Das Auktionshaus Dr. Fischer widmet sich zwei Mal jährlich mit einer Spezialauktion rein der Kunst aus Russland. Hierbei kommen neben Ikonen verschiedenster Epochen auch qualitätsvolle Gemälde, Silberarbeiten, Porzellane oder auch Kunsthandwerk unter den Hammer. Beginnend mit dem 16. bis hin zu ausgewählten Werken aus dem 20. Jahrhundert, werden Ikonenliebhaber verschiedenster Epochen auf ihre Kosten kommen. Bei der rund 300 Stücke umfassenden Ikonensparte werden auch griechische, bulgarische und äthiopische Ikonen zum Aufruf kommen. Prunkvoll wirkt eine Moskauer Ikone, die den Christus Pantokrator zeigt. Die Ikone ziert ein silbernes Oklad mit Cloisonné-Email Nimbus und Inschriften aus Champlevé-Email (4.500–5.500 €).Der Fokus der Offerte der russischen Auktion im Hause Fischer hat sich seit einigen Jahren neben den Ikonen aber auch stark auf die russische Kunst konzentriert. In der Sparte des russischen Silbers ist eine Tscharka des Fabergé-Werkmeisters August Holmström hervorzuheben. Holmström übernahm 1857 die Leitung der Werkstatt von Fabergé in St. Petersburg. Das Trinkgefäß aus Silber ist mit rotem Email auf guillochierten Grund verziert. Der Griff ist in Form eines Greifvogelkopfes aus geschnitztem und poliertem Rauchquarz gestaltet und stellt somit eine meisterliche Arbeit dar (35.000–40.000 €).
Im Bereich des Russischen Porzellans wird eine Deckeldose in Form einer Weintraube von Francis Gardner (1766–1892) zum Aufruf kommen. Die um 1830 entstandene Deckeldose ist mit 1.500–1.800 € günstig angesetzt. Ein Highlight der Auktion sind zwei Militärservice Teller. Die kaiserliche Porzellanmanufaktur St. Petersburg stellte das erste Mal eine Reihe von Militärtellern nach dem Ende der Napoleonischen Kriege her. Teller, die unter der Regentschaft von Zar Nikolaus I. entstanden sind, zählen zweifellos zu den qualitätsvollen Erzeugnissen der Manufaktur. Eine der umfangreichsten Serien von Porzellantellern mit Goldrand wurde 1827 vom Zaren bestellt und von 1828 bis 1836 ausgeführt. Sie wurden nach Zeichnungen und Lithographien bemalt, die die Kaiserliche Russische Armee 1832–1844 illustrieren. Die Ränder zieren Radierornamente wie doppelköpfige Adler, Lorbeerkränze, aber auch Ausrüstungsgegenstände. Die Teller wurden als Dessertteller bei entsprechenden Galadinners benutzt. Im Rahmen der Auktion kommt ein Teller aus der Periode Nikolaus I (1825–1855) mit einer Schätzung von 14.000 bis 15.000 € und ein auf 1909 datierter Teller aus der Periode Nikolaus II (1894–1917) mit einer Schätzung von 12.000–13.000 € zum Aufruf.
Auch feine russische Gemälde dürfen in der Auktion nicht fehlen. Hervorzuheben ist ein Gemälde von Konstantin Jakowlewitsch Kryschitskij, das eine Waldlandschaft im Winter zeigt. Der 1858 in Kiew geborene und 1911 in St. Petersburg verstorbene Künstler gehört zu den besten russischen Waldmalern akademischer Tradition. Seine Werke wurden auf internationalen Kunstausstellungen mehrfach ausgezeichnet und befinden sich in diversen russischen Museen wie der Tretjakoff-Galerie. (5.000–6.000 €).
Dr. Fischer Kunstauktionen