Beim Kölner Auktionshaus Van Ham wurde heute das unerwartete Ausstellungsobjekt der Bundeskunsthalle in Bonn zugunsten von ArtAsyl e.V. versteigert. Das Gemälde „Georgia“ von Danai Emmanouilidis wurde als letztes Los des Kataloges Contemporary aufgerufen. Ersteigert wurde das Bild von der Bergisch Gladbacher Sammlerin Angelika Schmidt-Molitor, die sich per Online-Gebot in einem spannenden Bietgefecht gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte. Der Hammer fiel bei 2.800 Euro. Da Van Ham auch das Aufgeld spendet, kann sich der Kölner Verein ArtAsyl nun über eine Spende von insgesamt rund 3.700 Euro freuen.

Es war eine Entdeckung, die Kuratoren eher selten machen: Anfang Oktober stellten die Ausstellungsmacher der Bonner Bundeskunsthalle beim Abbau der Ausstellung „Wer wir sind. Fragen an ein Einwanderungsland“ fest, dass ein Bild zu viel an den Wänden des Museums hängt. Wer dieses Bild gemalt hat und wie es in die Ausstellung kam, war völlig unklar. Nach einem Aufruf der Bundeskunsthalle in den Sozialen Medien meldete sich die Künstlerin Danai Emmanouilidis. Mit der erfolgreichen Versteigerung bekommt die kuriose Geschichte ein Happy End und schreibt gleichzeitig Auktionsgeschichte.

Mit dem Bildnis von „Georgia“, fügte Emmanouilidis sich selbst in die Ausstellung ein und addierte etwas hinzu, das im Kunstbetrieb häufig fehlt: Die Perspektive von Menschen, die nicht den akademischen Kriterien entsprechen. Die meisten ihrer Werke zeigen Menschen, die – ebenso wie die Künstlerin – oft als „anders“ als die Norm wahrgenommen werden. In diesem Fall handelt es sich um Georgia Polks, ein australisches Model, die ebenso wie die Künstlerin selbst ständig gefragt wird: Wo kommst du eigentlich her?