Susan Rothenberg – Pionierin des Neoexpressionismus in der Kunsthalle KremsDie US-amerikanische Künstlerin Susan Rothenberg (1945–2020) gilt als eine der herausragenden Vertreterinnen des Neoexpressionismus. In einer von Männern dominierten Bewegung setzte sie zu Beginn der 1980er-Jahre entscheidende Impulse, die der figurativen Malerei zu neuer Bedeutung verhalfen. Mit der Verbindung von figürlicher Darstellung und intensiver Emotionalität schuf Rothenberg ein Werk, das nachhaltigen Einfluss auf die Kunstgeschichte ausübte.
Ikonische Pferdegemälde und der Weg zum Neoexpressionismus
Bekannt wurde Susan Rothenberg vor allem durch ihre ikonischen Pferdebilder, die in den 1970er-Jahren zu einem Sinnbild der US-amerikanischen Malerei avancierten. Diese Werke markieren eine stilistische Wende: Sie leiten den Übergang von der minimalistischen Kunst zu einer neuen, figurativ-expressionistischen Bildsprache ein.
„1978 ist Rothenberg mit ihren 'Horse Paintings' Teil der legendären Ausstellung 'New Image Painting' im Whitney Museum of American Art in New York.“ Diese Ausstellung würdigte ihre Arbeit als wegweisend für die Rückkehr zur Figuration in der zeitgenössischen Kunst.
„1982 ist sie als einzige weibliche Künstlerin neben Georg Baselitz, Anselm Kiefer, Julian Schnabel u. a. in der Berliner Zeitgeist-Schau vertreten, die als eine der Gründungsausstellungen dieser Strömung gilt.“ Damit manifestierte sich Rothenbergs Position als zentrale Figur des Neoexpressionismus.
Ranchleben in New Mexico mit Bruce Nauman
Die Ausstellung in der Kunsthalle Krems präsentiert rund 31 Werke – Gemälde und Arbeiten auf Papier – aus fünf Jahrzehnten künstlerischen Schaffens. Beginnend mit den reduzierten Pferdemotiven der 1970er-Jahre spannt die Schau einen Bogen zu den ausdrucksstarken Arbeiten der 1980er-Jahre und darüber hinaus. Diese Werke entstanden auf einer Pferderanch in New Mexico, wo Susan Rothenberg mit ihrem Ehemann, dem renommierten Künstler Bruce Nauman, lebte.
In dieser ländlichen Umgebung fand sie neue Inspirationsquellen. Ihre Malerei erweiterte sich um dynamische Darstellungen von Tieren, Landschaften und natürlichen Bewegungen. Später kamen Marionetten, fragmentierte menschliche Körper und realistische Tiermotive hinzu – ein Beleg für die stetige Weiterentwicklung ihrer Ausdrucksform.
Werke aus bedeutenden Sammlungen
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Arbeiten aus der Sammlung der Hall Art Foundation, die weltweit als wichtigste Sammlung von Rothenbergs Werk gilt. Ergänzt wird die Präsentation durch hochkarätige Leihgaben aus internationalen Museen wie dem MoMA, dem Whitney Museum in New York sowie dem Stedelijk Museum Amsterdam. Auch bedeutende Privatsammlungen tragen zur Vielfalt der Schau bei. Die Galerie Sperone Westwater, New York, unterstützt das Projekt und garantiert eine authentische Präsentation von Rothenbergs künstlerischem Œuvre.
80. Geburtstag einer Pionierin
Die Kunsthalle Krems widmet Susan Rothenberg mit dieser Ausstellung die erste große monografische Schau in Österreich. Sie würdigt die außergewöhnliche Bedeutung der Künstlerin für die Entwicklung des Neoexpressionismus und die Rückkehr zur Figuration in der Kunst der 1970er- und 1980er-Jahre.
„Susan Rothenberg hätte 2025 ihren 80. Geburtstag gefeiert.“
Kuratiert wird die Ausstellung von Florian Steininger.
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