HH 71 LotNo 3501 Torso granite statue ancient Egyptian HH 71 LotNo 3501 Torso granite statue ancient Egyptian - Mit freundlicher Genehmigung von: HermannHistorica

Was: Presse

Wann: 19.11.2015

Eindrucksvolle Arbeiten altägyptischer Skulpteure, qualitätsvolle mittelalterliche Blankwaffen, meisterliche Handwerkskunst, rare russische Orden und Militaria sowie exquisite Alte Schusswaffen dominieren die 71. Auktion des Spezialauktionshauses.

München, November 2015 – Rund 7.300 Objekte aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk,…

Eindrucksvolle Arbeiten altägyptischer Skulpteure, qualitätsvolle mittelalterliche Blankwaffen, meisterliche Handwerkskunst, rare russische Orden und Militaria sowie exquisite Alte Schusswaffen dominieren die 71. Auktion des Spezialauktionshauses.

München, November 2015 – Rund 7.300 Objekte aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden sowie historische und militärgeschichtliche Objekte – kamen anlässlich der 71. Auktion der Hermann Historica oHG vom 27. Oktober bis zum 07. November in München zum Aufruf.

AntikenZu den Höhepunkten im Kapitel der Antiken erwuchsen ausdrucksstarke Artefakte altägyptischer Skulpteure. Kaum aufgerufen mit 5.000 Euro, überschlugen sich die Gebote im Saal, an den Telefonen und im Web für den Oberkörper einer Granitstatue aus dem zweiten Jahrtausend vor Christus. Körper und Blick dem Betrachter frontal zugewandt, die Arme streng an die Seiten haltend, zeigte die 23,5 Zentimeter hohe Statue den zeittypischen unter dem Kinn geflochtenen Bart und das von einer in zwei Strähnen über die Schultern fallenden Perücke bedeckte Haupt. 25.000 Euro musste bei Zuschlag für diese wunderbare archaische Arbeit aufgebracht werden. Das annähernd Fünffache seiner Taxe von 1.800 Euro erzielte mit 8.500 Euro der Kopf eines Pharaos aus gleicher Zeit. Geschlagen aus hartem, sienabraunem Felsstein, zeigte sich auch hier der geflochtene Kinnbart, dazu eine Kappe mit Uräusschlange, der sinnträchtigen ägyptischen Kobra.

Seit Jahren ist die Nachfrage an kunstfertigen Werken antiker Waffen- und Rüstungsschmiede auf erfreulich hohem Niveau etabliert. So wundert nicht, dass auch in dieser Auktion einzigartige, in bester Qualität gearbeitete und teils langjährig in namhaften Sammlungen dokumentierte Blankwaffen und Helme das internationale Fachpublikum überzeugten. Ein chalkidischer Bronzehelm aus dem vierten Jahrhundert vor Christus mit hoher grünpatinierter Kalotte, Wangenschirmen, kurzem Nasal und typischen, erhabenen Reliefen als Rahmung der Augenausschnitte konnte zu seiner Taxe von 18.000 Euro zugeschlagen werden. Der Aufmerksamkeit der privaten und institutionellen Sammler entgingen auch nicht die Lose, deren Provenienz für die berühmte Kollektion Axel Guttmann, Berlin, belegt war. Mit 14.000 Euro respektive 8.000 Euro erzielten der in Apulien im fünften bis vierten Jahrhundert vor Christus gefertigte, pseudokorinthische Bronzehelm und das überaus seltene Schwert der Nordischen Bronzezeit aus dem neunten Jahrhundert vor Christus jeweils ihren Rufpreis. Beiden Objekten gemein war neben einer hervorragenden Erhaltung, eine prägnante Verzierung mit Fischgrätmuster. Während der ungewöhnlich elegante, vollständig geschlossene Helm mit profilierter Stirn und Augenbrauen ein umlaufendes Dekor zeigte, war die frühe Blankwaffe eben damit an Griff und nierenförmigem Knauf dekoriert.

