Im Jahr 2014 jährt sich der Geburtstag von Erzherzog Leopold Wilhelm (1614–1662) zum 400. Mal. Mit seiner außergewöhnlichen und umfassenden Sammeltätigkeit leistete er einen wesentlichen Beitrag zur Fülle und Vielfalt der heutigen weltberühmten Sammlungen des Kunsthistorischen Museums. Der Sohn Kaiser Ferdinands II. war ein Sammler und Mäzen, der die Gunst der Stunde – im Zuge des englischen Bürgerkriegs gelangten bedeutende Kunstwerke auf den europäischen Kunstmarkt – zu nutzen wusste und so eine grandiose Kunstsammlung aufbauen konnte.Leopold Wilhelm erwarb insgesamt über 500 Kunstkammerstücke aus Marmor, Bronze und Elfenbein, Skulpturen, Tapisserien, rund 1400 Gemälde und 350 Zeichnungen. Die Sammlung beeindruckt sowohl durch ihre Quantität als auch durch ihre Qualität. So gelangten zahlreiche bedeutende Meisterwerke, u. a. von Jan van Eyck, Francesco Laurana, Tizian, Giorgione, Raffael und Rubens, in die Sammlung des Habsburgers.
Die Ausstellung „Sammellust“ ist die sechste in der Reihe INTERMEZZO, mit der das Kunsthistorische Museum ausgewählte Kunstwerke aus seinen verschiedenen Sammlungen zu einem Thema präsentiert und miteinander in einen spannenden Dialog setzt. Die Ausstellung wurde von einem Team von Kuratorinnen und Kuratoren unseres Hauses erarbeitet: Anna Fabiankowitsch, Gerlinde Gruber, Rotraut Krall, Stefan Krause, Manuela Laubenberger, Konrad Schlegel, Heinz Winter und Karin Zeleny, sowie von Leopold Wilhelms Biographin Renate Schreiber.