Henry Meyer-Brockmann, DER SIMPL-HUND, Simplicissimus, Jg. 1955, Nr. 2, 8.2.1955 Henry Meyer-Brockmann, DER SIMPL-HUND, Simplicissimus, Jg. 1955, Nr. 2, 8.2.1955 - Mit freundlicher Genehmigung von: Käthe Kollwitz Museum Köln

Was: Ausstellung

Wann: 01.07.2022 - 13.11.2022

Wie ein Phönix aus der Asche erscheint im Nachkriegsdeutschland die Wochenzeitschrift SIMPLICISSIMUS neu und liefert in Wort und Bild kritische Kommentare und vergnügliche Glossen zu Sitten und Unsitten, Hoffnungen und Ängsten der jungen Bundesrepublik.

Bis 13. November 2022 steht das bekannteste Satireblatt der Wirtschaftswunderjahre nun im Fokus einer Sonderausstellung…

Wie ein Phönix aus der Asche erscheint im Nachkriegsdeutschland die Wochenzeitschrift SIMPLICISSIMUS neu und liefert in Wort und Bild kritische Kommentare und vergnügliche Glossen zu Sitten und Unsitten, Hoffnungen und Ängsten der jungen Bundesrepublik.

Bis 13. November 2022 steht das bekannteste Satireblatt der Wirtschaftswunderjahre nun im Fokus einer Sonderausstellung. Titelblätter, Zeichnungen und Lithographien aus den Jahren 1954 bis 1967 entführen in eine noch gar nicht so lang vergangene Epoche – und weisen auf Parallelen zum heutigen Weltgeschehen.

Schon im Wilhelminischen Kaiserreich nahm der SIMPLICISSIMUS mit Witz und Schärfe politisch-gesellschaftliche Missstände aufs Korn. Manchen galt die Zeitschrift mit dem bissigen Wappentier, der roten Bulldogge, sogar als die »einzige echte Opposition« jener Epoche. Zu den Künstlern, die damals Bildmotive beitrugen, zählt auch Käthe Kollwitz.

Nach dem Ersten Weltkrieg ist das Blatt jedoch wechselhaften Schicksalen unterworfen: Gleichgeschaltet und gezähmt geht der SIMPLICISSIMUS im September 1944 schließlich an banaler Papierknappheit zugrunde.

Der rote Hund beißt wieder zuIn den 1950er Jahren – zur Zeit des Kalten Krieges, der deutschen Teilung und des Wirtschaftswunders – lässt eine neue Riege von Zeichnern und Textern die kritische Tradition unter dem berühmten Titel wiederaufleben. Bevorzugtes Ziel: die Protagonisten des Ost-West-Konflikts und die Politik Konrad Adenauers in europäischen und in innerdeutschen Fragen. Aber auch der »deutsche Michel« selbst muss sich Schmähkritik gefallen lassen.

Wiederum sind es vor allem die Zeichner, die dem Blatt ein prägnantes Gesicht verleihen. Neben Karikaturisten wie A. Paul Weber oder Hanns Erich »Erik« Köhler, die bereits im Sinne des nationalsozialistischen Regimes tätig waren, stehen aber neue Künstler wie Manfred Oesterle oder Wigg Siegl aus der Mitte der Gesellschaft. Sie spiegeln nun das Zeitgeschehen der Bonner Republik und liefern Beiträge mit Biss. Erneut heißt es: »Angriff!«. Bald schon wird die rote Dogge von Politikern und anderen Spitzen der Gesellschaft wieder gefürchtet – von seinen Leserinnen und Lesern wird der SIMPLICISSIMUS gefeiert.

Beim Blick in den satirischen Zerrspiegel jener Jahre erscheinen die vermeintlich alten sozialkritischen Themen und politischen Spannungen vor dem Hintergrund gegenwärtiger Entwicklungen erschreckend aktuell.

Kuratiert von Dr. Uwe Westfehling und Katharina Koselleck. Die Ausstellung wird von einem Rahmenprogramm mit Führungen, Film und Vortrag sowie mit Workshops für Erwachsene und Kinder begleitet.

Manfred Oesterle, ICH BLEIBE, WIE ICH BIN, 1959, Feder laviert © Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur... Manfred Oesterle, ICH BLEIBE, WIE ICH BIN, 1959, Feder laviert © Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur... - Mit freundlicher Genehmigung von: Käthe Kollwitz Museum Köln / Käthe Kollwitz Museum Köln
Tags: Hanns Erich Köhler, Henry Meyer-Brockmann, Malerei, Manfred Oesterle, Plakate, Satire, Wigg Siegl, Wirtschaftswunder, Zeichnungen

ÖffnungszeitenDienstag bis Sonntag, Feiertage: 11 – 18 UhrErster Donnerstag im Monat: 11 – 20 UhrMontag geschlossen
Eintritt6 € / erm. 3 € / Schulklassen 1 € p. P.Jahreskarte 20 € 

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Stand: Utermann, Halle 11.1