KunsthandwerkDie Einleitung des Kataloges der Alten Waffen erfolgte traditionsgemäß mit dem Kapitel des Kunsthandwerks, ein Sammlungsgebiet, in dem auch in diesem Herbst wieder kostbare Wunderkammerobjekte angeboten werden konnten. Herausragend hier, ein in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gefertigter silberner Doppelbecher, der aus zwei passgenau gearbeiteten Trinkschalen bestand, die sich zusammengefügt zu einem Deckelgefäß ergänzten. Verziert mit gravierten Plaketten und Perlfries, fanden sich Vergleichsstücke zu diesem sehr frühen Beispiel eines gotischen Doppelscheuers unter anderem im Metropolitan Museum of Art in New York. Für das ebenso dekorative wie fachlich interessante Stück, moderat mit einer Taxe von 4.500 Euro angesetzt, musste die Versteigerung nach Vorgebotslage bereits im fünfstelligen Bereich beginnen. Der Hammer fiel dann bei erfreulichen 19.000 Euro zu Gunsten des europäischen Handels. Eine gravierte und reichvergoldete Michel Mann-Miniaturkassette mit Meistersignet forderte einem Liebhaber dieser unvergleichlichen wie bedeutenden Arbeiten in exquisiter handwerklicher Qualität bei einem Startpreis von 7.500 Euro das Gebot von 10.000 Euro ab. Um 1600 in Nürnberg gefertigt, bestach das zierliche Kleinod in den Maßen 4,5 x 7,2 x 5 cm mit bester Erhaltung und zeitgenössischem Dekor – während Darstellungen von Jesus und Maria den Deckel zierten, waren die Wandungen mit Apostel-Portraits versehen.

Alte WaffenKeinen Wunsch offen an Vielfalt und Wertigkeit ließ in dieser Herbstauktion das Angebot an mittelalterlichen Blankwaffen. Besonderes Augenmerk lag hier auf der Versteigerung eines prächtigen gotischen Schwertes aus der Schlacht von Castillon (1453). In der vergangenen Dekade konnten wiederholt Waffen aus der dokumentierten Gruppe von rund 80 mittelalterlichen Schwertern aus der Lidoire nahe des Kampfschauplatzes Castillon-la-Bataille überaus erfolgreich im Hause auktioniert werden. Die nun aufgerufene ausdrucksstarke zweischneidige Waffe mit einer sehr breiten, auffallend kräftigen, sich gleichmäßig verjüngenden Klinge, zählte zu einer der schönsten der Gesamtgruppe überhaupt. Reste des Griffholzes fanden sich noch an der Angel und gravierte Zierlinien und Medaillons dekorierten den eisernen Scheibenknauf. Ein einzigartiges wie geschichtsträchtiges Stück, das mit dem Startpreis von 35.000 Euro seither eine neue Sammlung bereichert.

Sehr schön auch, unter den Stangenwaffen eine aufwendigst geätzte Helmbarte der Trabantengarde des Salzburger Fürsterzbischofs Paris Graf von Lodron (1619 – 1653). Auf dem Blatt zeigte sich beidseitig das Wappen des hochangesehenen Fürsterzbischofs, dem es gelungen war durch geschickte Politik das Erzbistum Salzburg vor den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges zu bewahren, umgeben von Bandwerk, Blütenranken und Kriegerköpfen. Im Aufruf mit 4.800 Euro wurde die dekorative Waffe aus dem Zeughaus des "Pater Patriae" dann bei 13.000 Euro zugeschlagen. Für seinen Startpreis von 7.500 Euro fand ein imposanter Bidenhänder in der Form eines vorwiegend für die Schweiz und Süddeutschland belegten Flamberg, der im ausgehenden 16. Jahrhundert in der Passauer Werkstatt des Wolfgang Stantler II. gefertigt worden war, einen neuen Besitzer. Mittelalterliche Schutzwaffen für Mensch und Tier dienten nicht nur Sicherheit und Komfort, sondern auch der Zier der Tragenden. So zeigte sich ein spätgotischer Rennhut, der um 1490 vermutlich in Innsbruck einteilig geschmiedet wurde, in überaus eleganter Anmutung. Speziell für das Plankengestech entwickelt, beeindruckte der Turnierhelm durch schwere massive Verarbeitung, die bei Treffern die Lanzenspitzen abgleiten ließ, wodurch die Wucht des Aufpralls erheblich gemindert wurde. Die Taxe von 15.000 Euro war schnell überboten und so konnte der seltene Helm für 18.000 Euro zugeschlagen werden. Ebenso sehr begeisterte die kunstfertige Arbeit eines spanischen Schmieds aus dem 17. Jahrhundert. Gefertigt aus durchbrochen geschnittenem Schmiedeeisen und versehen mit Silbereinlagen sowie reliefierten silbernen Doppeladlern, wurde das Paar Prunk-Steigbügel mit zugehörigen Radsporen in ihrer Einzigartigkeit erkannt und alsbald von 6.500 Euro auf 17.000 Euro beboten.

