Ferdinand Hodler-Jahr bei KollerUnsere Auktionen für Schweizer Kunst standen 2024 ganz im Zeichen Ferdinand Hodlers. Zwei seltene späte Ansichten des Genfersees kamen ebenso zur Versteigerung wie ein berühmtes Porträt, das Cuno Amiet von seinem Vorbild Hodler schuf.
1917, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, war Hodler als bedeutendster Schweizer Künstler anerkannt. Aus bescheidenen Verhältnissen stammend, hatte er seine künstlerische Laufbahn bei Ferdinand Sommer begonnen. Seine Wandbilder, Landschaften und Porträts setzten neue Maßstäbe und waren in renommierten Museen vertreten.
Zum Ende seines Lebens konzentrierte sich Hodler ausschließlich auf Landschaftsmalerei. Zwischen November 1917 und Mai 1918 schuf er eine Serie von Seelandschaften zu verschiedenen Tageszeiten. „Genfersee mit Mont Blanc“, am 29. November 2024 versteigert, erzielte 7,4 Millionen CHF – einer der höchsten Preise für ein Werk des Künstlers. Eine weitere Genfersee-Ansicht erreichte im Juni bereits 5,1 Millionen CHF.
Das berühmte Hodler-Porträt von Cuno Amiet wurde 1897 für den Sammler Oscar Miller geschaffen und erzielte 1,3 Millionen CHF, eine der höchsten Summen für ein Werk Amiets.
„Eine späte Genfersee-Ansicht Hodlers versteigern zu können, gehört zu den Höhepunkten eines Schweizer Auktionshauses. Dass wir gleich zwei dieser seltenen Landschaften anbieten durften und dazu noch mit einem seiner berühmtesten Porträts arbeiten konnten, war ein großes Privileg und ein starker Vertrauensbeweis, für den wir sehr dankbar sind.“
Monet, Magritte & Werefkin – Rekordergebnisse für Impressionismus & Moderne
Unsere Auktionen für Impressionismus & Moderne erzielten Verkaufsquoten von über 80 % mit zahlreichen Zuschlägen oberhalb der Schätzpreise. Eine realistische Schätzpolitik zahlte sich aus: Die höchsten Preise wurden durch lebhafte Bieterduelle erzielt.
Zu den Spitzenlosen zählten Werke von Marianne von Werefkin, Gustave Loiseau, Kurt Seligmann sowie ein Aquarell von Auguste Rodin. Auch die Preise für Monet, Magritte, Alfons Walde und Renoir waren international konkurrenzfähig.
Im Rausch der Farben – Die Vielfalt der Moderne
An der Wende zum 20. Jahrhundert prägten sich verschiedene moderne Kunstströmungen aus. Spätimpressionismus, Symbolismus und früher Expressionismus trafen aufeinander, gefolgt von der Neuen Sachlichkeit.
Besonders erfolgreich war Gustave Loiseaus „Tournedos-sur-Seine“, das durch seine leuchtenden Farben und expressive Pinselführung bestach. Der erzielte Preis war der zweithöchste weltweit für ein Werk Loiseaus.
Rodins Aquarelle zeigten eine andere Seite des berühmten Bildhauers. „Femme nageant“ (1898–1900) demonstrierte seine minimalistische und dennoch ausdrucksstarke Formsprache. Der Zuschlag von 145.000 CHF war einer der höchsten für ein Aquarell Rodins.
Koller à Paris – Schweizer Kunst in der Metropole
Seit Frühjahr 2024 präsentiert Koller Auktionshighlights in der Galerie Andres Thalmann in Paris. Die enge Verbindung der Schweiz mit der Pariser Kunstszene zeigt sich an Künstlern wie Albert Anker, Ferdinand Hodler, Alberto Giacometti, Sophie Taeuber-Arp, Alice Bailly, Cuno Amiet und Jean Tinguely. Auch viele bedeutende Schweizer Sammler erwarben Werke französischer Impressionisten und Moderner Künstler.
