Los 38: Frühe Antikenkopie der Büste der Nofretete Staatliche Gipsformerei Berlin | Ausformung nach 1930 | Höhe: 50 cm Ergebnis: € 50.000 Los 38: Frühe Antikenkopie der Büste der Nofretete Staatliche Gipsformerei Berlin | Ausformung nach 1930 | Höhe: 50 cm Ergebnis: € 50.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: vanham

Was: Presse

Wann: 13.11.2024

Höchstes handwerkliches Können vereint sich in dem bedeutenden Schreibschrank à trois corps aus dem 18. Jahrhundert. Hier waren mit Johann Friedrich und Heinrich Wilhelm Spindler zwei Meister ihres Fachs am Werk. Die Sammler und Kenner honorierten diese exzellente Arbeit mit einer Verdopplung des Schätzpreises. Das Sinnbild für Schönheit und Anmut – Nofretete – zog in der…
Höchstes handwerkliches Können vereint sich in dem bedeutenden Schreibschrank à trois corps aus dem 18. Jahrhundert. Hier waren mit Johann Friedrich und Heinrich Wilhelm Spindler zwei Meister ihres Fachs am Werk. Die Sammler und Kenner honorierten diese exzellente Arbeit mit einer Verdopplung des Schätzpreises. Das Sinnbild für Schönheit und Anmut – Nofretete – zog in der Auktion in Form einer frühen Antikenkopie der weltbekannten Büste alle Blicke auf sich und entfachte ein spannendes Bietgefecht. Insgesamt spielte die Auktion „Works of Art & Art Nouveau“ ein Ergebnis von rund € 1 Mio. ein.

Um 1765 für die Familie von Brandenstein geschaffen, stammt der bedeutende Schreibschrank à trois corps mit dem Wappen ebendieser süddeutschen Adelsfamilie aus der bekannten Werkstatt von Johann Friedrich und Heinrich Wilhelm Spindler. Die Spindlers galten als die führenden Ebenisten ihrer Zeit, schufen das Spindlerkabinett im Schloss Fantaisie in Bayreuth und folgten später dem Ruf Friedrich II., um an dessen Hof in Potsdam zu arbeiten. Außergewöhnlich an dem dreiteiligen Schreibschrank ist die eindrucksvolle Marketerie mit Neptun und Nereiden auf der leicht gewölbten Tabernakeltür. Das meisterhaft gearbeitete Möbel sicherte sich ein Online-Bieter aus Portugal für rund € 46.000, womit die untere Taxe mehr als verdoppelt wurde.

Ein außergewöhnliches Sammlungsobjekt mit Kuriositätsfaktor stellt die frühe Antikenkopie der Büste der Nofretete dar. Das Original aus der Zeit zwischen 1353 und 1336 v. Chr. befindet sich bekanntlich in der Sammlung des Ägyptischen Museums in Berlin. Bereits in den Jahren 1913/14 wurde die Bildhauerin Tina Haim-Wentscher damit beauftragt eine Kopie nach der originalen Büste zu erstellen. Nachdem die Büste 1920 dem Museum als Dauerleihgabe überlassen wurde, erhielt Haim-Wentscher erneut den Auftrag eine weitere Fassung als Vorlage für die Vervielfältigung der Büste zu schaffen. Die angebotene Büste stammt mit ihrem Entstehungsjahr von 1930 aus diesem frühen Zeitraum. Unter den Bietern fanden sich auch engagierte Sammler Zeitgenössischer Kunst, für die der Reiz der Büste in ihrer Rezeption in der aktuellen Kunst lag. Sie gelangt nun für insgesamt rund € 50.000 in eine bedeutende Düsseldorfer Privatsammlung.

Aus dem erlesenen Angebot früher Porzellane stach eine seltene Meissner Porzellandose in Form eines Türken um 1750 hervor. Das Modell von 1744 wird dem prägenden Entwerfer Johann Joachim Kaendler und P. Reinicke zugeschrieben. Im Inneren des Deckels befindet sich eine Malerei nach dem Epos „Reinecke Fuchs“. Diese feine Arbeit gelangt nun in eine Bayrische Privatsammlung und kletterte in der Auktion durch zahlreiche Gebote von geschätzten € 2.000 auf insgesamt rund € 12.000.

In diesem Herbst bot Van Ham – wie schon im Frühjahr – eine exquisite Auswahl an frühen Tisch- und Reiseuhren. Dazu gehörte die große, feuervergoldete Augsburger Türmchenuhr des Nikolaus Schmidt d.Ä. aus der Zeit um 1600, die nun für € 25.000 in eine Hamburger Sammlung gelangt. Auch die frühe horizontale Tischuhr mit originalem Futteral, die um 1740 von Benjamin Zoll in Danzig gefertigt wurde, ließ Sammlerherzen höherschlagen. Höchstbietend war ein Online-Bieter aus Polen, der dieses exzellente Stück Uhrmacherkunst für rund € 21.000 sein Eigen nennen darf.

Eine Tabatiere mit hochfeinem Mikromosaik und recht dramatischer Szenerie, zeigt einen Kampf zwischen einem Hund und einer Katze und wurde von dem römischen Mosaikkünstler Gioacchino Barberi um 1810 geschafften. Jedes Detail, ob die Zähne der Tiere oder die Rinde des Baumstamms, ist aus den winzigen Glassteinchen, den sog. Tesserae zusammengesetzt. Diese werden nur bei absoluter Nahsicht als einzelne Steinchen sichtbar und bilden ansonsten eine nahezu glatt wirkende an Emailmalerei erinnernde Oberfläche. Eine niedersächsische Sammlerin bewies langem Atem und konnte sich mit insgesamt rund € 21.000 gegen ihre internationalen Mitbieter durchsetzen.

Aus verschiedenen deutschen Privatsammlungen stammte eine Auswahl an wunderschönem Jugendstilglas. Als schönes Beispiel für den Einfluss der Formensprache des Art Déco gilt die Vase „La chevelure Haut“ von Gabriel Argy-Rousseau. Die dekorative Vase zeigt ein stilisiertes Frauenantlitz, neben Tieren und floralen Motiven eines der beliebtesten Themen des Art Deco, und entstand um 1928. Sie wurde nun für € 18.000 versteigert und gelangt in eine französische Privatsammlung.

Los 181: Frühe Türmchenuhr Nikolaus Schmidt d.Ä. (1549-1629) | Augsburg | Um 1600 | Höhe 52cm Ergebnis: € 25.000 Los 181: Frühe Türmchenuhr Nikolaus Schmidt d.Ä. (1549-1629) | Augsburg | Um 1600 | Höhe 52cm Ergebnis: € 25.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: vanham / VAN HAM Kunstauktionen KG
Tags: Art Nouveau, Figur, Meissen, Möbel, Porzellan, Porzellan KMP, Silber

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Stand: Utermann, Halle 11.1