Kostüm aus der Kollektion Renessenz (211 KB) © Kunsthistorisches Museum, Wien Kostüm aus der Kollektion Renessenz (211 KB) © Kunsthistorisches Museum, Wien - Mit freundlicher Genehmigung von: khm

Was: Ausstellung

Wann: 11.11.2011 - 15.04.2012

Das Kunsthistorische Museum bot SchülerInnen der Modeschule Michelbeuern im Rahmen einer Kooperation die Möglichkeit, neue Dienstuniformen für die MitarbeiterInnen des Kunsthistorischen Museums zu kreieren. Die SchülerInnen gaben der neuen Dienstkleidung ein aktuelles Design, welches den Anforderungen eines besucherorientierten Museumskonzeptes entspricht und dieses…
Das Kunsthistorische Museum bot SchülerInnen der Modeschule Michelbeuern im Rahmen einer Kooperation die Möglichkeit, neue Dienstuniformen für die MitarbeiterInnen des Kunsthistorischen Museums zu kreieren. Die SchülerInnen gaben der neuen Dienstkleidung ein aktuelles Design, welches den Anforderungen eines besucherorientierten Museumskonzeptes entspricht und dieses unterstützt. Diese neuen Uniformen werden in den Museen des KHM ab 2012 eingesetzt. Inspiriert von den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums haben die ModeschülerInnen zudem eine eigene, umfassende Kollektion mit historischen Bezügen zur Epoche der Renaissance kreiert, die nun in der Ausstellung „Renessenz – Facetten der Renaissance“ – der Titelbegriff ist eine Wortkreation aus Renaissance und Essenz – zu bewundern ist.

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung im Kunsthistorischen Museum am Montag, den 7. November 2011 wird auch die neue KHM-Dienstuniform präsentiert.

Das Uniformprojekt Aufgrund der professionellen Zusammenarbeit der Modeschule Michelbeuern mit verschiedenen renommierten Unternehmen, so etwa den Wiener Linien, wurde das KHM auf die Schule aufmerksam und trat mit dem Wunsch an die HLMW9 heran, neue Uniformen für die MitarbeiterInnen der Museen des KHM zu designen sowie Prototypen zu fertigen.

„Nachdem das Kunsthistorische Museum im letzten Jahr eine sehr erfolgreiche Kooperation mit der AHS Rahlgasse im Rahmen des Ausstellungsprojektes ,Zeitverschwendung oder Kunst‘ durchgeführt hat, wollten wir erneut mit einer Schule bzw. mit jungen Menschen zusammenarbeiten“, so Generaldirektorin Sabine Haag. „Gerade der unvoreingenommene Blick von Schülerinnen und Schülern lässt viel Spielraum für neue Ideen. Da das KHM dringend neue Uniformen benötigt und es bereits einige Gespräche zu dem Thema gab, hatten wir die Idee, eine Modeschule für dieses wichtige Projekt zu gewinnen.“

Das erste Gespräch der projektverantwortlichen Pädagoginnen, Schulleiterin Prof. MMag.ª Karin Weber, Fachvorständin Dipl. Päd. FL Petra Deutsch, OSR Dipl.-Päd. Maria Milkovics (Design) und Dipl.-Päd. FL Margarete Angerler (Schnitttechnik und Produktion), und den SchülerInnen mit Kreativdirektor Stefan Zeisler, dem Projektverantwortlichen im KHM, im Herbst 2010 war sehr positiv; bereits drei Wochen später präsentierte eine Projektgruppe des 4. Jahrganges im Rahmen der 5-jährigen Ausbildung für Mode im Ausbildungsschwerpunkt „Modedesign“ die ersten Entwürfe.

Wichtige Kriterien beim Kreativdesign waren die historische Recherchen sowie die Modifikation der Entwürfe in Hinblick auf adäquate Dienstuniformen. Beim Design der Dienstkleidung wurde in erster Linie drauf Wert gelegt, dass die neuen Uniformen optisch dem Stil des Hauses entsprechen. Gleichzeitig weisen sie einen Schnitt auf, der gut an die Größe und Statur aller MitarbeiterInnen angepasst werden kann und ihnen ausreichend Bewegungsfreiheit bietet. In puncto Funktionalität entsprechen die Uniformen dem Arbeitsumfeld des Besucherdienstes: Sie bieten Platz für Arbeitsutensilien wie Funkgerät, Zutrittskarte und Schlüssel und wirken gleichzeitig elegant und dezent. Außerdem kann die Kombination auf unterschiedliche klimatische Verhältnisse abgestimmt werden.

