Zylinderbureau von David Roentgen Neuwied, Mitte der 1770er Jahre Diverse Hölzer, Leder, H 105, B 99, T 56 cm Ergebnis: € 119.000,- Zylinderbureau von David Roentgen Neuwied, Mitte der 1770er Jahre Diverse Hölzer, Leder, H 105, B 99, T 56 cm Ergebnis: € 119.000,- - Mit freundlicher Genehmigung von: lempertz

Wer: lempertz

Was: Presse

Wann: 25.05.2022

MÖBELHöhepunkte der Möbel wurden mit dem Einsatz von € 119.000 eines deutschen Bieters ein kleines Zylinderbureau von David Roentgen (Lot 1809, € 70/80.000) und eine Schreibkom- mode aus Dresden oder Warschau, deren farbige Bemalung dem Dresdener Lackkünstler Martin Schnell zugeschrieben wird. Das zweiteilige Möbel ist dreiseitig mit feinsten Chinoiserien bemalt, die sich…
MÖBELHöhepunkte der Möbel wurden mit dem Einsatz von € 119.000 eines deutschen Bieters ein kleines Zylinderbureau von David Roentgen (Lot 1809, € 70/80.000) und eine Schreibkom- mode aus Dresden oder Warschau, deren farbige Bemalung dem Dresdener Lackkünstler Martin Schnell zugeschrieben wird. Das zweiteilige Möbel ist dreiseitig mit feinsten Chinoiserien bemalt, die sich in erstaunlich gutem Erhaltungszustand befinden. Das Möbel befand sich früher im Besitz von Edmond James de Rothschild. Nun übernahm es ein deutscher Bieter für € 60.000 (Lot 1764, € 60/80.000). Sehr interessant war ein klassizistisches "Universal-Necessaire" auf Ständer das der Kunst- schreiner Johannes Klinkerfuß um 1795/1800 aus Mahagoni auf Weichholz, Sandelholz, feuervergoldete Bronze/Messing arbeitete. Ein deutscher Sammler trieb das ungewöhnliche Möbel von € 8/12.000 bis auf € 45.000 hoch (Lot 1815). Ein weiterer deutscher Sammler inves- tierte € 30.000 in eine Pendule "à la bacchante allongée". Das Modell der in Paris Anfang des 19. Jh. aus feuervergoldeter und brünierter Bronze und schwarzem, weiß geädertem Marmor gefertigten Pendule wird Pierre-Philippe Thomire (1751–1843) zugeschrieben (Lot 1833, € 6/8.000).

BEDEUTENDE MÖRSER DER SAMMLUNG SCHWARZACH IVDer vierte und letzte Teil der bedeutenden Mörser-Sammlung Schwarzach hat mit einer großen Überraschung aufgewartet. Als der seltene gotische Zweihenkelmörser für Willem Lurkeman aufgerufen wurde, entbrannte ein heftiges Bietgefecht zwischen einem englischen Bieter und englischem Handel. Ergebnis des Wettkampfs: Der 15,7 cm große, 6 kg schwere und wohl in Mittel- oder Norddeutschland gefertigte, bedeutende Mörser wurde von € 4/6.000 bis auf € 131.000 hochgetrieben (Lot 617).

SILBERZu den Höhepunkten zählte ein Paar Pariser Trompe l'oeil-Maronièren von Charles- Nicolas Odiot aus der Zeit 1819 – 1838, das einen großen Sprung von € 18.000 bis auf € 62.000 vollführte (Lot 1021). Ein vergoldetes 36-teiliges Régence-Besteck im originalen Lederfut- teral, das Meister Johann Engelbrecht in den 1720er Jahren mit polychromen Meissener Porzel- langriffen versehen ließ, ging für € 57.500 an ein deutsches Museum (Lot 1013, € 45/50.000). Ebenfalls in Augsburg wurde zwischen 1719–1767 ein sehr gut erhaltenes silbernes Reiseser- vice im Koffer gearbeitet, das für € 35.000 in neue Hände wechselte (Lot 1015, € 25/35.000).

SCHMUCK UND UHRENDie glänzend gelaufene Auktion war eine der besten des Hauses, hat eine Zuschlagsquote von 85% und nach Wert eine Quote von 130% erreicht. Eine höfische Diamantbrosche mit feinen Burma-Rubinen stieg von € 15/20.000 bis auf 32.500 (Lot 19), eine elegante Belle Epoque-Brosche mit einem 12-karätigen Smaragd-cabochon kam auf € 24.000 (Lot 18, € 10/20.000). Beachtlich war eine mehrfarbige Goldtabatière im Originaletui, die König Ludwig I. von Bayern 1845 dem Mannheimer Wein-händler Carl Möhl in Anerkennung seiner Verdienste um das königliche Weinlager geschenkt hatte. Nun spielte sie € 20.000 ein (Lot 7, € 8/10.000).

Beim Künstlerschmuck reüssierten insbesondere die zehn Arbeiten des renommierten Gold- schmieds Sven Boltenstern aus zwei deutschen Privatsammlungen, darunter mit € 35.000 ein Toi & Moi-Solitäring aus Gelbgold mit einem Diamantsolitär und einem Saphir (Lot 108, € 25/20.000) sowie ein Collier mit feinem Burma-Rubin für € 32.500 (Lot 110, € 25.000).

Zum ersten Mal hat Lempertz auch eine eigene Sektion mit hochwertigen Armbanduhren offeriert. Das erfolgreichste Lot der nahezu komplett abgesetzten Stücke war mit € 21.000 eine seltene Cartier Tank à Vis mit zwei Zifferblättern aus der exklusiven „Collection Privée Cartier Paris“ (Lot 226, € 5/7.000). PORZELLAN In der Auktion werden u.a. die Hausmalerprozellane aus der Sammlung Dr. Annedore Müller-Hofstede aufgerufen – der zweite Sammlungsschwerpunkt der 2017 verstorbenen Kunsthistorikerin (die klassizistischen Porzellane werden mit Erfolg am 7. Mai in Berlin versteigert). Das bedeutendste Objekt war ein von Ignaz Preissler mit allerfeinsten mytholo- gischen Szenen in Camaieu bemaltes und vielfach publiziertes museales Koppchen mit Unter- tasse, das nun bis auf € 26.000 kam (Lot 1543, € 8/10.000).

 

Lempertz Auktion 1196__Kunstgewerbe 20. Mai 2022, Lempertz KölnKataloge online / Live-Auktion https://www.lempertz.com/de/auktionskataloge.html

Tags: Antiquitäten, Goldarbeiten, Jan Miense Molenaer, Malerei, Porzellan, Schmuck, Silber, Skulpturen

Lempertz Auktion 1196__Kunstgewerbe 20. Mai 2022, Lempertz KölnKataloge online / Live-Auktion https://www.lempertz.com/de/auktionskataloge.html

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