Asien, Orient und AfrikaAuch die Offerte an Losen aus Afrika, dem osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China war gewohnt überzeugend in Vielfalt und Qualität. Ein ebenso exquisites Highlight wie eindrucksvoller Beleg des handwerklichen wie kreativen Potenzials vergangener Rüstungsschmiede des Orients präsentierte sich mit einer auf 1913 datierten Prunk-Schaschka, Startpreis 9.000 Euro. Das einmalig schöne Stück aus Dagestan, dessen Knauf als plastischer Pferdekopf gestaltet war, zeigte in Gänze kostbarste Verarbeitung mit einem Griff aus schwerem, teilvergoldetem Silber mit reichem niellierten und geschnittenen Dekor und war einem Sammler 22.000 Euro wert. Auch der mit Burma-Rubinen besetzte Kandschar aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert Indiens mit geschnittenen Lotus- und Irisblüten am Jadegriff enttäuschte nicht und konnte bei einer Taxe von 7.500 mit 9.500 Euro zugeschlagen werden. Kaum aufgerufen, entbrannte um Losnummer 2392 ein heftiges Bieterduell in dem der Startpreis von 2.500 Euro schnell Geschichte wurde und an dessen Ende der Hammer bei 14.000 Euro fiel. Das so begehrte Objekt, ein goldtauschierter, balkantürkischer Miquelet-Stutzen mit schuppenförmig beschnitztem Holzschaft, eingelegt mit Gold- und Silberdraht und einem vollplastisch in Form eines Drachen beschnitzten Kolben mit separat eingesetzten Zähnen. Ein ausgesprochen detailreich gearbeitetes Stück, wie es nur selten am Markt erscheint. Die höchste Steigerung jedoch wurde mit dem mehr als 53-Fachen des Rufpreises von 300 Euro für einen chinesischen dreibeinigen Weihrauchbrenner aus Bronze mit 16.000 Euro erzielt. In den Boden des kleinen Gefäßes mit seitlichen Henkeln waren die Angaben der Hsüan Te Regierungsperiode (1426–35) als Marke eingegossen.

Historische und militärgeschichtliche ObjekteDer erste Tag der Militaria-Auktion stand ganz unter dem Zeichen des russischen Doppeladlers. Sensationelle 90.000 Euro war einem russischen Bieter eine extrem seltene, auf 1932 datierte Schaschka für Offiziere wert. Die in der berühmten Klingenschmiede von Zlatoust gefertigte Ehrenwaffe mit Startpreis von 35.000 Euro, begeisterte mit einer auf dem Knauf montierten emaillierten, massivsilbernen Miniatur des sowjetischen Rotbannerordens. Träger dieser Auszeichnung für militärische Heldentaten fanden sich unter den namhaften sowjetischen Kommandeuren. Für vergleichbare Ehrenwaffen sind nur sehr wenige Exemplare verbrieft, allen gemein war jedoch die Verleihung einzig an exponierte Vertreter des Militärs, an Generäle und Marschälle. Bereits aus zaristischer Zeit und ein ebensolches Rarissimum, ein Dolch für Offiziere dekoriert mit geätzter Zarenchiffre „NII“ sowie russischem Doppeladler auf der Klinge und emailliertem St. Georgs-Orden auf dem Knauf. Im Aufruf mit 3.500 Euro konnte er für 16.500 Euro versteigert werden. Sehr schön auch, der Zuschlag von 10.500 Euro, Startpreis 4.000 Euro, für einen beidseitig geätzten Säbel M 1827 für Offiziere der russischen Kavallerie aus Zlatouster Fertigung. Während die Klinge quartseitig eine Darstellung der Friedensschließung zwischen Russland und Persien zeigte, war terzseitig die kyrillische Inschrift „Für Turkmantschai 10 Februar 1828“ eingelassen.

