Henri Matisse: Leben, Werk und Einfluss

Henri Matisse wurde am 31. Dezember 1869 in Le Cateau-Cambrésis, Frankreich, geboren und verstarb am 3. November 1954 in Nizza. Seine Eltern, Émile Matisse und Héloïse Gérard, führten ein Geschäft für Getreidehandel. Ursprünglich studierte Matisse Jura und arbeitete als Anwaltsgehilfe, bis ihn eine längere Krankheit ans Bett fesselte und er das Malen für sich entdeckte.

Seine künstlerische Ausbildung begann er 1891 an der Académie Julian in Paris, wo er unter William-Adolphe Bouguereau und Gustave Moreau studierte. Er setzte sich intensiv mit den Werken von Van Gogh, Cézanne und den Impressionisten auseinander, bevor er seinen eigenen Stil entwickelte. Zu seinen Schülern zählten unter anderem Hans Purrmann und Othon Friesz.

Stil, Epoche und künstlerische Entwicklung

Matisse war einer der führenden Vertreter des Fauvismus, einer Bewegung, die durch intensive, oft unnatürliche Farben und eine vereinfachte Formensprache geprägt war. Seine Werke zeichnen sich durch klare Linien, leuchtende Farben und eine expressive Dynamik aus. Er beschäftigte sich intensiv mit Raum- und Farbwahrnehmung und experimentierte mit Ornamentik, Collagen und Scherenschnitten.

Frauen spielten in seinem Werk eine zentrale Rolle – sowohl als Motiv in zahlreichen Porträts und Aktdarstellungen als auch als Sammlerinnen und Förderinnen seiner Kunst. Männer in seinen Arbeiten erscheinen häufig als Begleiter oder in neutraleren Rollen.

Musik beeinflusste Matisse stark, insbesondere die Werke von Johann Sebastian Bach und Jazzmusik. Er sprach oft von der Harmonie in der Kunst und verglich seine Kompositionen mit musikalischen Arrangements.

Museen, Galerien und Marktwert

Seine Werke sind weltweit in renommierten Museen zu sehen, darunter das Musée Matisse in Nizza, das Museum of Modern Art in New York, die Tate Modern in London und das Centre Pompidou in Paris. Zahlreiche Galerien wie Gagosian und Acquavella haben seine Werke gehandelt.

Sein höchster Auktionspreis wurde 2018 mit dem Werk Odalisque couchée aux magnolias erzielt, das für 80,8 Millionen US-Dollar bei Christie’s verkauft wurde.

Bekannte Werke und Rezeption

Zu seinen bekanntesten Werken zählen Der Tanz (1910), Die Lebensfreude (1905-1906), Blauer Akt II (1952) und La Gerbe (1953). Die Kritiken zu seinen Werken waren zunächst gemischt – während konservative Kreise seinen Fauvismus als unkontrolliert und roh empfanden, wurde er später als Meister der modernen Farbkomposition gefeiert.

Publikationen und Kataloge

Matisse selbst veröffentlichte Jazz (1947), eine Sammlung von Scherenschnitten mit begleitendem Text. Zu den wichtigsten Werken über ihn gehören Hilary Spurlings Biografie Matisse the Master sowie Ausstellungskataloge wie Henri Matisse: The Cut-Outs (Tate Modern, 2014).

Zitat von Henri Matisse

"Der Künstler muss die Zukunft nicht voraussehen, er muss sie ermöglichen."

Résumé

Henri Matisse revolutionierte die Kunst durch seine kühne Farbgestaltung und seine visionäre Formensprache. Als Pionier des Fauvismus beeinflusste er nachfolgende Generationen von Künstlern und prägte die moderne Kunst maßgeblich. Seine Werke, die bis heute in den größten Museen und Sammlungen der Welt vertreten sind, setzen weiterhin Maßstäbe für Farbe, Komposition und Ausdruck.

Henri Matisse, Marguerite with a Black Cat Paris, Centre Pompidou, Musée national d’art moderne / Centre de création industrielle
Paul Klee, Die Geschwister, 1930 © Heidi Horten Collection
Edvard Munch, Zugrauch, 1900  Öl auf Leinwand, 84,5 x 109 cm, Munchmuseet, Oslo Foto: Munchmuseet / Halvor Bjørngård
Exhibiton photography © baufoto
Salon du dessin 2024
Niko Pirosmani Niko Pirosmani, Giraffe  Öl auf Wachstuch, 137,4 x 111,7 cm Sammlung des Shalva Amiranashvili Museum of Fine Arts of Georgia, Georgisches Nationalmuseum, Tbilissi © Infinitart Foundation 9,8 MB Niko Pirosmani, Fischer in rotem Hemd  Öl auf Wachstuch, 111 x 89,5 cm The Collection of Shalva Amiranashvili Museum of Fine Arts of Georgia © Infinitart Foundation 4,6 MB Niko Pirosmani, Die Schauspielerin Margarita  Öl auf Wachstuch, 115,9 x 94 cm Sammlung des Shalva Amiranashvili Museum
Hans Purrmann, Stillleben mit roter Decke, um 1909, Foto: Wolfgang Fuhrmannek, Hessisches Landesmuseum Darmstadt © VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Alexander Archipenko Badende (Baigneuse) 1915 Draht, Papiermaché und Gips 47,5 × 23 × 18,5 cm Städel Museum, Frankfurt am Main, Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V. © VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Foto: U. Edelmann
Gülsün Karamustafa, The City and the Secret Panther Fashion, 2007 Einkanal-Video, Farbe, Ton, Dauer: 13‘ 39‘‘ (Setaufnahme) Courtesy the artist, Foto: Se
Kunsthaus Zürich Foto © Caroline Minjolle
Provenienz Vitrine
Abbildung: Hans Purrmann: Stehender Atelierakt, nach rechts, 1907, Privatbesitz © VG Bild-Kunst, Bonn 2023
© 2022 Succession H. Matisse / Copyright Digital image, The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence.  —  Henri Matisse Frau mit Schleier, 1927 Öl auf Leinwand.