411701278 MANUSKRIPT Book of Hours. Rouen ca. 1470 Schätzpreis: € 40.000 411701278 MANUSKRIPT Book of Hours. Rouen ca. 1470 Schätzpreis: € 40.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: kettererkunst

Wer: kettererkunst

Was: Auktion

Wann: 28.05.2018

Hamburg, 24. April 2018 (kk) – Auch Gott nutzt das Handy, denn der Ruf zum Stundengebet kommt inzwischen oft per App. Dass Original-Stundenbücher aus dem Mittelalter ungemein mehr zu bieten haben, wissen Kenner schon lange. In der Auktion Wertvolle Bücher am 28. Mai bei Ketterer Kunst in Hamburg kommen nun gleich vier solcher Prachthandschriften zum Aufruf.

An der Spitze…

Hamburg, 24. April 2018 (kk) – Auch Gott nutzt das Handy, denn der Ruf zum Stundengebet kommt inzwischen oft per App. Dass Original-Stundenbücher aus dem Mittelalter ungemein mehr zu bieten haben, wissen Kenner schon lange. In der Auktion Wertvolle Bücher am 28. Mai bei Ketterer Kunst in Hamburg kommen nun gleich vier solcher Prachthandschriften zum Aufruf.

An der Spitze steht mit einem Schätzpreis von € 40.000 ein charakteristisches Stundenbuch aus dem Atelier des Maître de l‘Échevinage de Rouen, dem führenden Miniaturisten Frankreichs in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das hochwertige lateinische und französische Manuskript zählt mit den exquisit ausgeführten Drolerien und Fabelwesen im Bordürenschmuck zu den luxuriöseren Produktionen dieser Werkstatt.

Neben einem weiteren Manuskript aus Flandern (Taxe: € 20.000) und einer Handschrift aus Norditalien (Taxe: € 8.000) brilliert ein um 1460-70 in Brügge entstandenes lateinisches Stundenbuch mit Miniaturen von höchster Feinheit sowie effektvoll reduzierten Farben und Formen. Der Schätzpreis für das exzeptionell illuminierte Pergament-manuskript im kleinen Taschenformat liegt bei € 30.000. Das für die Forschung bislang unbekannte Livre d‘heures stammt aus dem Atelier Willem Vrelant, einem der bedeutendsten und produktivsten Miniaturisten seiner Zeit.

Ebenfalls in verkleinertem Maßstab ließ der Augsburger Drucker Johann Schönsperger der Ältere im Jahre 1490 eine kleinformatige Ausgabe der Koberger Bibel drucken. Das sehr seltene Alte Testament seiner „Biblia germanica“ ist mit 87 kolorierten Holzschnitten und einem Schätzpreis von € 15.000 versehen. Nur wenig später, im Jahr 1517, entstand auch eines der wichtigsten naturhistorischen Werke: Der „Hortus sanitatis“ ist eines der attraktivsten und umfangreichsten Kräuter- und Medizinbücher des 15. und frühen 16. Jahrhunderts und geht mit einer Taxe von € 12.000 an den Start. Für doppelt so viel könnte die erste Ausgabe eines der schönsten deutschen Vogelwerke des 18. Jahrhunderts zu haben sein. Die Sammlung verschiedener ausländischer und seltener Vögel mit 477 von Johann Michael Seligmann gestochenen Kupfertafeln zählt zu den heute äußerst raren, vollständigen Exemplaren dieses Buches.

Ebenfalls in der Naturgeschichte beheimatet ist neben Frederick Sanders „Reichenbachia“, einer aufwendig hergestellten, monumentalen Monographie über Orchideen (Taxe: € 20.000) auch Jacques Louis Florentin Engramelles „Papillons d‘Europe“. Das außergewöhnlich gut erhaltene Exemplar, eines der dekorativsten Schmetterlingsbücher überhaupt, ist in dieser Vollständigkeit von größter Seltenheit. Es ist mit dem Wappen- Exlibris von Jean-Baptiste-François Gigot d'Orcy versehen, dem bedeutenden Entomologen und Finanzier des Werkes. Es erschien nur in einer sehr kleinen Auflage auf Subskription. Unter den rund 250 Vorbestellern fanden sich zahlreiche königliche und fürstliche Persönlichkeiten. Die Bewertung liegt bei € 14.000.

Als Wegbereiter der modernen Chirurgie gilt Ambroise Paré. Er revolutionierte eine Vielzahl medizinische Methoden und erfand chirurgische Instrumente. Die höchst seltene Erstausgabe seines „Traicte de la peste“ aus dem Jahr 1568 kommt mit einem Schätzpreis von € 10.000 zum Aufruf.

Ebenso angesetzt ist Paul Verlaines „Parallèlement“. Das 1900 erschienene, von Pierre Bonnard illustrierte Werk ist ein Meilenstein in der modernen Buchillustration und das erste von Ambroise Vollard verlegte Luxusbuch.

Noch 1703 war Thomas Hobbes‘ „Leviathan“ verboten, stand diese bedeutende staatsphilosophische Schrift doch auf dem berüchtigten Index Librorum prohibitorum. Nun könnte der erste Druck der ersten Ausgabe aus dem Jahr 1651 für € 6.000 zu haben sein. Der berühmte Staatstheoretiker entfaltet hier Gedanken des aufgeklärten Absolutismus sowie des Gesellschaftsvertrages, beides wichtige theoretische Grundlagen neuzeitlicher Politikwissenschaft. Ins 20. Jahrhundert entführt Rainer Maria Rilkes Luxusausgabe von „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“. Das mit einer Taxe von € 4.000 bezifferte Buch begeistert gleich auf den ersten Blick mit einem auf Entwürfe von van de Velde beruhenden roten Maroquineinband.

