiration.

Durch die Verbindung von Feder und Pinsel changieren ihre Werke zwischen Zeichnung und Malerei. Ihre traumhaft-verrätselten symbolistischen Bilder sind linienbetont, flächenhaft dekorativ und von einer brillanten Farbigkeit.

Tags: Erste Weltkrieg, Fotografik, Jugendstil

Kuratorin der Ausstellung: Dr. Anna GrosskopfPresse- und Öffentlichkeitsarbeit: Corinna Kleis M.A.Bildung und Vermittlung: Nils Martin Müller M.A.Assistenz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Bildung und Vermittlung: Sylvia Hinz M.A.Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr und an allen FeiertagenEintritt: 8,- €, erm. 5,- €, jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, ermöglicht durch die Deutsche Wohnen SEZur Ausstellung erscheint im Zagava Verlag „Alraune des Jugendstils - Ilna Ewers-Wunderwald“ mit einem biografischen Essay von Dr. Sven Brömsel. Preis: 30,- € an der Museumskasse

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