Am 9. Mai, genau, wenn der Frühling in den Sommer übergeht, startet die Designverkaufsmesse blickfang zum fünften Mal in Basel. „Ich glaube, der Mai ist der perfekte blickfang-Monat“, meint Projektleiterin Anja Böhringer schon heute, „es ist genau die Zeit, in der man Kleiderschrank und Wohnung ausmistet, dem Winter endgültig Adieu sagt – und Lust hat, sich neu einzukleiden und einzurichten!“ Dieser Lebens- und Entdeckungslust wird die blickfang gerecht. Die Besucher können 130 Designer aus den Bereichen Möbel, Produktdesign, Mode und Schmuck persönlich kennen lernen, sich individuell beraten lassen – und alles, was gefällt, vom Fleck weg kaufen. Mit der lichtdurchfluteten, weitläufigen Halle 3 bietet die Messe Basel dafür den perfekten Rahmen – obwohl der Standortwechsel im vergangenen Jahr für Diskussionen gesorgt hatte. „Viele Besucher und Aussteller befürchteten, dass die größere Location mit einer schwächeren Durchschnittsqualität einhergeht“, erklärt Projektleiterin Anja Böhringer rückblickend, „aber wir konnten das Gegenteil beweisen. Schließlich wählt nach wie vor ein Expertengremium die Aussteller aus.“ Nur rund ein Drittel aller Bewerber können sich bei dem Auswahlprozess durchsetzen – so auch bei der diesjährigen blickfang Basel, für die sich 130 Designer qualifizierten.
Die AusstellerDieses Jahr legte das Vorauswahlgremium nicht nur auf Design- und Fertigungsqualität wert, sondern honorierte es besonders, wenn ein Designer über das reine Produkt hinausdachte. Die junge Züricherin Pauline Treis lässt beispielsweise die Kollektionen für ihr Label Jungle Folk aus peruanischer Biobaumwolle und kolumbianischer Seide vollständig in Kolumbien fertigen – von Näherinnen, die wegen Guerillagewalt in die Stadt Medellin fliehen mussten, und dort mithilfe von Mikrokrediten versuchen, eine eigene Existenz aufzubauen. So leistet sie Hilfe zur Selbsthilfe – und kann ihre Mode gleichzeitig zu erschwinglichen Preisen anbieten.
Das Schwesterduo Nina und Livia Henne, die kreativen Köpfe hinter dem Modelabel Komana, sind hingegen von der Schweiz nach London übergesiedelt. Die brodelnde Kreativität der britischen Metropole findet sich in den ausdrucksstarken Prints. Dass das Komana-Team sie allesamt von Hand druckt, nur Bio-Baumwolle verwendet und für jedes verkaufte Stück einen Baum pflanzen lässt, spiegelt hingegen das Schweizer Qualitäts- und Verantwortungsbewusstsein.
Auch die Aussteller des Möbelbereichs bieten durchweg Produkte an, die sich in Fertigungsqualität und Nachhaltigkeit deutlich von dem unterscheiden, was sich in Mainstream-Möbelhäusern kaufen lässt. Raum B beispielsweise, eigentlich ein Züricher Architekturbüro, werden auf der blickfang Basel eine kleine Möbelserie aus Massivholz anbieten. Neben ihrem Sofa „Sofie“ bringen sie beispielsweise das modulare Sideboard „Stapl“ mit, das als Hocker, Bank, Kommode, oder Kombination aus allem genutzt werden kann. Das junge deutsche Label Res Anima tritt hingegen unter dem Motto an: „Die Einsicht, dass sich viele Dinge nicht mehr verbessern lassen, soll uns nicht davon abhalten, gute alte Dinge neu zu interpretieren, von ihnen zu lernen, um altes in neues Vertrauen umzumünzen.“ Getreu diesem Motto interpretieren sie altbekannte Gebrauchsgegenstände wie etwa Bauernstühle oder Bierkrüge neu und überführen sie in eine zeitgemäße Formsprache.
Und obwohl alle blickfang-Aussteller handverlesen sind, gibt es selbst unter ihnen hauchfeine Unterschiede in Designqualität, Fertigung und Präsentation. Genau das bewertet vor Ort eine Fachjury – und ehrt die zwei besten Aussteller der Bereiche „Möbel & Produkte“ sowie „Mode & Schmuck“ mit dem auf 3.000 Euro dotierten MINI Designpreis.
Das RahmenprogrammEin besonderer Augenmerk wird den Ausstellern der Förderfläche blickfanglocals zukommen, die von dem Basler Verein Stellwerk initiiert und unterstützt wird. Hier zeigen und verkaufen junge, in Basel ansässige Designer wie Yana Ray ihre Entwürfe – und zeigen so ganz nebenbei, dass die Kreativbranche der Stadt den internationalen Vergleich nicht scheuen muss. Im Rahmen des Förderprogramms blickfangselected reisen hingegen Nachwuchsdesigner aus ganz Europa an, deren Arbeiten man gemeinhin von Designblogs und - zeitschriften kennt. Ein Jahr lang haben sie die blickfang an alle sieben Standorte begleitet – Basel ist nun der krönende Schluss der Saison. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: In der ABSOLUT ORIGINELL Lounge können sich Besucher beispielsweise aus Zutaten ihrer Wahl einen eigenen Cocktail mixen lassen. Auch kleinste Designliebhaber sind auf der blickfang Basel willkommen. Denn während die Eltern entspannt bummeln, können Kinder zwischen 6 und 12 Jahren den Gestalter in sich selbst entdecken: Unter fachkundiger Anleitung von Minimöbl bauen sie einen eigenen Hocker aus unbehandelter Eiche, der natürlich mit heimgenommen werden darf. So, wie beinahe alles auf der blickfang. „Alles neu macht der Mai‘‘ dürfte für den einen oder anderen Besucher also wahrer sein denn je.
/// Praktische Informationen:Öffnungszeiten: Freitag | 09. Mai 2014 | 14 bis 22 UhrSamstag | 10. Mai 2014 | 11 bis 20 UhrSonntag | 11. Mai 2014 | 11 bis 19 Uhr
Eintrittspreise: Tageskarte CHF 15,- | Ermäßigt CHF 10,- (Schüler und Studenten mit Ausweis) | Drei-Tages-TicketCHF 23,- | Kinder bis 12 Jahre frei
Veranstaltungsort: Messe Basel - Halle 3 | Sperrstrasse/Ecke Riehenring
Google Maps: https://goo.gl/maps/GL5ZB
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