Für Spannung im Auktionssaal dürfte neben der ersten Ausgabe von James Joyces „Ulysses“ (Taxe: 5.000) und einem handschriftlichen Brief von Johannes Brahms (Taxe: € 8.000) auch „Das Plakat“ sorgen. Die sehr seltene vollständige Folge der künstlerisch bedeutenden und gesuchten Zeitschrift aus den Jahren 1910-1921 ist mit € 25.000 geschätzt. Mit seiner exzellenten Ausstattung und den zahllosen farbigen und montierten Beispielen herausragender Werbegraphik ist „Das Plakat“ die bis heute unerreichte Publikaton zum Thema Plakatkunst.

411610708 PIERRE BONNARD Terrasse, Claude, Petit solfège illustré, 1893. Schätzpreis: € 1.000 411610708 PIERRE BONNARD Terrasse, Claude, Petit solfège illustré, 1893. Schätzpreis: € 1.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: kettererkunst 411701283 THOMAS HOBBES Leviathan, 1651. Schätzpreis: € 6.000 411701283 THOMAS HOBBES Leviathan, 1651. Schätzpreis: € 6.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: kettererkunst 411701220 JAMES JOYCE Ulysses, 1922. Schätzpreis: € 5.000 411701220 JAMES JOYCE Ulysses, 1922. Schätzpreis: € 5.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: kettererkunst
Tags: Antiquarische Bücher, Autographen, Dekorative Graphik, Manuskripte

Vorbesichtigung:16.-18./22.-25. Mai27. Mai nach VereinbarungAuktion:28. Mai
 
 

Das könnte Sie auch interessieren
München, Messe, 15.10.2024 - 20.10.2024
Messeimpression Stand der Galerie Commeter, Foto: Jens Bruchhaus
München, Messe, 25.10.2024 - 27.10.2024
Impressionen ARTMUC 2024 (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
München, Auktion, 27.11.2024 - 29.11.2024
Wird im November versteigert: Zarenportrait, wohl Peter der Große, Öl auf Leinwand, beschriftet und dat. 1690.
München, Ausstellung, 21.09.2024 - 05.01.2025
Almut Heise Traum I, 1967 Bleistift 350 x 290 mm © Almut Heise, Hamburg
Prinzessin Sophie von Bayern in der Alten Pinakothek, Eintrag ins Gästebuch Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Haydar Koyupinar
München, Ausstellung, 25.10.2024 - 27.04.2025
Anna Uddenberg (SE *1982) Climber (warcraft) 2019, Unikat: Aquaharz, Fiberglas, Stahl, Bistrotisch, Holzverbundstoff, Acryl-Stoff, Plissee-Taschen, Schlangenlederimitat, Netzgewebe, Polyester, Sprühfarbe, Acrylfarbe, Kunsthaar, Acrylnägel, Polyurethanschaum, 135 x 125 x 115 cm, Sammlung Thiess, München Foto: Gunter Lepkowski Courtesy the artist; Kraupa-Tuskany Zeidler, Berlin
München, Ausstellung, 25.10.2024 - 29.03.2026
Ausstellungsimpressionen 2024 (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
Archiv
München, Messe, 12.04.2024 - 14.04.2024
Impressionen ARTMUC 2024 (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
München, Ausstellung, 12.04.2024 - 14.04.2024
dieHolasek, Geschlüpft, 2021, Acryl, Eierschalen auf Leinwand, 94 X 107 cm Foto: Werner Krug
München, Ausstellung, 19.10.2023 - 07.04.2024
Roni Horn, This is Me, This is You, 1997-2000 (Detail) Courtesy the artist and Hauser & Wirth. © Roni Horn | Abb. 5: Außenansicht Museum Brandhorst. Foto: Andreas Lechtape © Museum Brandhorst
München, Auktion, 06.04.2024
Original Pomellato Ring "Capri". Limit 980 EUR
Brosche „Carrying device for a Nautilus shell“, 2015. Nautilus-Schale, Stahl, vergoldetes Messing. 10,5 x 14,0 x 9.8 cm. Nationalmuseum Oslo. 2016. Bayerischer Staatspreis für hervorragende gestalterische und technische Leistungen im Handwerk
München, Ausstellung, 28.07.2023 - 31.03.2024
Martino Gamper. Sitzung Kurator*innen Haus der Kunst, 2023 Foto: Judith Buss
München, Ausstellung, 01.03.2024 - 31.03.2024
Shirô: Die ruhige See bei Izu
München, Ausstellung, 01.12.2023 - 17.03.2024
Jake Elwes (*1993, GB) Zizi – Queering the Dataset, 2019,  1-Kanal-Video, Farbe, kein Ton, Loop, 135 Min. (Videostandbild), Leihgabe Künstler:in © Jake Elwes
Adam und Eva, Statuetten, wohl Nürnberg, um oder nach 1525 Birnbaumholz, farbig gefasst, 26,6 x 11,2 x 7,6 cm, 24,9 x 7 x 7,7 cm Foto: Bastian Krack, Bayerisches Nationalmuseum
München, Ausstellung, 08.03.2024 - 14.03.2024
Alexandra Kordas vor ihrem Werk Destiny
München, Ausstellung, 08.09.2023 - 10.03.2024
WangShui Keyvisual quer