Bedeutende Sammlungsstücke kamen auch wieder von europäischen Herrscherhöfen zum Aufruf. Ungebrochen erneut in diesem Herbst, das Interesse an Losen aus dem Gebrauch von König Ludwig II. von Bayern (1845 – 1886). Seine persönliche große Leselupe mit langem ebonisierten Holzgriff hatte den Zeiten unbeschadet, geschützt durch ein schwarzledernes, zweiteiliges Etui mit goldgeprägter, gekrönter Chiffre "L", widerstanden. In bester Erhaltung konnte sie somit für 2.500 Euro dem internationalen Publikum angeboten werden und bereichert nun für 9.000 Euro die Kollektion eines neuen Besitzers. Garant für große Nachfrage und schöne Zuschläge sind auch von jeher Memorabilien aus dem österreichischen Kaiserhaus. Die hier für 1.000 Euro aufgerufenen, eigenhändig von Kaiserin Elisabeth an den Kaiser adressierten Briefkuverts aus den Jahren 1860/70, waren ein Geschenk von Erzherzogin Marie Valerie von Österreich an ihre Nichte, Prinzessin Elisabeth von Bayern und konnten nun 2.600 Euro erzielen. Die Originalunterschrift, ganz außergewöhnlich in Ungarisch, von Kaiser Franz Joseph I. (1830 – 1916) fand sich auf dem Adelsdiplom für den renommierten ungarischen Journalisten, Moriz Gans von Lúdassy (1825 – 1885). Das Pergament in beeindruckend farbfrischer Erhaltung wurde zum Limit von 2.500 Euro auktioniert.

Aus dem Königreich Bayern begeisterten zudem echte Ausnahmestücke der militärischen Historie und Pracht, wie ein Helm M 1852 für Mannschaften und Unteroffiziere der Königlich Bayerischen Leibgarde der Hartschiere mit Startpreis von 9.000 Euro, der Betrag zu dem er auch versteigert wurde. Der imposante Helm in Großgala-Ausführung zeigte eine neusilberne Glocke bekrönt von einem Paradelöwen und belegt mit dem großen bayerischen Staatswappen unter der Krone. Ein ebenso rares, vollständiges, weiß-blaues Uniformensemble derselben Garde, mit prägnantem großen Stern des Hausordens vom Hl. Hubertus in Silber- und Goldlahnstickerei auf der Brust, konnte ab 4.500 Euro ersteigert werden, erzielte dann aber würdige 10.000 Euro.

Objekte von größter Seltenheit und musealer Bedeutung standen aus der frühen Luftfahrtgeschichte zur Auktion. Mit 25.000 Euro konnte das Zweieinhalbfache der Taxe von 10.000 Euro für einen Luftschifferpokal, einen Ehrenbecher für erfolgreiche Angriffe aus der Luft, erzielt werden. Verbrieft für die Verleihung an den Obersteuermann Adam Seibert am 20./21. März 1917 in Anerkennung für den Angriff auf Mudros, zeigte der auf Kugelfüßen stehende, in Silber gefertigte Becherpokal neben dem Anlass der Ehrung, eine Darstellung des Gottes Thor mit schwingendem Hammer nach Vorbild des Münchner Bildhauers Fritz Behn (1878 – 1970). Ein Ehrenpreis der Marineflieger, verliehen an den Leutnant der Reserve Erdmann, laut Gravur am 10. Mai 1918, konnte von 8.000 Euro auf 11.500 Euro hochgesteigert werden. Nur sehr selten wurden Tapferkeitsauszeichnungen dieser Art, hier ein Bronzeaufsatz aus zwei sich im Kampfe windenden Adlern, vergeben.

Orden und EhrenzeichenAuch unter den Ordens-Offerten brillierten herausragende Lose aus Russland, die, mit wenigen Ausnahmen, nach erfolgtem Zuschlag den Weg zurück in das Land ihrer Verleihung fanden. So das rote, feinst emaillierte, goldene Kreuz der 1. Klasse mit Schwertern des St. Anna Ordens, im Aufruf für 18.000 Euro und erworben für respektable 40.000 Euro. Der Versteigerung eines Kaiserlich-Königlichen Ordens vom Weißen Adler von 1863, Start 18.000 Euro, war in Fachkreisen mit großer Spannung entgegengesehen worden. Einzig der Sankt Petersburger Juwelier Johann Wilhelm Keibel (1788 – 1862) hatte in seiner Zeit die Befugnis, den massiven Goldorden mit schwarz emailliertem russischen Doppeladler, darauf aufgelegt das transluzid rot und weiß emaillierte Ordenskreuz des polnischen Weißen Adlers, zu fertigen. Die prachtvolle Ordensdekoration, wohl eine der schönsten des 19. Jahrhunderts und die hier vorliegende vermutlich die letzte aus der Hand des Meisters, erzielte dann auch 27.000 Euro. Ein hochbedeutender, als museal zu klassifizierender Kaiserlicher Orden des Heiligen und Rechtgläubigen Großfürsten Alexander Newski aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, blieb nach Aufruf leicht hinter den Erwartungen und wurde zu seinem Startpreis von 20.000 Euro versteigert.

