Anton Kitzmüller wurde 1966 in Linz geboren. Im Alter von 16 Jahren begann er sich der Malerei zu widmen und fand in Fritz Aigner einen Mentor. 1985 wurde er an die Universität für künstlerische Gestaltung Linz aufgenommen und wechselte 1986 in die Meisterklasse für Malerei von Wolfgang Hutter an die Universität für angewandte Kunst Wien. Im Mai 1989 schloss er das Studium mit frühzeitigem Diplom ab, sodass der Künstler seit nunmehr exakt 30 Jahren freischaffend tätig ist – Anlass für diese umfangreiche Ausstellung.In den drei Jahrzehnten seiner künstlerischen Tätigkeit haben Kitzmüllers Arbeiten internationale Anerkennung erfahren. Sie werden in bedeutenden Galerien und auf Kunstmessen ausgestellt und befinden sich in zahlreichen renommierten öffentlichen und privaten Sammlungen wie der Sammlung Leopold. Das Streben nach neuen ästhetischen Visionen ist eines der wichtigsten Merkmale im Œuvre des Künstlers. Dieses setzt die Tradition der Malerei fort, indem es neue Möglichkeiten erforscht und Synthesen auf Grundlage der Vergangenheit formuliert. Kitzmüllers Schaffen bewegt sich so im Spannungsfeld zwischen altmeisterlicher Technik und zeitgenössischer Thematik und nimmt dabei auch immer wieder Bezug auf die Klassische Moderne. Es beleuchtet alternative Sichtweisen auf die sich im Zeitstrom verändernde Welt und unsere kulturelle Identität.
Anton Kitzmüllers Werk umfasst drei große Themenkomplexe: Interieur, Landschaft und Figuration. Diese zeigen sich auch in den neuen Arbeiten, wollen aber weder literarisch noch phantastisch, sondern nach einem individuellen Konzept poetisch sein. Bei den Landschaften nimmt das Motiv des „Weges“ als Symbol für unser sich sukzessive entfaltendes Leben einen zentralen Stellenwert ein, wobei der Künstler meist neutrale Orte für seine Bildschöpfungen wählt. Eine Ausnahme stellen hier die „Allee in Schönbrunn“ sowie seine Städtebilder dar, in denen konkrete Straßenzüge wie die Bäckerstraße oder die Kleeblattgasse zum Ausgangspunkt werden.
Auch gänzlich neue Themen bereichern nun Kitz müllers Schaffen: Waren seine Arbeiten bisher von Frauendarstellungen und Tanzpaaren dominiert, so finden sich nun etwa ein Berg, eine Dame mit Fahrrad ebenso wie Männer und Kinder, während Vögel die Sehnsucht nach der Freiheit des Fliegens widerspiegeln. Der Tanz als Ausdruck der Lebensfreude bleibt als ein zentrales Thema der Bildgestaltung erhalten, schwingt sich aber in den jüngsten Werken zu neuen Höhepunkten auf. Kitzmüllers Duktus ist auf der einen Seite sachlich, ruhig und klassisch und andererseits sehr lebendig.
Darüber hinaus begeistern seine jüngsten Gemälde durch das Spiel des Lichts sowie vermehrte Helligkeit und eine Zurücknahme der Farbigkeit, weil der Künstler sich zunehmend der Primamalerei mit Ölfarbe verschreibt. Gleichzeitig nehmen die Figuren weniger Raum im Bild ein, was im Betrachter ein Gefühl entspannter Weite entstehen lässt.