Braun, G. u. F. Hogenberg. Civitates orbis terrarum. Bd. 1-5 (von 6). Köln, B. Buchholz, 1599  Schätzpreis:	60.000 EUR Braun, G. u. F. Hogenberg. Civitates orbis terrarum. Bd. 1-5 (von 6). Köln, B. Buchholz, 1599 Schätzpreis: 60.000 EUR - Mit freundlicher Genehmigung von: reisssohn

Wer: reisssohn

Was: Auktion

Wann: 06.05.2019 - 08.05.2019

In zwei reich illustrierten Katalogen präsentieren sich die diesjährigen Frühjahrsauktionen bei Reiss & Sohn mit insgesamt fast 3000 Losen. Akquiriert werden konnten verschiedene wertvolle Privatsammlungen, darunter eine schöne Auswahl seltener italienischer Drucke des 16. Jahrhunderts sowie eine ausgesuchte Sammlung zum Thema Griechenland mit kunsthistorischem…
In zwei reich illustrierten Katalogen präsentieren sich die diesjährigen Frühjahrsauktionen bei Reiss & Sohn mit insgesamt fast 3000 Losen. Akquiriert werden konnten verschiedene wertvolle Privatsammlungen, darunter eine schöne Auswahl seltener italienischer Drucke des 16. Jahrhunderts sowie eine ausgesuchte Sammlung zum Thema Griechenland mit kunsthistorischem Schwerpunkt. Im Katalog "Geographie und Reisen" brilliert der zweite Teil einer bedeutenden deutschen Privatsammlung mit ausgesprochen seltenen Landkarten früher italienischer Kartographen aus der sogenannten Lafreri-Schule.Das preisliche Highlight bildet das berühmteste aller Städtebücher von Braun und Hogenberg, "Civitates orbis terrarum", mit Ansichten und Plänen nicht nur der meisten bedeutenden europäischen Städte sondern auch wichtiger Orte in Asien, Afrika und Lateinamerika. Die hier angebotenen fünf Bände werden auf 60.000 € taxiert.Inkunabeln und alte DruckeEin ausgesprochenes Schmuckstück unter den alten Drucken ist die berühmte Feyerabend-Bibel von 1564 mit den prachtvollen altkolorierten Holzschnitten von Jost Amman. Bemerkenswert darin ist die Darstellung eines Drachen mit Papstkrone – eine Anspielung, die in späteren Ausgaben der Bibel weggeschnitten wurde (Taxe 8.000 €). Eine ganzseitige Kreuzigungsdarstellung in Holzschnitt und zahlreiche Textholzschnitte zieren das überaus seltene, volkssprachliche deutsche Plenarium von 1480, worin die Episteln und Evangelien des ganzen Kirchenjahres enthalten sind. Die schöne Inkunabel wird auf moderate 10.000 € geschätzt.Erfindungen der Technik und Erscheinungen der NaturMit seltenen vielseitigen Werken ausgestattet zeigt sich die Abteilung der Naturwissenschaften. Der Universalgelehrte Faustus Verantius entfaltet in seinem Werk "Machinae novae" (erschienen um 1615) ein faszinierendes Spektrum maschinenbaulicher und technischer Neuerungen seiner Zeit. Die Abbildungen von Windturbinen, Mühlen und Sonnenuhren sowie von einer Seilschwebebahn und einem Schwimmanzug sind meist nach eigenen Entwürfen gezeichnet und gestochen. Sein "homo volens" stellt die erste veröffentlichte Konstruktion eines Fallschirms nach Leonardo dar. Für das prachtvolle Werk mit erläuternden Texten in fünf Sprachen werden 26.000 € erwartet.Der Astronom Johannes Hevelius befaßte sich als einer der ersten systematisch und wissenschaftlich mit Kometen und trug fast 15 Jahre lang in seiner "Cometographia" Informationen über die zahlreichen Kometenerscheinungen seiner Zeit zusammen. Sein Opus Magnum, das er 1668 auf eigene Kosten herausbrachte, wird bei Reiss & Sohn auf 30.000 € geschätzt. Ein eher kleines Buch unter den naturwissenschaftlichen Losen, das 1522 erschienene "Rechenpüchlein" von Jacob Köbel, sticht durch seine Seltenheit hervor. Das attraktiv illustrierte arithmetische Werk für den kommerziellen Gebrauch soll 8.000 € einspielen.Auch Flora und Fauna sind bei Reiss & Sohn wieder in prachtvollen Werken vertreten. Auf 121 kolorierten Kupfertafeln präsentiert sich die gesamte britische Vogelwelt teils lebensgroß in der "British Zoology" von Thomas Pennant. Für das beeindruckende Tafelwerk, erschienen 1761–1766, werden 18.000 € veranschlagt. Die Pflanzenwelt "aller oekonomischen Pflanzen" ist ihrerseits grandios vertreten in dem vorzüglich altkolorierten Tafelwerk von Johann Simon Kerner, in acht Bänden erschienen 1786–96. Mit 800 Kupfertafeln ist es so komplett selten zu finden und wird auf 18.000 € geschätzt.Jüdische Ghettos in ItalienRund zwei Jahrhunderte jüdischer Geschichte spiegeln sich in den sehr seltenen Drucken mit Edikten von 1563–1751 für Juden in den Ghettos von Rom und Venedig. Die restriktiven Verordnungen betrafen nicht nur Hab und Gut der Juden sondern auch persönlichste Lebensbereiche. Zu Schätzpreisen zwischen 600 und 1000 € können diese kaum zu findenden Drucke erworben werden.AtlantenÜber mehrere schöne Exemplare der Ausgaben des Landkartenwerkes von Abraham Ortelius können sich die Liebhaber alter Atlanten freuen. Durch seine besondere Provenienz zeichnet sich ein Exemplar des "Theatrum orbis terrarum" von 1601 aus, das einen handschriftlichen Besitzvermerk des Rechtsgelehrten und Poeten Tobias Scultetus v. Bregoschitz und Schwanensee (1565–1620) trägt, der mit Ortelius persönlich bekannt war (Taxe 35.000 €).Meilensteine pazifischer EntdeckungsreisenZahlreiche bedeutende Werke über erste Entdeckungen im Pazifikraum bereichern die Reiseabteilung der Auktion, vielfach mit Bezug zu James Cook und seinen Zeitgenossen. Für den nördlichen Pazifik ist ohne Zweifel die Reisebeschreibung des Entdeckers George Vancouver herausragend, der die nordamerikanische Küste in seinem Werk "A voyage of discovery to the North Pacific Ocean" von 1798 erstmals genau beschreibt und in einer siebenteiligen Karte detailliert abbildet (Taxe 15.000 €). In die Riege der spektakulären Reiseberichte großer Entdecker und Seefahrer reihen sich u.a. Frederick William Beechey, William Bligh, Yves-Joseph Kerguelen, Jean-François de Galaup La Perouse, Sydney Parkinson, meist in ersten Ausgaben, mit Schätzpreisen von 2.000,- bis 6.000 €.Europa- und Weltkarten früher italienischer KartographenUnter den durchweg sehr seltenen Karten des 16.–17. Jahrhunderts finden sich Israel von Bertelli (Taxe 1.500 €), Istanbul in der Vogelschau von Duchetti (Taxe 1.500 €) und Nordeuropa von Scolari (Taxe 8.000 €). Ein Rarissimum unter ihnen ist allerdings die Weltkarte in herzförmiger Projektion von Finè bzw. Cimerlino um 1590 (Taxe 30.000 €).Außergewöhnliche JapankartenBeeindruckende 8,70 m misst eine detailreiche japanische Reisekarte in Rollenform, die den Geschäftsleuten und Pilgern Orientierung bot. Die Karte von 1804 zeigt Japan in enorm langgestreckter Form, um alle Orte an den Überlandstraßen unterzubringen (Taxe 3.000 €). Wohl für den Gebrauch durch Seefahrer gedacht war eine besonders detailliert gezeichnete Manuskriptkarte um 1800 mit Umgebung und Stadtplan von Nagasaki (Taxe 6.000 €).Reiss & Sohn Buch- und Kunstantiquariat · Auktionen e.K.
Tags: Antiquaratische Bücher, Atlanten, Bücher, Handschriften, Stundenbuch