Die Begehrlichkeiten russischer Bieter beschränkten sich nicht allein auf zaristische Ehrenzeichen, auch ein als singulär zu betrachtendes Exemplar des höchsten preußischen Ordens für militärische Verdienste, dem Orden Pour le Mérite, ging nach Zuschlag bei 33.000 Euro in das Land des Doppeladlers. Das Ordenskreuz der legendären Tapferkeitsauszeichnung, ein museales Prachtstück von kulturhistorischer Bedeutung und in diesem Erhaltungszustand kaum mehr zu beschaffen, kam in der typischen Herstellungsweise von 1870/71 zum Aufruf. Nur 38 Verleihungen für außerordentliche Verdienste im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 waren überhaupt belegt und durch die streng eingehaltene Rückgabepflicht verblieben kaum Exemplare in privater Hand. Seltenheit und Erhaltung des feinst in Gold hohl gefertigten Ordenskreuz-Rarissimums fanden dementsprechend bereits Würdigung im Startpreis von 28.000 Euro.

Eine deutsche Sammlung bereichert künftig der geschichtsträchtige Bruststern zum Orden vom Schwarzen Adler 1842, das persönliche Exemplar von Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819 – 1861), dem Ehemann von Königin Victoria von Großbritannien (1819 – 1901). In den vormaligen Ritterorden war Prinz Albert am 30. Januar 1842 von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen aufgenommen und mit dem höchsten preußischen Orden ausgezeichnet worden. Der achtstrahlige, brillantierte Silberstern zeigte den Adler umrahmt von der Ordensdevise "SUUM CUIQUE" - Jedem das Seine - und einem doppelten Lorbeerzweig in Gold auf weißer Emaille. Hergestellt von den Londoner Ordensjuwelieren Rundell, Bridge & Rundell, die nur bis 1842 tätig waren und auf seine Person graviert, waren für diese phaleristische Sensation Gebote ab 10.000 Euro willkommen, am Ende aber 13.500 Euro gefordert.

Schusswaffen aus fünf JahrhundertenSehr erfreuliche Ergebnisse konnte auch wieder unter den alten Schusswaffen erzielt werden. Bereits im Vorfeld der Auktion hatte sich ein reges Interesse an seltenen und hochqualitativen Pistolenkästen gezeigt. Wahre Glanzstücke präsentierten sich hier mit einem Paar Luxus-Scheibenpistolen von 1840/50 aus den begabten Händen des Hannoveraner Hofrüstmeisters Carl Daniel Tanner. Die besondere Wertigkeit unterstrichen durch ganzflächige Einlagen mit fein gravierten und goldeingelegten Weinlaubranken auf Schlössern und Garnituren, fand die erlesene, auf 21.000 Euro taxierte Büchsenmacherarbeit binnen weniger Minuten ihren Zuschlag bei 52.000 Euro. Überzeugen konnte auch eine Radschlossbüchse (Tschinke) aus Teschen, die um 1650 gefertigt wurde. Die außergewöhnlich schöne Waffe mit vollflächig geschnittenem Radschloss, deren Nussholzvollschaft kunstvoll mit gravierten und geschwärzten Hirschhorn- sowie Perlmutteinlagen verziert war, erreichte mit 24.000 Euro das Doppelte ihres Startpreises von 12.000 Euro. Moderat mit je 4.800 Euro angesetzt, mussten für eine auf 1750 datierte Prunk-Steinschlosspistole mit goldeingelegtem Rankendekor vom Madrider Hofbüchsenmeister Joseph Cano und eine mit Jagdszenen veredelte Steinschlossbüchse aus der Werkstatt des berühmten Johann Deplan in Prag um 1740 jeweils 13.000 Euro aufgebracht werden.

Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 23 Prozent Aufgeld.

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Nachbericht: 71. Auktion der Hermann Historica oHG vom 27. Oktober bis zum 07. November 2015