Provenienzforschungsprojekt: Skulpturen Tillmanns Provenienzforschungsprojekt: Skulpturen Tillmanns - Mit freundlicher Genehmigung von: HamburgerKunsthalle

Was: Presse

Wann: 04.04.2025

Stiftung Hamburger Kunstsammlungen und Hamburger Kunsthalle schließen ein durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste unterstütztes Provenienzforschungsprojekt ab:

Nachkommen des Sammlers Georg Tillmann sehen von berechtigter Rückgabe der Kaminfiguren des Künstlers G. H. Wolff ab – die zwei Skulpturen bleiben auf Wunsch der Familie in der Hamburger Kunsthalle

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Stiftung Hamburger Kunstsammlungen und Hamburger Kunsthalle schließen ein durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste unterstütztes Provenienzforschungsprojekt ab:

Nachkommen des Sammlers Georg Tillmann sehen von berechtigter Rückgabe der Kaminfiguren des Künstlers G. H. Wolff ab – die zwei Skulpturen bleiben auf Wunsch der Familie in der Hamburger Kunsthalle

Die zwei großen Skulpturen aus Kalkstein im Foyer des Hubertus-Wald-Forums bleiben der Sammlung der Hamburger Kunsthalle, nach einem Verzicht auf deren berechtigte Rückgabe, erhalten. Die Herkunftsgeschichte der beiden Kaminfiguren (1925) konnte von 2021 bis 2024 im Rahmen eines gemeinsamen Provenienzforschungsprojekts der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen und der Hamburger Kunsthalle, unterstützt durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste, erforscht werden. Die Skulpturen stammen aus dem Eigentum des Hamburgers Georg Tillmann (Hamburg 1. Februar 1882 – New York 1. November 1941). Der erfolgreiche Bankier, Sammler sowie Kunst- und Musikmäzen hatte sie bei dem Künstler Gustav Heinrich Wolff (Zittau 1886 – Berlin 1934) 1925 in Auftrag gegeben. Wie die Forschungsarbeit unter der Leitung von Dr. Ute Haug (Leitung Provenienzforschung & Sammlungsgeschichte Hamburger Kunsthalle) ergab, haben die Skulpturen unter Unrechtsumständen den Besitz Tillmanns verlassen und sind in die Hamburger Kunsthalle gelangt. Die Familie Tillman* sieht jedoch von einem berechtigten Rückgabeverfahren der unrechtmäßig enteigneten Kunstwerke ab und wünscht sich einen Verbleib in der Hamburger Kunsthalle. In Gedenken an Georg Tillmann wird zukünftig eine Gedenktafel neben den über zwei Meter großen Kaminfiguren im Hubertus-Wald-Forum der Hamburger Kunsthalle auf die Herkunftsgeschichte verweisen.

Am Donnerstag, dem 3. April 2025, fand im Rahmen eines kleinen Festakts für geladene Gäste die Enthüllung der Gedenktafeln mit Hugo Tillman* (Urenkel von Georg Tillmann), Prof. Dr. Alexander Klar (Direktor Hamburger Kunsthalle), Arndt Klippgen (Stiftung Hamburger Kunstsammlungen), Dr. Nadine Bauer (Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin) und Dr. Uwe Hartmann, (Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Leitung Fachbereich Kulturgutverluste im 20. Jahrhundert in Europa) statt.

Georg Tillmann verließ Hamburg 1932 gemeinsam mit seiner Ehefrau Dorothy Tillmann (geb. Wolf, New York 21. März 1891 - New York 17. September 1944) auf Grund der für jüdische Bürger*innen zunehmend schwierigen politischen Lage und emigrierte nach Amsterdam. Sein Vermögen, Haus und Grundstück in Hamburg, Schöne Aussicht 29, wurden vor 1940 von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. 1940 emigrierte Tillmann in die USA. Während sich das Ehepaar Tillmann bereits in der Emigration befand, übernahm Alice Sauerlandt (Hamburg 1880 – Hamburg 1972) zwischen Sommer 1934 und Mai 1936 die beiden Skulpturen ohne Tillmanns Wissen und Erlaubnis aus dessen Haus. Alice Sauerlandt war die Ehefrau von Max Sauerlandt (Berlin 1880 – Hamburg 1934), Kunsthistoriker und ab 1919 Direktor des Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Georg Tillmann, der erst im Nachhinein hiervon erfuhr, habe ihr angeblich die Skulpturen zur Verfügung gestellt. Zudem hätte er verfügt, dass im Fall des Verkaufs der beiden Skulpturen durch Alice Sauerlandt, der Erlös an die Witwe des Bildhauers Wolff ausgehändigt werden sollte. 1958 verkaufte Alice Sauerlandt die Skulpturen, die sich schon seit 1936 als Leihgabe von ihr in der Hamburger Kunsthalle befanden, über die Hamburger Galerie Rudolf Hoffmann an die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Kunstsammlungen (heute Stiftung Hamburger Kunstsammlungen), ohne jedoch Frau Wolff den Erlös zukommen zu lassen. Seither befinden sich die Skulpturen als Dauerleihgabe der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen in der Hamburger Kunsthalle.

 

https://www.hamburger-kunsthalle.de/de/stiftung-hamburger-kunstsammlung…

Tags: Georg Tillmann, Skulpturen

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