Bordering Plants ist eine von Carmen Lael Hines, Adam Hudec and Roberto Majano kuratierte Ausstellung, die sich über diverse forschungsbasierte künstlerische Arbeiten, auf die Untersuchung von Pflanzen als Objekte, Typologien und Taxonomien konzentriert.Die Praxis der Botanik umfasst gemeinhin den Anbau von Pflanzen in Innenräumen, Gärten und Gewächshäusern. Obwohl Zimmerpflanzen und der Pflanzenanbau im Allgemeinen oft mit Verbundenheit, Frieden und Ruhe assoziiert werden, zeigen neuere Kritiken von Wissenschaftler_innen wie Ros Gray und Shela Sheikh (Goldsmiths University, London), dass die Praxis der Botanik in vielen Ländern Europas eine dünklere Geschichte hat, die als Folge der Erkundungsreisen europäischer Kolonialmächte in die Welt entstand.
Die Ausstellung Bordering Plants entsteht aus diesem kritischen, historischen Blickwinkel heraus. In den miteinander verknüpften Bereichen der zeitgenössischen Kunst, der kritischen Theorie und der Architektur- und Designpraxis werden Pflanzen und ihre theoretischen Implikationen zunehmend zu einem Phänomen und einer Typologie. Wir finden Pflanzen und Bilder von ihnen in unseren Büchern, Ausstellungen, Cafés und Instagram Feeds. Wir finden Pflanzen auf unseren Gehwegen, in städtischen Gärten und auf unseren Nachttischen. Wir finden Pflanzen auch in Abgrenzungszonen, industriellen Gewächshäusern und überschüssigen Komposttonnen. Diese Ausstellung wird kritische, transdisziplinäre Arbeiten versammeln, in denen Pflanzen den Begriff der Grenze hinterfragen, bekräftigen oder in Frage stellen. Wir verstehen Grenzen nicht als starres Gebilde, sondern, um Brett Neilson und Sandro Mezzadra zu zitieren, als „methodology“ und „epistemic viewpoint“, um über „cast(ed)“ und „recasted relations, (…) of tension and conflict, partition and connection, traversing and barricading, life and death.“ nachzudenken. Die Grenze wird so nicht zu einer Tatsache, sondern zu einer methodologischen Perspektive, die Binäres in verschiedenen Maßstäben nahelegt.
Mit Beiträgen von: laschulas (Angélica Castelló, Natalia Domínguez Rangel, Lorena Moreno Vera, Lucía Simón Medina), Basurama (Mónica Gutiérrez Herrero), Beatriz Santiago Muñoz, Gianna Virginia Prein, Alán Carrasco, Agustín Ortiz Herrera, Mary Maggic, Landon Newton, Ava Binta Giallo, Dusts Insitute (Adam Hudec, Katja Sterflinger, Michelle Howard, Laura Rabbachin), Studio Wild (Tymon Hogenelst, Jesse van der Ploeg)
Mit einem Begleitprogramm von: Ayesha Hameed, Dusts Institute, Institute for Postnatural Studies, Resolve Collective.
Kurator_innen: Carmen Lael Hines, Adam Hudec, Roberto Majano
Ausstellungsarchitektur: Bilal Alame, Joanna Zabielska