Die Ausstellung „Alfonso Hüppi – Natur Konkret“ zeigt zentrale Holzarbeiten aus dem Vorlass des Künstlers, die aus verschiedenen Schaffensperioden seiner über 50jährigen Tätigkeit stammen. Das konzeptuelle bildhauerische Werk von Alfonso Hüppi steht für eine abstrakte Sinnlichkeit und hintersinnigem Humor. Frühe Palettenarbeiten aus den 1960er Jahren, für die Alfonso Hüppi bekannt geworden ist, werden in ihrer ganzen Bandbreite und Raffinesse an Farbe und Form gezeigt. Die ursprünglich für den Kunsttransport genutzten Materialien verändern sich zu kunstvollen Wandobjekten. Besonders signifikant sind die großformatigen Entwürfelungen aus den 1970er Jahren, bei denen es sich um aneinander montierte Holzbretterquadrate handelt, die einen ausgefalteten Kubus darstellen. Alfonso Hüppi setzt bei seinen Camouflage-Werken für das Spiel mit der Perspektive immer wieder Farbe auf Holz ein. Ein zentrales Thema im Werk des Schweizers ist der Baum, wie es die Heraklitarbeiten in poppigen Pastell- und Silbertönen verkörpern. Parallel werden kleinformatige Holzobjekte wie Masken und bemalte Schindeln gezeigt. Darüber hinaus belegen Filmporträts, Fotografien und Archivmaterial sowie illustrierte Bücher Leben und Lehre von Hüppi als Professor auf der Kunstakademie Düsseldorf und sein Wirken in Afrika.
BiografieAlfonso Hüppi wird 1935 in Freiburg im Breisgau geboren. Er nimmt 1959 ein Studium der Bildhauerei auf und beginnt ein Jahr später an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg ein Studium der Kalligraphie. Hier ist er von 1961 bis 1964 als Dozent tätig. In dieser Zeit heiratete er die Künstlerin Birgitta Weber (1939 – 1996). Aus der Ehe gehen die beiden Söhne Thaddäus und Johannes hervor, die selber bedeutende Künstler sind. Als 1964 in der Galerie Parnass in Wuppertal die erste Einzelausstellung von Alfonso Hüppi stattfindet, arbeitet er zeitgleich bis 1968 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, wo er Wibke von Bonin kennenlernt. 1971 lernt Hüppi den Schweizer Konkreten Max Bill in Hamburg kennen. 1972 nimmt er als einer von 178 Künstlern im „Schubladenmuseum“ von Herbert Diestel an der documenta 5 teil. 1974 wird er zum Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf berufen und erhält den Berlin-Preis der Akademie der Künste in Berlin. Bei der documenta 6 ist er in der Sektion „Zeichen und Geste“ vertreten. Die 1980er sind von zahlreichen Ausstellungen geprägt, unter anderem im Kunstmuseum Bern. 1993 wird er als Mitglied der Akademie der Künste in Berlin aufgenommen. 1997 wird ihm der Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg verliehen. Mit Erwin Gebert gründet Hüppi 1998 das Projekt „Etaneno – Museum im Busch“ in Namibia, welches bis 2017 Aufenthalte für Künstler vor Ort organisiert. 2005 heiratet er die Künstlerin Yeon-Shin Kim, mit der er bis heute in Baden-Baden zusammenlebt. 2015 wird ihm der Preis der art Karlsruhe verliehen, zwei Jahre später der Erich-Heckel-Preis des Landes Baden-Württemberg.
Werke Alfonso Hüppis in öffentlichen Sammlungen (in Auswahl): Museum Frieder Burda, Baden-Baden; Kunstpalast Düsseldorf; Museum für Neue Kunst, Freiburg im Breisgau; Sprengel Museum, Hannover; Staatsgalerie Stuttgart; Kunst Museum Winterthur; Kunsthaus Zürich; National Museum of Contemporary Art, Seoul.
Der schriftliche Vorlass befindet sich seit 2012 in der Akademie der Künste in Berlin. Der künstlerische Vorlass wird seit 2020 von Van Ham Art Estate in Köln vertreten.
Get-together & Artist Talk2. September 2021 um 18 UhrAlfonso Hüppi und Wibke von Bonin, KulturjournalistinDer Talk findet im Rahmen der DC Open bei VAN HAM statt.
AusstellungsortVAN HAM KunstauktionenHitzelerstraße 250968 Köln
Laufzeit der Ausstellung16. August – 5. September 2021Mo – Fr 10 – 17 UhrSa 10 – 13 Uhr
Öffnungszeiten während der DC OpenFr, 3.9.2021 10 – 18 UhrSa, 4.9.2021 10 – 16 UhrSo, 5.9.2021 10 – 16 Uhr
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