Wichtige Kriterien beim Kreativdesign waren die historische Recherchen sowie die Modifikation der Entwürfe in Hinblick auf adäquate Dienstuniformen. Beim Design der Dienstkleidung wurde in erster Linie drauf Wert gelegt, dass die neuen Uniformen optisch dem Stil des Hauses entsprechen. Gleichzeitig weisen sie einen Schnitt auf, der gut an die Größe und Statur aller MitarbeiterInnen angepasst werden kann und ihnen ausreichend Bewegungsfreiheit bietet. In puncto Funktionalität entsprechen die Uniformen dem Arbeitsumfeld des Besucherdienstes: Sie bieten Platz für Arbeitsutensilien wie Funkgerät, Zutrittskarte und Schlüssel und wirken gleichzeitig elegant und dezent. Außerdem kann die Kombination auf unterschiedliche klimatische Verhältnisse abgestimmt werden.

Das KHM gab Farben und Stoffe vor. Es wurde eine Dienstbekleidung für Damen und Herren in harmonischen Designs entworfen, die gute Trageeigenschaften mit innovativen Details verbindet und das Image des KHM unterstützt. Die MitarbeiterInnen des Besucherdienstes müssen die Uniformen sowohl während des Tages als auch am Abend bei Eröffnungen, Dinners etc. tragen können; auch dies zählte zu den Anforderungen an die neue Gestaltung.

Die neue KHM-Uniform ist in ihrem Stil so neutral gehalten, dass sie von allen verwendet werden kann, die im Museum BesucherInnen und Gäste betreuen (also MitarbeiterInnen im Besucherdienst, an den Kassen und in den Shops, beim Audio Guide, im Portierdienst und beim Eventmanagement, aber auch Elektriker, die bei Events anwesend sind). Zwei Herrenanzüge in der Konfektionsgröße 98 und zwei Damenkostüme mit Hosen in Größe 38 wurden in der Projektwerkstätte von Michelbeuern als Prototypen gefertigt. Ab 2012 werden die Uniformen in allen Häusern des Kunsthistorischen Museums eingesetzt.

Das Uniformprojekt wird höchsten Qualitätsansprüchen gerecht, denn SchülerInnen erhalten die Möglichkeit, im repräsentativen Umfeld des Kunsthistorischen Museums mit seinen herausragenden Sammlungen ihre Kreativität unter Beweis zu stellen.

Das Ausstellungsprojekt Im Rahmen des Uniformprojektes und inspiriert von den Werken der alten Meister im Kunsthistorischen Museum entwickelten die SchülerInnen der Modeschule Michelbeuern ihr eigenes Ausstellungsprojekt: Ausgehend vom Begriff der Renaissance und von den formalen Ausdrucksformen dieser Epoche folgten die SchülerInnen ähnlichen Assoziationen im Modebereich. Unter Berücksichtigung des „Bewahrens“ historischer Vorgaben wurden kontemporäre Gedanken mit neuen formalen Lösungen verbunden.

Es entstand eine detaillierte Auseinandersetzung mit speziellen Bereichen der Bekleidung zur Zeit der Renaissance: Kragenformen, Wams, Rüstungen etc. Aber auch die Linienführung und die Materialien wurden im Designprozess berücksichtigt. Die Ausstellungsobjekte reflektieren dabei den Einfluss humanistischen Denkens auf die Rolle des Individuums und dessen Kleidung.

Der Mensch der Renaissance entdeckte sich erstmals als Einzelwesen und wurde sich selbst, seiner persönlichen Freiheit und seiner schöpferischen Möglichkeiten bewusst. Eine natürliche Sinnlichkeit und ein dem Leben zugewandtes, anthropozentrisches Denken setzten sich durch und mit dieser wiederentdeckten Freude an der Gegenwart verband sich ein Reflektieren, das auf Vernunft und Erfahrung basiert.

Die Ausstellungsobjekte zeigen in zahlreichen Variationen die Fülle und Ausdruckskraft gelebter Kreativität im textilen Bereich, getragen vom Geist der Renaissance und umgesetzt vom handwerklichen Können der SchülerInnen Michelbeuerns.

Die Modeschule Michelbeuern Die Modeschule Michelbeuern blickt auf eine über 100-jährige Geschichte und damit auch auf eine lang gelebte Tradition des Herren- und Damenkleidermacherhandwerks zurück. Die anfängliche „Wiener Schneiderakademie“ entwickelte sich von einem Ort der reinen Berufsausbildung zum Herren- und Damenschneider zu einer Stätte fachlich umfassender und komplexer Ausbildung. Bei der Modeschule MicheIbeuern handelt es sich um ein modernes Ausbildungszentrum, welches umfassende Kompetenzen vermittelt: Managementbezogene Tätigkeiten im Mode-, Wirtschafts- und Verwaltungsbereich finden sich genauso in der Ausbildung wie Modemarketing. Die stete Reformbereitschaft der Schule spiegelt sich auch in pädagogisch-didaktischen Methoden, die eine problem- und lösungsorientierte, analysierende, kooperative und weltoffene Auseinandersetzung mit der Modewelt ermöglichen.

Tags: Mode, Modeschule Michelbeuern, Renaissance, Wien