Neu Sachlichkeit: Entstehung und Geschichte

Die Neue Sachlichkeit ist eine künstlerische Bewegung, die in den 1920er Jahren in Deutschland entstand. Sie entwickelte sich als Reaktion auf den Expressionismus und spiegelt die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Realitäten der Weimarer Republik wider. Der Begriff wurde erstmals 1925 von Gustav Friedrich Hartlaub, dem Direktor der Mannheimer Kunsthalle, geprägt, um eine Ausstellung von Werken dieser Stilrichtung zu beschreiben.

Die Neue Sachlichkeit lässt sich in zwei Hauptströmungen unterteilen: die Veristische Neue Sachlichkeit und die Klassische Neue Sachlichkeit. Die Veristen, zu denen Künstler wie George Grosz und Otto Dix gehörten, schufen oft gesellschaftskritische und satirische Werke. Die Klassische Neue Sachlichkeit, vertreten durch Künstler wie Alexander Kanoldt und Georg Schrimpf, zeigte eine nüchternere und realistischere Darstellung der Realität.

Bekannte Werke und Künstler

Einige der bekanntesten Künstler und Werke der Neuen Sachlichkeit sind:

  • Otto Dix: „Der Krieg“ (1929-1932), ein monumentaler Bilderzyklus, der die Schrecken des Ersten Weltkriegs darstellt.
  • George Grosz: „Stützen der Gesellschaft“ (1926), eine satirische Darstellung der politischen und wirtschaftlichen Eliten der Weimarer Republik.
  • Christian Schad: „Selbstbildnis“ (1927), ein Beispiel für die präzise und kühle Darstellung der menschlichen Figur, die typisch für die Bewegung ist.
  • Max Beckmann: „Die Nacht“ (1918-1919), ein Werk, das die Albträume und das Chaos der Nachkriegszeit widerspiegelt.

Museen und Galerien

Die Werke der Neuen Sachlichkeit sind in zahlreichen Museen und Galerien weltweit zu finden, darunter:

  • Neue Nationalgalerie, Berlin: Besitzt eine bedeutende Sammlung von Werken der Neuen Sachlichkeit.
  • Städel Museum, Frankfurt: Präsentiert wichtige Arbeiten von Künstlern dieser Bewegung.
  • Museum of Modern Art (MoMA), New York: Zeigt Werke von Max Beckmann und anderen Künstlern der Neuen Sachlichkeit.
  • Kunsthalle Mannheim: Ursprungsort der ersten Ausstellung zur Neuen Sachlichkeit.

Zitat

Ein bekanntes Zitat, das die Essenz der Neuen Sachlichkeit einfängt, stammt von Otto Dix: „Ich will die Dinge so zeigen, wie sie wirklich sind.“

Quellen

  1. Neue Nationalgalerie, Berlin
  2. Städel Museum, Frankfurt
  3. Museum of Modern Art, New York
  4. Kunsthalle Mannheim
Plakat "WE ARE MANY LEOPOLD MUSEUM"
Elisabeth Leopold © Leopold Museum/APA-Fotoservice/Ehm
v.l.n.r.: Constantin Luser, Arthur Arbesser, Xenia Hausner, Markus Schinwald, Anna Jermolaewa, Hans-Peter Wipplinger, BM Alexander Schallenberg
Otto Dix, San Gian im Winter, 1938, Bündner Kunstmuseum Chur © 2024, Pro Litteris Zürich
Ausstellungs-Impressionen "NEUE SACHLICHKEIT IN DEUTSCHLAND" (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
Viva Frida Kahlo quer
LOTTE LASERSTEIN, Tennisspielerin, 1929 © Privatbesitz | Foto: Lotte-Laserstein-Archiv Krausse, Berlin © Bildrecht, Wien 2023
BKF Gebäude Aussenansicht Foto Ulrich Perrey
Gabriele Münter: Schlafendes Mädchen (braun, blau), 1934 Gabriele Münter- und Johannes Eichner- Stiftung, München © VG Bild-Kunst, Bonn 2022 
Otto Dix (1891–1969) Mädchen am Sonntag, 1921 Öl auf Leinwand auf Pappe auf Pressspan, 84 x 67 cm Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Franz Schroedter (1897 – 1968) Industrielandschaft Industrial landscape Kohlezeichnung auf Papier Charcoal on paper 24,6 x 35,3 cm Sammlung/Collection: Deutsche Kinemathek – Franz Schroedter Archiv © Franz Schroedter; Deutsche Kinemathek Berlin
Christian Schad (1894-1982): Halbakt, 1924, Van der Heydt-Museum, Wuppertal © Christian Schad Stiftung Aschaffenburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Christian Schad (1894-1982): Halbakt, 1924, Van der Heydt-Museum, Wuppertal © Christian Schad Stiftung Aschaffenburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2018