Frischer Glanz: Neues Schmuck-Team bei Koller
Seit Oktober 2024 leitet Jakob Zeijl die Schmuckabteilung bei Koller. Mit einem Master in Kunstgeschichte aus Maastricht und London sowie einer Gemmologie-Ausbildung in Idar-Oberstein bringt er umfassende Expertise mit.
Unterstützt wird er von Damian Fürer, seit fast einem Jahrzehnt Teil unseres Teams. Melinda Cusumano, Sonja Portuondo und Isabelle Koller übernehmen Katalogisierung und Administration.
Unsere Abteilung für Schmuck & Juwelen führt jährlich vier Auktionen durch. „Jeder bedeutende Edelstein wird zusätzlich von unabhängigen externen Laboren untersucht.“
Von Calder bis Grosse – Zeitgenössische Kunst im Fokus
Die Auktionen für Post-War & Contemporary erzielten Spitzenpreise für Werke von Alexander Calder, Sol Lewitt, Victor Vasarely, Franz Gertsch, Manolo Valdés und Katharina Grosse.
Ein besonderes Highlight war der Weltrekord für ein Werk des indischen Künstlers Sohan Qadri in unserer Online-Auktion – ein Beweis für das wachsende Interesse an globaler zeitgenössischer Kunst.
Zeitlose Meisterwerke – Hochwertige Uhren im Trend
Der Markt für hochwertige Armbanduhren bleibt stark. Besonders seltene Modelle renommierter Manufakturen erzielen regelmäßig Rekordpreise.
Den höchsten Zuschlag erreichte eine Patek Philippe Ref. 1518 mit ewigem Kalender für 500.000 CHF. Weitere Highlights waren Modelle von Rolex, Audemars Piguet, Breguet und Lange & Söhne, die in Genf, Paris, München und Düsseldorf vorab ausgestellt wurden.
Meisterwerke & Entdeckungen – Asiatica auf dem Vormarsch
Japanische und südostasiatische Kunst gewann 2024 weiter an Bedeutung. Ein Werk von Lin Fengmian wurde für 375.000 CHF verkauft – ein beachtlicher Gewinn für den Einlieferer, der es einst für 400 CHF auf einem Flohmarkt erstanden hatte.
Ein Paar prachtvoller japanischer Paravents der Hasegawa-Schule (17. Jh.) fand seinen Platz im Museum Rietberg Zürich. Auch feine Jade- und Porzellanarbeiten erfreuten sich großer Nachfrage.
Historische Sammlungen – Tauben & tanzende Satyrn
2024 brachte Koller bedeutende Privatsammlungen zur Auktion. Dazu gehörten aristokratische Bronzefiguren, Pariser Prunkmöbel des 19. Jahrhunderts sowie frühes Meissener Porzellan.
Künstlerinnen im Fokus – Wille & Talent
Frauen, die im Europa des 17. Jahrhunderts eine Karriere als Künstlerin anstrebten, standen vor großen Herausforderungen. Sie durften sich oft nur mit Stillleben oder Tiermalerei befassen, während Historien- und religiöse Szenen Männern vorbehalten blieben.
„Die Natur, Urheberin jedes schönen Dings, ist auch weiblich.“ – Giambattista Marino, 1619
Kostbarkeiten auf Papier – Seltene Bücher & Autographen
Das Interesse an historischen Büchern und Autographen ist ungebrochen. Besonders bemerkenswert waren 23 Briefe von Sigmund Freud an den Psychologen Alphonse Maeder sowie prachtvolle Farbtafeln aus John Goulds „The Birds of New Guinea“.
Aus Privathand ins Museum
Auch 2024 vermittelte Koller bedeutende Werke aus Privatsammlungen an renommierte Museen weltweit – ein Zeichen für das anhaltende Vertrauen in unsere Expertise.
Verkaufen bei Koller
Kunstwerke in sieben einfachen Schritten zu liquidieren, ist eine Möglichkeit, Werte optimal zu nutzen und das Leben zu genießen.