Walid Raad, Fickle Fall III, 2021, Exhibition view, Kunstenfestivaldesarts, Maison des Arts, Brussels, 2021 Walid Raad, Fickle Fall III, 2021, Exhibition view, Kunstenfestivaldesarts, Maison des Arts, Brussels, 2021 - Mit freundlicher Genehmigung von: KunsthalleMainz

Wer: KunsthalleMainz

Was: Ausstellung

Wann: 11.02.2022 - 15.05.2022

Walid Raad ist für seine Performances, Installationen, Videos und Fotografien bekannt. In prachtvollen Bildern und fesselnden Erzählungen berichtet er in seinen Arbeiten von Kunst und deren Geschichten, globalen Konflikten, dem libanesischen Bürgerkrieg. Mit beachtlicher Geschwindigkeit und Leichtfüßigkeit überbrückt er dabei Kontinente und Jahrhunderte und setzt die…
Walid Raad ist für seine Performances, Installationen, Videos und Fotografien bekannt. In prachtvollen Bildern und fesselnden Erzählungen berichtet er in seinen Arbeiten von Kunst und deren Geschichten, globalen Konflikten, dem libanesischen Bürgerkrieg. Mit beachtlicher Geschwindigkeit und Leichtfüßigkeit überbrückt er dabei Kontinente und Jahrhunderte und setzt die Rezipient*innen dem Sog von Bild und Wort, von Überlieferung und Erfahrung aus. Behutsam widmet er sich realen wie erdachten Objekten und enthüllt dabei ebenso offensichtliche wie versteckte Formen der Gewaltausübung, die an den Gegenständen ablesbar sind. Von Walid Raads künstlerischer Methode geht etwas Magisches aus. Sie kann mit derjenigen eines Historikers oder Archäologen verglichen werden: Er legt ein weitverzweigtes System von Gängen frei, das Kontinente, Personen, kriegerische Akte und Naturkatastrophen miteinander verbindet. Er kreiert Dokumente, Artefakte, die mit vermeintlich persönlichen Erzählungen beginnen, aber blitzschnell Bezüge zur globalen Finanzwirtschaft, zu geo-politischen Konflikten bis hin zu kaum nachvollziehbaren, übersinnlichen Phänomenen ausprägen. Dabei entstehen Verbindungen, in denen sich die Zuhörenden immer wieder verlieren – so stringent sie auch sein mögen. 

Walid Raads Einzelausstellung We Lived So Well Together in der Kunsthalle Mainz konzentriert sich auf einen neuen Werkblock, der erstmals im deutschsprachigen Raum zu sehen ist. Mit ihm ist eine Sammlung entstanden, welche die Welt der Heuschrecken, Wasserfälle, Blumen, Fliegen und anderer Gliederfüßer mit der jüngeren Vergangenheit des Nahen Ostens verbindet. So betrachten wir etwa eigentümliche Collagen aus Bildern von Blumen und Politiker*innen, die einer Geheimdienstagentin zugeschrieben werden, welche während des Bürgerkrieges für die libanesische Armee gearbeitet haben soll. Die Collagen stellen sich als Illustrationen von Codenamen ausländischer Staatsoberhäupter, wie Saddam Hussein oder Ronald Reagan, heraus. Oder wir erfahren von der Heuschreckeninvasion im Jahr 1915 in Palästina, dem Libanon und Syrien, die schließlich zum Niedergang des Osmanischen Reichs und der Entstehung der meisten Länder des Nahen Ostens führte. 

Im Rahmen der Ausstellung führt Walid Raad in der ersten und letzten Woche der Laufzeit öffentliche Rundgänge, sogenannte Walkthroughs, in den Räumen der Kunsthalle Mainz durch. In ihnen spricht er über den kreativen Prozess, der seinen Werken vorausgeht und erzählt von historischen und fiktiven Ereignissen, die seine Arbeiten formten. In seiner einzigartigen Manier spinnt Walid Raad sie und die Besucher*innen in ein Netz aus Bezügen, das aus dem Osmanischen Reich über den Ersten Weltkrieg in die Jetztzeit reicht.

Tags: Installationen, Kunst, Moderne Kunst, Performance, Sammlung, Video, Walid Raad, Zeitgenössische Kunst

ÖffnungszeitenDienstag, Donnerstag, Freitag 10–18 UhrMittwoch 10–21 UhrSamstag und Sonntag 11–18 UhrFeiertage 11–18 UhrMontags geschlossen PreiseErwachsene6 Euro Ermäßigt4 Euro Gruppe ab 10 Personen4 Euro pro Person Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei Familien (2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder)14 Euro Rundgänge und Veranstaltungen im Eintritt enthalten (sofern nicht anders angekündigt) Jahreskarte25 Euro Ermäßigungen (mit Nachweis) für Auszubildende, Erwerbslose, Freiwilligendienstleistende, Schüler*innen, Schwerbehinderte, Studierende, Rentner*innen

Archiv
Mainz, Ausstellung, 05.07.2024 - 20.10.2024
Ari Benjamin Meyers, Who’s Afraid of Sol La Ti? (Invention 1), 2016 Performance, 15 meta-scores, 1 theme, 49 modules, 15 overhead projectors, performance protocol and the right to stage the performance in consultation with the artist Courtesy the artist and Esther Schipper, Berlin/ Paris/Seoul Photo © Andrea Rossetti
Mainz, Ausstellung, 08.03.2024 - 19.06.2024
Philipp Gufler: „The Beginning of Identification, and its End“, 2024 video installation, two-channel, 2K, 19 min., music: Rory Pilgrim, camera and color correction: Leo van Kann, sound: Nathalie Bruys, speaker: Susanne Sachsse, contains adaptions of a performance by Ben d'Armagnac at Brooklyn Musueum, New York, 1978 and text fragments by Karl Heinrich Ulrichs
Mainz, Ausstellung, 07.03.2024 - 16.06.2024
melanie bonajo: Schule der Liebenden, 2023, full HD single channel video with sound, 38:46 min. produced in coll. with HORA Theatre Zurich, Courtesy the artist & AKINCIbilder
Mainz, Ausstellung, 27.10.2023 - 11.02.2024
Ausstellungsgrafik - Unextractable: Sammy Baloji invites
Mainz, Presse, 26.07.2023
Der alte jüdische Friedhof in Mainz * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner
Mainz, Ausstellung, 17.03.2023 - 04.06.2023
Mainz, Ausstellung, 25.11.2022 - 15.05.2023
Napoleonskelch Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz (Marcel Schawe)
Mainz, Ausstellung, 21.10.2022 - 05.02.2023
Mainz, Ausstellung, 21.10.2022 - 05.02.2023
Mainz, Ausstellung, 10.06.2022 - 25.09.2022
Walid Raad, Fickle Fall III, 2021, Exhibition view, Kunstenfestivaldesarts, Maison des Arts, Brussels, 2021
Mainz, Ausstellung, 10.10.2021 - 09.01.2022
Hanne Lippard, I Missed Your Call More Than I Missed You, 2020 Artefact Festival at STUK, Leuven 2020 Photo: Kristof Vrancken