Für die, die das Besondere suchen Die internationale Designmesse blickfang öffnet zum 26. Mal in Stuttgart ihre Pforten. 250 Möbel-, Mode- und Schmuckdesigner versammeln sich vom 16. bis 18. März in der Liederhalle, um ihre Entwürfe zu präsentieren und zu verkaufen. Hier wird fündig, wer nichts Bestimmtes, sondern etwas Besonderes sucht.Die blickfang Stuttgart lädt zum Designshopping: Alle, die nichts Bestimmtes, sondern etwas Besonderes suchen, sind vom 16. bis 18. März zum Shoppen in die Liederhalle geladen. 250 Designer sind versammelt, um ihre Entwürfe zu präsentieren. Da erstmals in der 26-jährigen Geschichte der blickfang Stuttgart die Ordnung nach den Design-Disziplinen „Möbel & Produkt“ sowie „Mode & Schmuck“ aufgehoben sind, wird man ins Schlendern und Staunen kommen: Wer näher tritt, um einen Tisch zu betrachten, wird unmittelbar ein feines und sonst vielleicht übersehenes Schmuckstück am Nebenstand entdecken; und wer auf der Suche nach einem neuen Outfit ist, wird durch den gegenüberliegenden Möbelstand Ideen sammeln, wie sich auch die Wohnung neu stylen lässt.
Gutes Design aus Stuttgart, der Schweiz und SibirienStilliebhaber und Designenthusiasten finden auf der blickfang Stuttgart jedoch nicht nur Gutgemachtes und Neugedachtes: Jeder der jurygeprüften Designer bringt ganz eigene Geschichten und Entwurfshintergründe mit. Die Berliner Designerin Anastasiya Koshcheeva etwa widmet sich Birkenrinde. Das Material, das in ihrer Heimat Sibirien Tradition hat, ist in Deutschland beinahe unbekannt – dabei absorbiert es Feuchtigkeit und wirkt antiseptisch. Selbst empfindliche Lebensmittel wie Pinienkerne oder Kekse können darin über langen Zeitraum gelagert werden, ohne Geschmack oder Textur zu ändern. Mit geometrischen Formen und bunten Farbnähten sind die Entwürfe spielerisch und zeitgemäß; und nochmals mehr kommt die eigene Textur der Birkenrinde bei den geflochtenen Hockern und Leuchten zum Vorschein, die Koshcheeva ebenfalls zum Sortiment zählt. Um ein vielfaches reduzierter ist wiederum der Schmuck von Felix Doll. Der Schweizer Designer ist Detailliebhaber und Purist: Sein Schmuck ist geometrisch, gradlinig und ist in seiner schnörkellosen Form sowohl für Männer als auch für Frauen gemacht. Die Fertigung liegt in den Händen von nepalesischen Kunsthandwerkern, bei denen Doll eine zweite Heimat fand – denn so kann sich der kreative Kopf neben den Schmuckentwürfen auch den Fotoshootings, Katalogen und der Verpackung seiner Statement-Stücke mit voller Hingabe widmen. Man muss jedoch nicht in Sibirien oder der Schweiz suchen, um gutes Design zu finden: Auch Stuttgarts Designbranche wird sich Schulter an Schulter mit den internationalen Talenten präsentieren. Mittendrin ist etwa Hannah Zenger: Ihre Keramik gewann im Vorjahr die Aufmerksamkeit der blickfang Designpreis Jury und eine Special Mention. Während Zenger im Vorjahr Teil der Förderfläche blickfang locals war, ist sie nun – zusammen mit ihrer Ateliers-Kollegin editru – mit einer neuen Kollektion als reguläre Ausstellerin zurück. Für ihre jüngste Serie „Pulver“ mahlt Zenger auf der ganzen Erde gefundene Steine und mischt sie Porzellan bei; so entsteht nach und nach eine Form gewordene Weltkarte.
Das Rahmenprogramm der blickfang StuttgartDas Nähertreten und Eintauchen in die Entwurfsgeschichten lohnt sich in der ganzen Liederhalle. Das wird auch besondere Aufgabe der Designpreis Jury sein, die am Eröffnungsfreitag den blickfang Designpreis an die besten Aussteller vergibt: Neben Anerkennung und Applaus auf der großen Designpreis-Bühne warten ein Vierstelliges Preisgeld. Die blickfang Stuttgart widmet sich jedoch nicht nur individuellen Designpräsentationen, sondern wird erneut Themenakzente setzen. Mit der „Gentlemans Corner“ versammeln die Messemacher beispielsweise Entwürfe speziell für ihn: Kompromisslose Qualität, stilvolle Zurückhaltung und Langlebigkeit wird der gemeinsame Nenner aller hier gezeigten Entwürfe sein. Deutlich bunter geht es bei der Österreich Lounge zu: Rund um den Erholungsbereich, in dem es typisch Österreichische Spezialitäten gibt, repräsentieren sechs Designer die überbordende Kreativität des Landes. Langackerhäusl etwa präsentiert Taschen aus Papier. Genauso ungewöhnlich wie das Material ist die Herkunftsgeschichte der Macher: Ralf Stauss und Eddie Richardson haben in Metropolen wie Los Angeles und Paris gearbeitet, ehe sie beschlossen, in einem Häusl von 1885 in Oberösterreich ihr eigenes Label zu gründen. Lukas Klingsbichel wiederum wird Möbel präsentieren: Während die reduzierte Formsprache skandinavischem Design zur Ehre gereichen würde, sorgen klares Weiß, tiefes Tanngrün und zartes Pastellrosa für Farbakzente im Wohnzimmer. Und Klara Neuber mit zeigt mit ihrem Label Klar, wie modern traditionsreiche Materialien wirken können: Ihre Modekollektion besteht beispielsweise aus indigogefärbtem Hanfköper, Mühlviertler Leinen, Lenzinger Viskose und Baumwolle. Selbst einer der bekanntesten Österreichischen Designer wird auf der blickfang Stuttgart persönlich anwesend sein: Thomas Feichtner, der von Adidas über Bene bis zu den Neuen Wiener Werkstätten renommierte Marken zu seinen Kunden zählt, hält am Sonntag einen Designtalk. Bei Jausenplatten und Kaffeehaus-Feeling kann man Einblicke in das Leben des gefragten Designers erhalten.
Der Weg auf die blickfang Stuttgart lohnt sich also: Nur hier, nur heute und nur, was Schön und Gut ist, ist das Motto. Es warten Lieblingsstücke, Trouvaillen und Geschichten, die sonst verborgen bleiben. Und wer bis dahin nicht warten will, löst schon heute im blickfang Onlineshop das vergünstigte Vorverkaufsticket – und begibt sich online auf die Suche nach Dingen, die man nirgends sonst bekommt.