Die international angelegte Ausstellung präsentiert erstmals ein großes und überwältigendes, visuelles Barockspektakel im Kunsthistorischen Museum. Im Zentrum steht dabei das bahnbrechende Werk des Malers Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610) und des Bildhauers Gian Lorenzo Bernini (1598-1680).Obwohl das Kunsthistorische Museum den umfangreichsten und wertvollsten Bestand an Werken Caravaggios und seiner Nachfolger außerhalb Italiens besitzt, hat in Österreich bislang keine Ausstellung zu diesem Maler und seiner Zeit stattgefunden. Werke des um eine Generation jüngeren Bildhauers, Gian Lorenzo Bernini, dessen Kunst auch für den österreichischen Barock prägend werden sollten, waren hierzulande bisher ebenfalls kaum zu sehen. Mit rund sechzig Hauptwerken – Malerei wie Skulpturen – von Künstlern des frühen 17. Jahrhunderts spürt die Ausstellung dem Phänomen des aufblühenden Barockzeitalters nach und stellt die revolutionär-neuartige Kunst dieser Zeit in Rom vor: faszinierende Werke voller Dramatik, intensiver Leidenschaft, starker Bewegung und farbintensiver Theatralik. Der Maler Caravaggio und der Bildhauer Bernini waren dabei die führenden Persönlichkeiten, die mit ihrer neuartigen Ausdrucksweise ebenso wie mit ihrem unkonventionellen Lebensstil in Rom für Furore sorgten.
Die Ausstellung konzentriert sich auf die künstlerischen Umwälzungen, die in der heiligen Stadt zwischen 1600 und 1640 stattfanden und weitreichende Auswirkungen auf ganz Europa hatten. In diesen Jahrzehnten wurde die Stadt zu einem Anziehungspunkt für zahlreiche talentierte Künstler, die aus Florenz, Neapel und der Lombardei, aber auch aus Frankreich und den Niederlanden kamen, um von der günstigen Auftragslage zu profitieren. In sehr kurzer Zeit wurde Rom zu einem blühenden Zentrum neuartiger Ideen und Erfindungen. Charakteristisch für diese Epoche, die man später als Frühbarock bezeichnen wird, ist eine zunehmende Bereitschaft zur Zusammenarbeit unter den Künstlern, wie die Gründung einer gemeinsamen Akademie (Accademia di San Luca) oder die persönlichen Freundschaften belegen.
Die Ausstellung erhofft sich durch die Zusammenschau von Malerei und Skulptur neuartige Perspektiven auf die römische Kunstlandschaft des frühen 17. Jahrhunderts. Eine vergleichbar groß angelegte Auswahl herausragender Kunstwerke dieser Zeit hat es außerhalb Italiens bislang nicht gegeben. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Rijksmuseum Amsterdam, wo sie im Frühjahr 2020 zu sehen sein wird.