AuktionsdatenTitel Auktionen 193-194Wertvolle Bücher · Handschriften vom Mittelalter bis zur Moderne · Geographie · Reisen · Atlanten · Photographie · Landkarten · Dekorative Graphik
Datum 06.05.2019, 10:00 Uhr – 08.05.2019Besichtigung 29.-30. April und 2.-3. Mai: 9:00 - 17:30 Uhr | Samstag, 4. Mai: 10:00 - 16:00 Uhr | Sonntag, 5. Mai: 10:00-17:00 Uhr | -- Mittwoch 1. Mai: geschlossen (Feiertag)

Archiv
Königstein, Auktion, 21.03.2020
Hermann SONDERMANN (1832-1901), Mädchen mit Spinnrad und Katzen, Öl auf Leinwand, u.re. sign. und Ortsbez. Düsseldorf, Maße: ca. 49,5 x 40 cm, gerahmt, doubliert. Mindestpreis:	1.700 EUR
Königstein, Auktion, 29.10.2019 - 31.10.2019
A195 Malta
Königstein, Auktion, 21.09.2019
Otto PIENE (1928-2014), drei handschriftliche Briefe, Pienes Entwurf zum Gedicht "senibilité prussienne" mit seinen Korrekturen..  Mindestpreis:	300 EUR
Königstein, Presse, 28.02.2019
Pavillon in Königstein © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schroeder
Königstein, Auktion, 30.10.2018
Fuchs, L. De historia stirpium commentarii insignes, maximis impensis et vigilis elaborati, adiectis earundem vivis plusquam quingentis imaginibus. Basel, M. Isengrin, (1542) Schätzpreis:	400.000 EUR
Königstein, Presse, 20.06.2018
Pfintzing, M. Die geuerlicheiten und einsteils der geschichten des loblichen streytparen und hochberümbten helds und Ritters herr Tewrdannckhs. Nürnberg, J. Schönsperger aus Augsburg, (1517). Fol. (37:26 cm).